Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur dazu raten, sich intensiv mit Excel und PowerPoint (oder vergleichbarem) auseinanderzusetzen, da ich sehr viel damit gearbeitet habe und die Übung oder Wissen über fortgeschrittene Funktionen immer wieder Arbeitserleichterung oder das Vermeiden von Fehlern bedeuten. Es ist keine Raketenwissenschaft und für einige von euch wahrscheinlich selbstverständlich, aber nach wie vor zu wichtig, um nicht gut damit umgehen zu können. Von den leicht fortgeschrittenen Kenntnissen waren inbs. S-Verweise (bzw. W-Verweise) und Pivot-Tabellen hilfreich und regelmäßig notwendig. Als nice-to-have würde ich Array-Funktionen und das Verständnis bzw. Schreiben (leichter) Makros sehen, da das manchmal komfortable Lösungen ermöglicht. Gerade an Werkstudenten und Praktikanten wurden bei uns gerne solche Aufgaben vergeben, was aber auch fachliche Einarbeitung bedeutet und häufig zu mehr bzw. „höherwertigen“ Aufgaben führte.
Ähnlich verhält es sich mit der Statistik-Software. Hier zahlen sich die Kenntnisse (natürlich abhängig vom Tätigkeitsbereich) aus und es werden ebenfalls gerne anspruchsvolle Aufgaben an Studenten vergeben. In meinem Beispiel waren R und SAS im Einsatz, wobei meine Stellenbeschreibung SAS-Kenntnisse forderte. Im Gegensatz zu vielen Studenten aus dem mathematischen Bereich kann ich kein R, allerdings hatte ich den Vorteil bereits über SAS-Kenntnisse aus meiner vorherigen Tätigkeit zu verfügen. Falls ihr euch fragt, wie euch diese Information hilft, da SAS eine eher in der Praxis als in der Wissenschaft zu findende und eher teure Software ist (Hinweis: Es gibt eine kostenlose Academics-Version.): Häufig und gerade bei Software, die nicht im Unibetrieb gängig ist, reichen allgemeine Programmierkenntnisse oder etwas Vorwissen über die Arbeit mit Daten als Voraussetzung. Das Erlernen der konkreten Software kann dann während der Tätigkeit erfolgen. Also versucht ruhig, euch zu bewerben, wenn ihr Interesse habt.
Genau an dieser Stelle sehe ich auch meinen damaligen Vorteil bzw. den von (Wirtschafts-) Informatikern. Gute Programmier-/Softwarekenntnisse helfen nicht nur in der IT, sondern auch an vielen Stellen in den Fachbereichen. Bei mir war im Gegenzug die Notwendigkeit, aber auch Chance, mich in die methodischen Themen einzuarbeiten. Bis dahin hatte ich bspw. keine Ahnung von Regressionen, was zunächst auch nicht gefordert war. Das änderte sich kurz darauf und ich habe sehr viel on-the-job gelernt, ohne Lehrbuch oder Vorlesung (bei Interesse würde ich die Master-FiWi-Vertiefung bei Prof. Gürtler empfehlen).
Ich denke es ist deutlich geworden, dass das Thema „lernen“ immer wieder auftaucht. Für mich persönlich war die Arbeit in der Praxis immer eine Möglichkeit, nicht nur an der Uni Gelerntes anzuwenden oder durch die Anwendung besser zu verstehen, sondern auch viel Neues zu lernen. Worauf ich hier nicht detailliert eingegangen bin, was aber ebenso wichtig ist, ist die soziale Komponente bzw. die mit jeder Teamtätigkeit verbundene Erweiterung der Sozialkompetenz. Für mich war der Umgang mit sehr unterschiedlichen Kollegen und innerhalb von Unternehmenshierarchien daher immer eine wertvolle Erfahrung. Falls ihr daran interessiert seid, hilft es euch natürlich auch euer Netzwerk auf- bzw. auszubauen. Zu guter Letzt macht es auch einfach Spaß mit vielen der Leute zu arbeiten, die man bei seiner Tätigkeit trifft.