Hallo zusammen,
in diesem Blogeintrag möchte ich euch etwas über meine eigentlichen Aufgaben und Tätigkeiten bei der Siemens AG erzählen.
Im Wesentlichen habe ich dort folgende Aufgaben wahrgenommen:
- Mitwirkung bei der monatlichen Berichterstattung im Bereich des globalen strategischen Einkaufs.
Der Satz „You can’t manage what you can’t measure“ von Peter Drucker ist wohl einer der besten Sätze um die Prämisse des Reportings zu beschreiben. Denn nur durch das regelmäßige Betrachten und Analysieren der Einkaufskennzahlen ist es möglich, frühzeitig Probleme zu erkennen und dementsprechend alternative Handlungsmöglichkeiten zu initiieren.Zu den gängigsten Einkaufskennzahlen zählt unter anderem das Einkaufsvolumen, die Einsparung, die Zahlungsziele und die Datenqualität. Diese und mehrere Kennzahlen werden bei uns auf zwei unterschiedlichen Sichtweisen berichtet. Zum einen auf der Länderebene und zum anderen auf Materialfeldebene. Die Einkaufsorganisationen in den Ländern bekommen am Anfang eines Geschäftsjahres ein Budget zugesprochen welches sie einhalten müssen und ebenso werden Ziele gesetzt, die es zu erwirtschaften gilt. Ebenso bekommen die einzelnen Materialfelder solch ein Budget und diverse Ziele zugeteilt. Das Budget ist in diesem Sinne eine bestimmte Summe an Einkaufsvolumen die nicht überschritten werden sollte und ein Ziel ist zum Beispiel eine bestimmte Summe an Einsparung die realisiert werden muss. Und da hinter jedem Materialfeld ein strategischer Einkäufer steht, ist es auch in seinem Interesse regelmäßig einsehen zu können, ob er sein Budget einhält und ob er seine Ziele womöglich erreicht. Durch diese zwei Sichtweisen werden monatlich zwei Reports erstellt, welche die aktuellen Zahlen beinhalten.
Die Berichterstattung war mehr oder weniger eine Routineaufgabe, die ich monatlich immer an 2-3 Tagen fertigstellen musste. Das Vorgehen war also eigentlich immer das gleiche. Zuerst gab es jeden Monat ein festes Datum an dem die Zahlen in dem Data-Warehouse aktualisiert wurden. Nach diesem Datum konnte ich dann die neusten Auszüge aus dem Data-Warehouse laden und diese in eine Excel Datei importieren in der diverse Formeln und Funktionen die ganzen Daten aggregieren, anreichern und strukturieren. Danach konnten dann die aktualisierten Daten in Form von Diagrammen und Graphiken visualisiert werden. Obwohl dies eine Routineaufgabe war, konnte es ab und zu ziemlich stressig werden da wir feste Termine für die Abgaben der Reports hatten und zwischen der Aktualisierung der Daten und der Abgabe manchmal nur ein paar Tage lagen. Zudem kam es oft vor, dass Dateninkonsistenzen aufgetreten sind oder Formeln und Funktionen durch irgendwelche Spezialfälle nicht richtig funktioniert haben und dann war die Fehlersuche ziemlich mühselig.
Sobald die Reports dann fertig waren, wurde der Report mit der Materialfeldansicht an die strategischen Einkäufer gesendet und der Report mit der Ländersicht an die Managementebene.
- Aktualisierung und Auswertung von Markt- und Einkaufskennzahlen.
Da in dem Reporting nicht alle Spezialfälle abgedeckt waren, kam es auch regelmäßig vor, dass ich zusätzliche Auswertungen erstellen sollte. In der Regel kamen diese Aufgaben von den strategischen Einkäufern, da sie zusätzliche Informationen zu deren Materialfeldern benötigten. Auch hier musste ich dann wieder mit Hilfe der gängigen OLAP-Funktionalitäten Auszüge aus dem Data-Warehouse laden und die Daten dann so aufbereiten, sodass die Einkäufer die für sie relevanten Informationen herauslesen konnten. Meistens wollten bestimmte Fragen damit beantwortet werden wie z.B.:- Wie viel Einkaufsvolumen hat ein bestimmtes Materialfeld aktuell?
- Welches sind meine größten Lieferanten nach Einkaufsvolumen?
- Wie verhalten sich die Materialeinzelpreise über die letzten 3 Jahre?
- Welche Materialien werden aus welchen Ländern von welchen Lieferanten bestellt?
- Welche sind meine Lieferanten mit den schlechtesten Zahlungsbedingungen?
- Wie viele meiner Lieferanten haben einen Rahmenvertrag?
- Aufbereitung von Basisdaten aus den gängigen ERP- und BW-Systemen des Einkaufs.
Neben den etwas komplexeren Auswertungen war auch das Aufbereiten von Basisdaten aus unseren Systemen eine Aufgabe von mir. Hier musste ich dann oft Tabellen mit Basisdaten aus dem Data Warehouse oder aus SAP ERP laden, die dann überprüfen und ggf. ergänzen. - Administrative und organisatorische Aufgaben.
Natürlich muss man als Werkstudent oftmals auch die etwas weniger interessanten Aufgaben übernehmen. Hierzu zählten unter anderem:- Excel-Tabellen ausfüllen, bearbeiten und verformeln
- Präsentationen erstellen und überarbeiten
- Grafiken und Diagramme erstellen
- Inventur machen
- Recherchearbeit
- Präsentationen oder Dokumente übersetzen
- Plakate und Flyer erstellen und drucken
- Organisatorische Aufgaben
- Unterstützung bei der Implementierung einer neuen innovativen Reporting-Plattform im Zuge eines Digitalisierungsprojektes.
Die wohl spannendste Aufgabe war jedoch das implementieren einer neuen Reporting-Plattform. Hier durfte ich an einem Digitalisierungsprojekt mitarbeiten und habe dort den kompletten Projektablauf miterlebt.Wie dieses Projekt genau aussah und abgelaufen ist werde ich euch in meinem dritten Blogeintrag erzählen. Zudem werde ich euch erzählen, welche Erfahrungen und Eindrücke ich während meiner Arbeit dort gewonnen habe und was ich daran gut und vielleicht auch weniger gut fand.