Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2018 März | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Werkstudent bei der sycat IMS GmbH – Teil 3

Im dritten Teil möchte ich euch von weiteren Tätigkeiten und meinem Fazit über die Arbeitstätigkeit bei der sycat IMS GmbH berichten.

Die Stelle, auf die ich mich eigentlich beworben habe, war die des Testers. Der Tester hat die Aufgabe, die noch nicht fertige Software zu testen und bei auftretenden Fehlern diese in dem Trackingsystem  JIRA anzulegen. Der Punkt für den Fehler wird automatisch an die Entwicklung weitergegeben, die diesen anschließend löst.

Diese Stelle war zwar mehrfach besetzt , jedoch gab es aufgrund von Krankheitsfällen und Abwesenheiten wegen Prüfungsphasen zu Engpässen bei dieser und die zu testenden Funktionen stauten sich, sodass ich für einige Zeit diese Stelle übernahm. Dabei lernte ich das Entwicklungs-Framework Scrum kennen. Bei Scrum werden die zu programmierenden Funktionen in natürlicher Sprache als sogenannte „Backlog-Items“ formuliert und innerhalb eines „Sprints“entwickelt. Scrum wurde durch das Tool „JIRA“ unterstützt. In diesem wurde eine Liste von Backlog-Items erstellt, die priorisiert und deren Aufwände geschätzt wurden. Ein Sprint ist eine Zeitraum von zwei bis vier Wochen, in dem die Backlog-Items umgesetzt werden. Bei dem „Sprint Planning-Meeting“ wird geplant, welche Punkte abhängig von Umsetzungdauer und Priorität des Punktes in dem Sprint entwickelt werden. Man schließt jeden Sprint mit einem fertigen Produkt ab. Nach dem Abschließen des Sprints beginnt der ganze Prozess von vorne. Mit JIRA war es möglich JIRA-Punkte nach einer Statusänderung einer anderen Personen bzw. Rolle automatisch  zuzuordnen, sodass nachdem ein Entwickler den Punkt auf „Fertig“ gesetzt hat, dieser automatisch an zuständigen Tester weitergeleitet wurde. Dieser musste den Punkt dann auf „Fehlerfrei“ setzten , falls die Funktion ordnungsgemäß funktionierte oder auf „Noch fehlerhaft“ mit einer Fehlerbeschreibung oder ggf. einem Video, damit der Entwickler den Fehler reproduzieren kann. Weitere Aspekte von Scrum und dem etwas abgewandelten Entwicklungsprozesses der sycat IMS Gmbh erspare ich euch, da dies diesen Blogeintrag unnötig aufdunsten würde. Er soll nur einen Einblick in das von mir kennengelernte Softwareentwicklungsverfahren geben, welches in der freien Wirtschaft sehr oft verwendet wird,  jedoch in Vorlesungen kaum erwähnt wird.

An dieser Stelle möchte ich zum Fazit überleiten. Sehr gut fand ich , dass ich einige Entwicklerwerkzeuge und Entwicklungsprozesse wie Scrum und JIRA kenngelernt habe. Das Entwickeln in größeren Teams erfordert viele Koordination und Kommunikation, was durch Scrum sehr gut gegeben ist. Weiterhin konnte ich Erfahrung bei dem Umgang mit Kunden sammeln und hatte einen tiefen Einblick in die Tätigkeit als Berater. Zusätzlich konnte ich meine fachlichen Fähigkeiten im Bereich Anforderungsmanagement, Prozessmanagement und Projektmanagement erweitern. Auch meine Programmierkenntnisse sind dank der Tätigkeit als Werkstudent besser geworden.  Im Großen und Ganzen kann ich jedem Studenten der Wirtschaftsinformatik eine Tätigkeit als Werkstudent in einem Softwareunternehmen wärmstens empfehlen, da man die gelernten Inhalte aus dem Studium viel besser mit seiner Arbeitstätigkeit verknüpfen kann.  Außerdem werden in der Praxis neue Methode, Verfahren und Technologien verwendet, die den Weg ins Studium noch nicht gefunden haben, jedoch sehr relevant für den weiteren beruflichen Werdegang sind.


Werkstudent bei der sycat IMS GmbH – Teil 2

In Teil 1 habe ich euch die sycat IMS GmbH vorgestellt. Nun möchte ich in diesem Teil auf meine Tätigkeit bei der sycat eingehen:

Vor meiner Einstellung bei sycat hatte ich mich bei mehreren Unternehmen im Raum Hannover beworben. Die sycat IMS GmbH war einer der schnellsten Unternehmen, die mir geantwortet hatten. Nach einem kurzen Email-Verkehr mit der IT-Abteilungsleiterin Frau Schwab wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Im Vorstellungsgespräch wurde ich zu meinen IT-Kenntnissen gefragt und auf das schnelle Einarbeiten in technische Zusammenhänge geprüft, indem mir eine mir unbekannte Software vorgelegt wurde und ich in kürzester Einarbeitungszeit den anwesenden Personen, die Funktionen der Software erklären musste. Einige Tage nach dem Gespräch teilte mir Frau Schwab leider mit, dass meine damaligen, technischen Fähigkeiten für die Stelle nicht ausreichen würden. Jedoch könnte Sie sich mich sehr gut in der Beratungsabteilung vorstellen, sodass Sie mit meiner Einwilligung meine Bewerbungsunterlagen an die Beratungsleiterin Frau Schröder weiterleitete. Nach einem 2. kurzen Gespräch mit Frau Schröder wurde ich eingestellt. An meinem ersten Tag wurde ich mit der IT-Infrastruktur und der Organisation von sycat bekannt gemacht und mir wurden die technischen Arbeitsmittel und Zugänge zur Verfügung gestellt. In den nächsten Tagen hat mich Frau Schröder intensiv in die hauseigene Prozessautomatisierungssoftware sycat ProcessToFlow eingearbeitet. Nachdem ich relativ fit war in dem Produkt, gab Sie mir die Aufgabe die Schulungsunterlagen zu aktualisieren und einige Übungsaufgaben für die Kunden zu entwerfen. Während der Aktualisierung der Schulungsunterlagen merkte ich erst, wie gering meine Microsoft Word-Kenntnisse waren und dass ich das Tool gar nicht so gut beherrschte, wie ich bisher annahm. Nach einem kurzen Hin und Her fertigte ich die Schulungsunterlagen und die Übungsaufgaben an. Zu meinen weiteren Tätigkeiten gehörte, dass ich Frau Schröder bei der Vorbereitung von Schulungen unterstützte sowie sycat ProcessToFlow auf Fehler testete und diese dann der IT-Abteilung mitteilte.

Nach ca. einem halben Jahr musste Frau Schröder in Mutterschutz gehen. Deshalb wurde ich in die IT-Abteilung versetzt und in weitere Produkte von sycat eingearbeitet. Dies war zum einen die Prozessmodellierungssoftware sycat Process Modeler Pro, die Dokumentenmanagementsoftware sycat DocMan, das Portal sycat IMS Portal und die Dokumentenfreigabesoftware sycat Document Workflow eingearbeitet. Dann habe ich auch für diese Produkte die Schulungsunterlagen aktualisiert. Bei der Aktualisierung der Dokumente hab ich u.A. die enthaltenen Bilder durch aktuelle Bilder ersetzt, neue oder geänderte Funktionen vermerkt bzw. die betroffene Stellen angepasst und redundante sowie nicht stimmige Abschnitte entfernt.

Weiterhin habe ich den Vertrieb und die Beratung dabei unterstützt Kundenprojekte bzw. Pilotprojekte abzuwickeln. Dabei habe ich meistens Prozesse des Kunden automatisiert oder die Dokumente und Prozesse in das sycat Portal eingepflegt. An einem Tag kam ganz überraschend einer der Geschäftsführer (Herr Idel) in mein Büro und hat mich gefragt, ob ich für ihn einen Prozess automatisieren könnte. Diese Bitte bejahte ich natürlich und Herr Idel erklärte mir den Kontext des Projektes. Es stellte sich heraus, dass ich dieses Projekt eigenständig übernehmen sollte. In der ersten Zeit hat Herr Idel die Kommunikation mit dem Kunden übernommen. Nach einiger Zeit führte ich auch diese selbständig durch. Nach Abschluss dieses Projektes betreute ich den Kunden weiterhin und nahm selbständig Anforderung auf, passte das System eigenständig an und teilte komplexe Aufgaben Mitarbeitern aus der IT zu. Kurz vor meinen Abschluss entschied ich mich bei der sycat IMS GmbH meine Bachelorarbeit zu schreiben. Das Thema der Bachelorarbeit war „Nutzen und Akzeptanz von Social-Media-Funktionen in BPM-Portalen am Beispiel des ’sycat BPM Portal‘ “. Neben der Bachelortätigkeit betreute ich die Prozessautomatisierungsprojekte unserer Kunden weiter. Außerdem sollte unser Prozessautomatiserungstool durch einen externen Partner abgelöst werden. Die Evaluierung möglicher Prozessautomatisierungstools und Partner übernahm ich ebenfalls. Ich teste diese u.A. auf die Funktionalitäten, die Migration von Daten und die Performance.  Aus ca. 20-30 Tools wählte ich drei Tools aus und lud die Verantwortlichen zu unserem Standort in Hannover ein. Unsere Geschäftsführer lernten in diesen Gesprächen die Tools und Geschäftsmodelle der potentiellen Partner kennen. Nach den drei Terminen übernahmen Geschäftsführer die Kommunikation mit Partnern und ich konnte in Ruhe meine Bachelorarbeit beenden. Nach meiner Bachelorarbeit verließ ich nach 2 Jahren und 8 Monaten das Unternehmen, um neue Erfahrungen zu machen.

 


Werkstudent bei der sycat GmbH – Teil 1

Hi zusammen,

ich habe schon einige Werkstudentjobs hinter mir und bin schon als Unternehmensberater tätig, dennoch ist meine längste und erste Anstellung bei der sycat IMS GmbH am besten im Gedächnis geblieben:

Die sycat IMS GmbH ist ein mittelständisches Softwareunternehmen aus Hannover. Ehemals hieß dieses binner IMS GmbH und wurde von Prof.-Dr.-Ing. Binner  im Jahre 1998 gegründet. Im Jahr 2007 wurde das Unternehmen von den derzeitigen Geschäftsführern Frank Schröder und Marco Idel übernommen und in sycat IMS GmbH umbenannt. Die Beratungsabteilung wurde dabei aus der sycat IMS GmbH ausgegliedert und in proWert Consulting GmbH umbenannt. Zur Produktpalette der sycat IMS GmbH gehören der sycat Process Designer Pro (Tool zu Modellierungs von Geschäftsprozessen), der sycat Document Manger (Tool zur elektronischen Verwaltung von Dokumenten), das sycat Portal (ein Portal zur Darstellung und Verwaltung von Prozessen und Dokumenten) und sycat Process to Flow (ein Tool zur Automatiserung von Geschäftsprozessen). Neben dem Verkauf von Lizenzen gehört zu dem Geschäftsmodell der sycat IMS GmbH der Support von bereits verkaufter Software und die individuelle Erweiterung für die oben genannten Softwareprodukte. Zu den Leistungen der proWert Consulting GmbH gehört die Automatisierung von Geschäftsprozessen mit sycat Process to Flow, was einer meiner Hauptaufgaben war, die Schulung der Kunden sycat IMS GmbH für die hauseigenen Produktpalette, die Einführung und Aufbau eines Qualitätsmanagemantsystems sowie die Erfassung von Geschäftsprozesse. Die sycat IMS GmbH beschäftigt zusammen mit der proWert Consulting GmbH 20 -30 Mitarbeiter. Zu den Kunden der sycat GmbH zählten u.A. VW, DB Schenker, Bahlsen und MAN.

In dem nächsten Teil erzähle ich euch etwas über meine Tätigkeit  bei der sycat GmbH

 


Andere Studenten im Studium durch ein Tutorium unterstützen – Teil 2

Hallo liebe Blockleser,

im ersten Teil meines Blockeintrages habe ich bereits die Hochschule Hannover vorgestellt und das anfängliche Zögern aus Respekt vor der Tutorenaufgabe beiseite geschafft.

Nun möchte ich Euch die Lehrinhalte der Tutorinnen Schulung im Rahmen des Hochschul-Entwicklungsprogramms an der HS Hannover vorstellen. Die Vorbereitung auf meine eigentliche Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bestand aus drei Teilmodulen an verschiedenen Tagen a sechs Stunden. Das erste Modul beschäftigte sich mit der Planung und Durchführung von Tutorien. Da dies auch mein und generelles erstes  Tutorium zu der Lehrveranstaltung Geschäftsprozessmanagement und ERP-Systeme war , kam dies genau zum rechten Zeitpunkt. Viele andere Tutoren die ich dort kennenlernte waren bereits schon länger mit der Durchführung von Tutorien vertraut. Dies war sehr hilfreich, um von den Erfahrungen der anderen etwas mitzunehmen und zu lernen. Das Seminar umfasste zudem die klare Definition und Aufgaben von  Tutoren abzugrenzen und festzulegen. Geeignete Medien und Plattformen zur Interaktion festzulegen und erfolgreiche Lernstrategien zu entwickeln und zu vermitteln.

Das zweite Modul bereitete auf die Rolle der Tutorin und die Erwartungen an die Studierenden vor. Insbesondere die Eigenschaften Sozialer Milieus im Studium und die Erwartung an die Hochschule und Lehrenden. Schlussendlich lernte man im dritten Modul des Seminares, Gruppen zu leiten und den Umgang mit schwierigen Situationen zu bewältigen. Lernkulturen differenziert zu unterstützen und zusätzlich das hochschulische Förderprogramm zu unterstützen. Mir persönlich brachte das Seminar mehr Sicherheit für die Planung und Durchführung des Tutoriums. Die Tipps von anderen und der Austausch verschiedener Lernmethoden im Vorfeld waren eine sehr große Hilfe für mich. Nach der erfolgreichen Teilnahme an den drei Tagen setze ich mich sofort mit der  Planung des Tutoriums auseinander.

Zunächst wiederholte ich die verschiedenen Vorlesungsinhalte um mir einen Überblick auch im Hinblick auf das Zeitmanagement zu verschaffen. Arbeitete die Stichwörter und wichtigen Begrifflichkeiten/Definitionen aus den Vorlesungsunterlagen heraus um eine klare Struktur und einen Roten Faden zu bekommen. Ich entwickelte eigene Fallbeispiele und weiterführende Fragestellungen um die Veranstaltung interaktiv zu gestalten. Ich holte mir immer wieder das Feedback meines Professor und den einen oder anderen Tipp. Mein Ziel war es den Studierenden durch die kontinuierliche Wiederholung der Stichwörter der Vorlesungsinhalten eine eigene Technik zum weiterführenden Lernen anzueignen.  Zu den Techniken die ich während der Durchführung des Tutoriums anwandte, komme ich in meinem letzten Blockeintrag. Dort werde ich zusätzlich die Erfahrung, die ein oder andere Schwierigkeit erwähnen und ein persönliches Fazit dieser Tätigkeit ableiten.

 


Andere Studenten im Studium durch ein Tutorium unterstützen – Teil 1

Hallo Zusammen,

nun habe ich die Möglichkeit Euch davon zu überzeugen das eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter/in nicht nur eine Unterstützung für andere Studenten an einer Hochschule oder Universität darstellt, sondern auch gleichzeitig eine Lernmethode und eine Bereicherung für einen selbst.

Ich studierte Wirtschaftsinformatik im fünften Bachelorsemester an der Hochschule Hannover University of Applied Science and Arts, als mein Professor mich auf die Tutorenstelle aufmerksam machte. Der persönliche Kontakt und Umgang mit den Professoren der Hochschule hat für mich eine große Bedeutung, dadurch kommt es immer mal  wieder zu interessanten Gesprächen und weiterführenden Kontakten zu Unternehmen. Durch die Einbindung von zwei Praxisphasen (jeweils 19 Wochen) ermöglicht das Studium bereits während der Hochschulzeit Berufserfahrungen zu sammeln und Firmenkontakte zu knüpfen. Ich startete das Bachelorstudium mit 75 anderen WI-Studenten. Für rund 10.000 Studierende bietet die Hochschule 60 weitere Studiengänge in fünf Fakultäten an mehreren Standorten in Hannover an.

Die überschaubare Anzahl an Studierende in den jeweiligen Studiengängen macht eine zusätzliche Betreuung außerhalb der Vorlesung möglich. Die Vorlesung Geschäftsprozessmanagement und ERP-Systeme besuchte ich bereits im dritten Semester meiner Studienzeit. Zu diesem Zeitpunkt war für diese Lehrveranstaltung noch kein Tutorium vorgesehen. Dementsprechend floss zunächst die meiste Zeit in die Vorbereitung des begleitenden Tutoriums, welches dann im SS 2016 von mir angeboten werden sollte. Zunächst stellte dies eine große Herausforderung für mich dar. Die Inhalte, Aufgaben und Methoden zur Vermittlung und Wiederholung der Inhalte der Vorlesung mussten selbstständig in Absprache mit dem Professor ausgearbeitet werden.

Da ich vorher an der Lehrveranstaltung Soziale Kompetenzen teilgenommen hatte, lernte ich verschiedene Moderationstechniken. Zudem konnte ich meine Kompetenzen für die Durchführung eines Tutoriums durch die von der Hochschule organsierten Schulungen ausbauen. Durch die intensive Vorbereitung und das Entwicklungsprogramm insbesondere der Umgang mit schwierigen Situationen und die Rolle/Funktion eines Tutors vorher vermittelt zu bekommen, fühlte ich mich Stück für Stück sicherer das Tutorium durchzuführen.

Die Inhalte der verschiedenen Schulungen und meine Aufgaben als Tutorin während des Semesters werde ich im nächste Blockeintrag Teil2 erläutern.

Viele Grüße!


Studium und Arbeit an der Universität? Macht das Sinn? – Teil 3

In meinem letzten Blogeintrag möchte ich euch eine weitere Tätigkeit vorstellen und meine anfängliche Frage, ob sich Studium und Arbeit in einem uninahen Bereich gut komplettieren, aufgreifen.

Meine zweite umfassendere Tätigkeit war die Realisierung eines Algorithmus zur Bestimmung der ökonomisch besten bzw. effizientesten Strecke zwischen Knotenpunkten in einem Straßennetz. Das Netz wurde durch einen beispielhaften Graphen dargestellt, der aus Knoten (Städten) und Kanten (Straßen) bestand. Als Basis wurde ein bestehender Ansatz zur Berechnung eines Effizienzkoeffizienten, der in einem Paper vorgestellt wurde, gewählt. Dieser verwendete jeweils die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges und die Strecke zwischen den Knoten. Die Berechnung bestand in einer einfachen Multiplikation aus beiden Faktoren. Jedoch musste diese Berechnung unter allen Knoten in einem Graphen mit weit mehr als 100 Knotenpunkten auch noch effizient durchzuführen sein. Das heißt es musste eine softwaretechnische Umsetzung entwickelt werden, die auch bei großen Straßennetzen in vertretbarer Rechenzeit und Ressourcenauslastung die beste Strecke von Punkt A nach Punkt B unter allen Strecken findet. Die Schwierigkeit bestand für mich darin mit grundlegenden Kenntnisse zu Routenalgorithmen und deren Programmierung, die in den Vorlesungen vermittelt wurden, eine funktionierende und optimierte Software zu entwickeln. Insgesamt konnte ich die Inhalte der „Programmieren“ und der „Algorithmen und Datenstrukturen“ Vorlesung in einem praktischen Kontext anwenden, sowie ein grundlegendes Projektmanagement ausprobieren.

Zurückkehrend zu meiner anfänglich gestellten Frage, ob sich das Studium und die Arbeit im gleichen Fachbereich ergänzen, kann ich nach etwa 1 ½ Jahren als Hilfswissenschaftler beim Decision Support Institut sagen, dass ich mit sehr viel eigenverantwortlicher Arbeit und selbstständigem Lernen konfrontiert wurde. Diese Aufgaben kamen während des recht theorielastigen Studiums zu kurz und helfen sowohl im Studienverlauf, wie „hoffentlich“ auch im späteren Arbeitsleben. Mir bat sich die Möglichkeit die direkte Interaktion mit Studenten zu erfahren und das Vermitteln von Inhalten zu lernen. Besonders die spontane Problemlösung mit begrenzten Fachwissen stellte zu Beginn ein Problem dar, wurde mit der Zeit jedoch einfacher und routinierter. Viele Inhalte der Vorlesungen konnte ich zum ersten Mal in einem praktischen Kontext anwenden und dadurch tiefer begreifen, sowie gänzlich neue Erkenntnisse erlangen. Ich kann jedem die Arbeit in diesem oder vergleichbaren Bereichen empfehlen, da sie interessant und zugleich lehrreich ist.

Das war es mit meiner Blogreihe. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Arbeit beim Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik geben und eine zukünftige Tätigkeit schmackhaft machen.


Selbstständige Tätigkeit im Bereich BI, 3/3

Moin,

eine Firma zu gründen ist einfach, die auf dem Laufenden zu halten, ist eine Herausforderung, darum beschäftige ich mich die meiste Zeit mit der Akquise. Sollte es bei einigen Aufträgen zeitlich knapp werden, dann lasse ich sämtliche Auftragsteile von anderen als Sub durchführen.

Als Outro kann ich es euch nur empfehlen, eure Kräfte in der Rolle des Selbständigen zu testen, denn man erfährt sehr schnell, was man wert ist und wo seine Grenzen sind.

Meines Erachtens ist Selbständigkeit ein sehr guter Katalysator eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten: wenn man in Sachen Arbeit gut ist – wird man noch besser, und umgekehrt. Was mich besonders daran fasziniert, ist der Entscheidungsprozess unter Zeitknappheit: du musst innerhalb ein paar Millisekunden eine bestmögliche Entscheidung finden, deren Folgen auf zahlreichen Ebenen vorhersehen und das noch zum guten Preis verkaufen. Und beim nächsten Mal erhöht sich der Schwierigkeitsgrad.

Mit dem größten Geheimnis der Selbständigkeit habe ich im letzten Beitrag ein wenig übertrieben, um den roten Faden beizubehalten. Aber es gibt tatsächlich keine Geheimnisse. Schlicht und einfach gesagt, man muss Sachen teurerer verkaufen, als er die gekaut hat. Und in der realen Welt ist es nicht so selbstverständlich und eindeutig. Ein guter Steuerberater ist in diesem Sinne eine sehr große Unterstützung.

Viele Erfolge und beste Grüße
Alex


Studium und Arbeit an der Universität? Macht das Sinn? – Teil 2

Willkommen zum zweiten Teil meiner Blogreihe. Im ersten Beitrag habe ich euch kurz von meiner Arbeit am Wirtschaftsinformatikinstitut berichtet. Heute möchte ich euch über eine neu ins Leben gerufene SAP Übung erzählen, die ein weiterer Student, ein Doktorand und ich geplant und durchgeführt haben.

Die aus mehreren Einzelterminen bestehende Veranstaltung wurde im letzten Jahr von uns neugestaltet. Den Studenten sollte ein tieferer Einblick in SAP und seine Softwarebestandteile geboten werden. Dazu musste die Übung von uns so gestaltet werden, dass sie interessant aufgebaut und auch für unerfahrene Teilnehmer erfolgreich durchführbar war. Zur Bereitstellung einer thematischen Basis wurden bereits vorhandene Fallstudien durch- und aufgearbeitet, um die Inhalte der Veranstaltung festzulegen. Bei der Bearbeitung wurden die benötigten Zeiten festgehalten, sodass eine geeignete Aufteilung auf insgesamt 4 Termine möglich wurde. Weiterhin wurden alle Fallstudien auf ihren „Interessantheitsgrad“ für die Studenten untersucht, sodass am Ende eine spannende und gut strukturierte Übung entstand. Mit vielen Schreib- und Wischprozessen auf einem Whiteboard, regen Diskussionen und Kaffee konnte eine, nach unserem Wissen, gut koordinierte Übung aufgebaut werden.

Jede Veranstaltung begann mit einer kurzen Einleitung zu den Themen der Übung und den Inhalten, die die Studenten bearbeiten sollten. Alle Teilnehmer starteten danach in die Bearbeitung der Fallstudien, woraufhin recht schnell die ersten Fragen begannen. Jeder Leser versteht die Anweisungen etwas anders, sodass immer wieder kleinere Probleme auftauchen. In diesem Fall ist es erforderlich das Problem möglichst präzise zu erfragen, zu analysieren und eine passende Lösung zu finden. In diesem Teil der Übung wird einem schnell klar, dass man nochmal einen Crashkurs in SAP gebrauchen könnte, obwohl man alle Schritte mehrmals durchgearbeitet hatte. Durch genaues nachvollziehen des aktuellen Arbeitsschrittes und der vorhergehenden Aktionen ließ sich in den meisten Fällen auch ohne allumfassendes SAP Wissen eine geeignete Lösung für jedes Problem finden. Wichtig war dabei auch ein gutes Verhältnis aus Unterstützung und eigenständigem Arbeiten zu finden. Bei selbstständiger Durchführung ist der Lerneffekt für die Teilnehmer wesentlich größer, sodass die Hilfe wohldosiert eingesetzt werden musste.

Abschließend ging es nach jedem der vier Termine darum die Fortschritte der Teilnehmer zu rekapitulieren und gegebenenfalls Anpassungen am Ablauf vorzunehmen. Wichtig war auch die bereits aufgetretenen Fehler festzuhalten, da diese aus Erfahrung öfters vorkommen. Ein abschließendes Resümee wurde nach erfolgreichem Abschluss der vier Termine gezogen. Alles was gut und nicht so gut lief wurde für die zukünftigen Veranstaltungen zusammengetragen.

Das war ein erster Einblick in die SAP Übung. Im letzten Blogeintrag möchte ich euch eine weitere interessante Tätigkeit zeigen und auf meine anfängliche Aussage, wie sich Arbeit und Studium ergänzen, eingehen.