Hallo zusammen,
wie schon in meinem zweiten Blogeintrag angesprochen, habe ich an einem Projekt mitgewirkt auf welches ich hier in meinem letzten Blogeintrag näher eingehen möchte. Außerdem möchte ich das ganze dann mit einem kleinen Fazit abschließen.
In dem Projekt ging es um die Implementierung einer neuen innovativen Reporting-Plattform. Vor der Umsetzung des Projekts war die Ausgangssituation so, dass zwei Berichte auf Basis von Exceltabellen und PowerPoint-Präsentationen erstellt und an jeden Anwender verschickt wurden. Wie man sich sicher vorstellen kann, war dies immer mit einem hohen Aufwand verbunden, denn um die Berichte fertig zu stellen musste man zunächst alle nötigen Daten aus den BW-Systemen exportieren und in eine Exceldatei importieren. Hierzu mussten immer alle Formeln und Funktionen dahingehend überprüft werden, ob sie die richtigen Sachen berechnen. Aber der wohl größte Aufwand war dann das Verknüpfen und Anpassen der PowerPoint-Folien mit den neuen Datensätzen.
Obwohl man als Zwischenschritt die Daten für den Bericht schon aggregiert und angereichert hat, war das Endergebnis für den Betrachter immer noch etliche schwer lesbare Exceltabellen und über 50 PowerPoint-Folien. Hier wurde also nach einer Lösung gesucht, die den administrativen personellen Aufwand für die Berichterstellung verringert und zudem eine anwenderfreundlichere und analytisch bessere Darstellungsebene bereitstellt.
Nachdem die Zielsetzung für uns klar war, wurden die typischen Projektphasen durchlaufen. Zuerst haben wir ein Anforderungskatalog erstellt mit allen Themen die für uns wichtig waren. Nachdem wir diese spezifiziert haben, wurde nach einem Tool gesucht, welches unsere Anforderungen erfüllt. Gesucht wurde eigentlich ein normales Datenvisualisierungstool mit einigen Features wie zum Beispiel das es anwenderfreundlich ist, einfach zu gestalten, viele Visualisierungsmöglichkeiten bereitstellt und auch auf Tablet und Smartphone nutzbar ist. Daraufhin wurden viele Produkte miteinander verglichen und schließlich wurde eins ausgewählt: die Datenanalyse Software Tableau.
Als wir uns dann also für dieses Tool entschieden haben ging es für mich los mit der Einarbeitung in Tableau, da ich später für die Implementierung zuständig war. Als ich dann soweit war und jedes Tutorial durchgearbeitet habe was ich gefunden habe, ging es schließlich in die Umsetzung. Für die Umsetzung wurde ein agiles iteratives Vorgehen gewählt indem ich Prototypen entwickelt habe und die dann mit meinem Chef, dem Senior Controller, und den eigentlichen Anwendern besprochen wurden. Nach einigen Iterationen hatten wir dann schlussendlich eine fertige Version die Live gehen konnte.
Das Endergebnis war dann ein Bericht der über den Browser, für alle berechtigten Anwender, aufgerufen werden konnte und viele interaktive Dashboards mit Filtermöglichkeiten bereitstellte.
Meiner Meinung nach wurden damit aber nicht alle Ziele erreicht, da der administrative Aufwand sich nicht verändert hat, da nach wie vor alle Schritte durchlaufen werden mussten, die auch mit der PowerPoint Variante durchgeführt werden mussten. Jedoch hat man erreicht, dass man mit dem gegebenen Input wesentlich mehr Output generiert hat und dies eine wesentlich bessere Basis für eine Entscheidungsfindung bereitstellt. Außerdem wurde das Projekt immer als „Digitalisierungsprojekt“ betitelt – aber ob dies nun wirklich Digitalisierung war, darüber lässt sich wohl streiten.
Schlussendlich kann ich als Fazit sagen, dass mir der Job dort sehr viel Spaß bereitet hat und ich eine tolle Zeit mit den Kollegen hatte. Zudem fand ich die Zusammenarbeit auch mit den Vorgesetzten außerordentlich gut, denn ich hatte so gut wie nie das Gefühl, dass ich „nur ein Werkstudent“ bin. Auch habe ich gemerkt, wie mich diese Tätigkeit in Hinsicht auf meine sozialen Kompetenzen und meine Schlüsselqualifikationen weitergebracht hat. Demnach kann ich jedem eine praktische Tätigkeit während des Studiums nur empfehlen, obwohl ich hier noch hervorheben muss, dass es bei einer 20h Woche nicht immer einfach war. Insbesondere muss die Klausurenphase dann gut durchgeplant sein.
Oft kommt die Frage, ob ich denn überhaupt etwas von meinem Studium dort gebraucht habe und ich muss sagen… eigentlich eher weniger.
Aber natürlich hatte ich einige Vorkenntnisse durch Relationale Datenbanken 1, die Vertiefung in Decision Support, die Einführung in SAP und Programmieren 1+2 wodurch die Einarbeitung für mich einfacher war. Also da bitte gut aufpassen! Was aber glaube ich am wichtigsten für mich war, was ich aus dem Studium gelernt habe, war das schnelle Einarbeiten in neue Themen. Da man durch die ganzen Klausurenphasen das Lernen ungemein trainiert hat, fiel es mir auch sehr leicht mich auf der Arbeit in neue Themen einzuarbeiten.
Und ein abschließender Tipp noch: LERNT VBA!! Wenn ihr in VBA ein paar Makros schreiben könnt werden euch so viele Türen geöffnet das werdet ihr nicht glauben.
Also ich hoffe ich konnte euch hiermit einen kleinen Einblick in meine Tätigkeit dort geben.
VG
Lukas