Hallo zusammen,
ich bin Paula und studiere im Master Wirtschaftsinformatik. Nebenbei arbeite ich als studentische Hilfskraft beim DenkRaum Braunschweig. Im ersten Teil meines Blogeintrags möchte ich euch den DenkRaum vorstellen.
Der DenkRaum und meine Nebenjob-Auswahl
Der DenkRaum Braunschweig ist ein junges Unternehmen mit einer starken Ausrichtung auf das Gemeinwohl (gUG) – insbesondere auf Nachhaltigkeit. Die Arbeit im DenkRaum besteht aus drei Säulen: Coaching, Community und Raumvermietung. Beim Coaching werden Unternehmen in agilen Arbeitsweisen und der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit nach dem DenkRaum Konzept geschult. Dazu gehören Projekte im Bereich Design Thinking, kreativer Raumgestaltung und individuelle Themen nach Bedarf des Kunden. Der Bereich Community liegt besonders in der Gemeinwohlausrichtung des DenkRaums. Unter diesem Arbeitsbereich finden sich beispielsweise die Startup-Förderung next.loop sowie Partizipationsprojekte mit der Stadt Braunschweig. Die dritte Säule besteht aus der Raumvermietung des physischen DenkRaums mitten in der Innenstadt von Braunschweig. Dort wurde eine ehemalige Industriehalle zu einer Workshop- und Veranstaltungslocation umgebaut – größtenteils in Eigenleistung des DenkRaum Teams unter Verwendung geretteter und nachhaltiger Materialien. Dieser Raum kann für Veranstaltungen aller Art gemietet werden. Der DenkRaum hat außerdem ein gemeinwohlorientiertes Finanzierungskonzept. Gemeinnützige oder öffentliche Organisationen können den Raum vergünstigt nutzen. Dafür zahlen konventionelle Unternehmen den vollen Preis. Damit fördert der DenkRaum nachhaltige Entwicklung in der Region. Da der DenkRaum vermutlich einigen noch nicht bekannt ist, geht’s hier zur Website: https://denkraum-braunschweig.de/.
Ich hatte mich als studentische Hilfskraft beworben, weil mir im Studium ein Ausgleich zur reinen Theorie und den recht trockenen Projekten gefehlt hat. Im Bachelor habe ich bei einem Großkonzern in der Region gearbeitet und war dort im Controlling tätig. Ich wollte im Master mal etwas anderes probieren und habe mir deswegen einen Nebenjob gesucht, bei dem ich viel Kontakt zu Menschen habe und nicht nur hinter dem Computer sitze. Im DenkRaum lernt man über die Workshops viele Unternehmen der Region kennen und bekommt einen Einblick in verschiedene Innovationsprojekte. Bei der Arbeit im kleinen Team kann ich mich auf Augenhöhe einbringen, die Arbeitsatmosphäre ist locker und mit flexiblen Arbeitszeiten kann ich die Arbeit sehr gut mit dem Studium verbinden. Der DenkRaum und teilweise auch zugehörige Projekte suchen immer mal wieder Unterstützung in Form von studentischen Hilfskräften oder auch für Praktika. Häufig wird eine Stellenanzeige auch über die Wirtschaftsinformatik-Mailingliste verteilt. Falls mein Blogeintrag bei euch Interesse geweckt hat, könnt ihr in Zukunft auf die Stellenanzeigen achten.
Meine Aufgaben im DenkRaum
Im zweiten Teil dieses Blogeintrags beschreibe ich euch meine konkreten Aufgaben bei der Arbeit als studentische Hilfskraft. Meine Hauptaufgabe ist das Hosten von Veranstaltungen. Dabei begleite ich Buchungen vor Ort, richte die notwendige Technik ein (Bühne, Beamer, Ton, Streaming etc.), koche Kaffee und bin bei Fragen oder Problemen ansprechbar. Beim Hosten ist es meine Aufgabe, die Nachhaltigkeitsausrichtung des DenkRaums zu repräsentieren und bei der Organisation des Caterings auf lokale, nachhaltige Anbieter zu achten. Insbesondere bei internationalen Kunden, die nur konventionelle Tagungsräume kennen, halte ich Vorträge über die Arbeit und Vision des DenkRaums. Zur Raumvermietung gehört auch die zugehörige Verwaltungsarbeit. Ich schreibe potenzielle Kunden an, erstelle Angebote und schreibe nach einer Veranstaltung auch die Rechnung. Gleichzeitig bin ich dafür zuständig, unsere Lagerbestände an Getränken und Verpflegung zu kontrollieren und bei Bedarf neu zu füllen.
Neben der Veranstaltungsbetreuung bin ich außerdem Administrator für alle genutzten IT-Systeme. Auch bei der IT-Infrastruktur achten wir auf digitale Nachhaltigkeit. Wann immer es möglich und umsetzbar ist, nutzen wir Open Source Software und vermeiden bekannte kommerzielle Produkte von Großkonzernen. Daraus ergibt sich allerdings ein höherer Wartungsaufwand, weil diese Systeme nicht immer so intuitiv gestaltet sind wie kommerzielle Software und teilweise eine gute Dokumentation fehlt. Meine Aufgabe ist dann, die Benutzung für meine Teammitglieder möglichst einfach zu gestalten. In unserem Team haben die meisten Mitglieder keinen technischen Hintergrund, sodass Konto einrichten, Passwörter zurücksetzen und Video-Tutorials drehen auch zu meinen Aufgaben gehört. Gleichzeitig ist es meine Aufgabe, neue Systeme auszuprobieren und für jedes neue Tool eine passende Dokumentation zu schreiben. Dabei verfolge ich das Ziel, den Verwaltungsaufwand in einem sehr kleinen Team zu reduzieren, damit alle Mitarbeiter sich auf ihre Kernthemen konzentrieren können.
Eine weitere – grundsätzlich aber freiwillige – Aufgabe ist das Mithelfen bei den sogenannten „Bautagen“ im DenkRaum. Dabei wird der Veranstaltungssaal in Eigenarbeit weiter an die Bedürfnisse der Kunden angepasst und ausgebaut. Gleichzeitig werden diese Tage als Gelegenheit genutzt, als Team den Raum zu gestalten und Zeit miteinander zu verbringen. Kinder, Partner und Hunde sind dabei auch willkommen. Mir persönlich machen diese Tage besonders viel Spaß, weil ich selten handwerklich tätig bin und dort die Chance habe, es zu lernen. Dort habe ich beispielsweise die Bühnentechnik eingerichtet, LAN-Kabel verlegt und Steckdosen angeschlossen. Alles Dinge, die ich ohne diesen Nebenjob im Alltag nicht kennen gelernt hätte.
Persönliches Fazit
Im dritten und letzten Teil dieses Blogeintrags möchte ich ein Fazit über meine Arbeit im DenkRaum und allgemein das Arbeiten neben dem Studium ziehen.
Die Arbeit im DenkRaum Braunschweig hat mir von Anfang an sehr viel Spaß gemacht. Ich habe flexible Arbeitszeiten, ein jung(-gebliebenes) Team mit Verständnis für Klausurenphasen und lerne viele Leute mit ganz anderem Hintergrund als meinem eigenen kennen. Im Bachelorstudium habe ich bei einem Großkonzern mit sehr starren Arbeitsstrukturen und Hierarchien gearbeitet. Die Flexibilität und Freude an der Arbeit war für mich im DenkRaum eine positive Überraschung.
Als studentische Hilfskraft darf ich in alle laufenden Projekte herein schnuppern und bekomme damit auch regionale Entwicklungsprojekte der Stadt Braunschweig mit. Im Team werde ich auf Augenhöhe betrachtet und kann trotz meiner 8-Stunden-Woche sichtbare Beiträge leisten. Direkt von Beginn durfte ich eigenständig an meinen Aufgaben arbeiten, konnte mich aber bei Problemen immer an meinen Chef wenden. Mir gefallen die projektnahe Arbeitsweise und die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit bei der Entwicklung und Förderung von Innovation.
Gerade im Master würde ich jedem einen Nebenjob empfehlen, um vor dem richtigen Start ins Berufsleben ein wenig Praxiserfahrung zu sammeln. Auch über einen Job als studentische Hilfskraft mit wenig Wochenstunden kann man recht schnell herausfinden, in welcher Art von Unternehmenskultur man sich langfristig wohl fühlt. Mir persönlich macht es immer Spaß, mich mit meinen Nebenjobs leicht außerhalb meines eigentlichen Studienfachs zu bewegen. Dadurch lernt man gerade im Studienfach Wirtschaftsinformatik auch die Anwenderperspektive kennen oder entdeckt wie ich im Coaching Bereich des DenkRaums ganz andere Arbeitsformen. Grundsätzlich kann es nie schaden, aus dem Vorlesungssaal hinauszuschauen.
Bei Fragen könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben: p.schoener@tu-braunschweig.de
Viele Grüße
Paula