Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2015 Juli | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Mein Job bei Volkswagen Financial Services – Teil 2

Nachdem ich in meinem letzten Post meinen Arbeitgeber und mich kurz vorgestellt habe möchte ich euch heute von meinen eigentlichen Aufgaben berichten. Im Kontext der Rechenzentren bin ich für vielfältige Dinge verantwortlich. Mein Job ist es dabei nicht Server in Racks zu verbauen oder Netzwerkverbindungen zu ziehen. Vielmehr stellen mein Team und ich die nötigen Voraussetzungen her, um ein Rechenzentrum betreiben zu können. Dies fängt an mit der Auswahl des richtigen Standortes, geht über die Stromversorgung und Klimatisierung bis hin zur „Innenaustattung“ wie Racks und Schaltanlagen. Diese sehr grundlegenden Tätigkeiten beinhaltet auch die Gestaltung und Überwachung sämtlicher Prozesse die ein Rechenzentrum am Leben halten. Eine meiner Aufgaben besteht darin, Zutritte zum Rechenzentrum zu regeln. Ein Rechenzentrum ist natürlich ein besonders gesicherter Hochsicherheitsbereich in den nicht jeder rein soll. Daher prüft mein Team, ob ein angeforderter Zutritt wirklich notwendig ist oder ob nicht eine Lösung per Remote gefunden werden kann. Um den Zutritt weiter zu erschweren, werden spezielle Biometrie Zutrittsanlagen verwendet. Auch der Brandschutz ist ein wichtiges Thema. Da die Rechenzentren im Falle eines Brandes nicht mit Wasser gelöscht werden können, sind zum Brandschutz spezielle Argon Gas Löschanlagen im Einsatz. Die Organisation und Durchführung entsprechender Schulungen zum sind ebenfalls Teil meines Aufgabengebietes.

Die größte Herausforderung im Betrieb eines Rechenzentrums in der Finanzwelt sind die Anforderung die der Gesetzesgeber stellt. Als systemkritische Bank müssen ganz besonders strenge Auflagen erfüllt. Systemkritisch bedeutet das es bei einem Ausfall der Bank bzw. des Finanzinstitutes zu erheblichen Störungen innerhalb der Finanz- und Wirtschaftswelt kommt. Ein gutes Beispiel ist die Pleite von Lehman Brothers 2008. Die Folgen waren eine Wirtschaftskrise dessen Folgen bis heute noch zu spüren sind. Solch ein Ausfall kann bereits passieren, wenn die Geschäftsprozesse für eine gewisse Zeit nicht mehr abgewickelt werden können. Da nahezu alle Geschäftsprozesse auf IT Unterstützung setzten, hat der Ausfall der selbigen enorme Auswirkungen. Daher werden durch die Bundestanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hohe Anforderungen an die Ausfallsicherheit der Rechenzentren gestellt, die es zu erfüllen gilt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Redundanz der Rechenzentren sowie der Infrastruktur (Strom, Klima etc.).

Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich hauptverantwortlich für unsere Landesgesellschaften zuständig. Das bedeutet das ich im wesentlichen Unterstützung leiste in der Erfüllung der durch die BaFin gestellten Anforderungen. Diese werden an die Tochtergesellschaften im Ausland weiter vererbt. Im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Reviews in den Landesgesellschaften fliege ich vor Ort und prüfe die Rechenzentren auf Herz und Nieren. Nach dem Besuch vor Ort verfasse ich einen Auflagenbericht der durch die Landesgesellschaften abgearbeitet werden muss. Dabei leiste ich Unterstützung in Form von Fachwissen und Projektmitarbeit. Aktuell begleite ich beispielsweise zwei größere Projekte in unserer Niederlassung in Paris und Dublin.

Das  ist zwar neben dem Studium sehr anstregend, lohnt sich aber aufgrund der gemachten Erfahrungen ungemein. Von meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen erzähle ich euch beim nächsten mal. Bis dahin


Mein Job bei Volkswagen Financial Services – Teil 1

Hallo,

mein Name ist Alexander und ich möchte euch heute und in den kommenden Posts von meinem Job bei der Volkswagen Financial Services AG berichten. Meinen Einstieg in der VWFS AG hatte ich bereits 2011 in Form eines dualen Studiums zum Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelors entschied ich für mich, das ich mein Wissen gerne noch vertiefen möchte und nahm das Masterstudium an der TU auf. Gleichzeitig wollte ich aber erste richtige Erfahrungen im Beruf machen und wechselte in eine Teilzeitstelle mit 20 Stunden in der Woche.

Dort bin ich nun im Bereich IT Operations tätig, genauer in der Abteilung Infrastructure. Diese sorgt mit ihren vielen Unterabteilungen für die Bereitstellung grundlegender IT Infrastrukturen ohne den der Betrieb einer typischen Unternehmens IT gar nicht möglich wäre. Unteranderem umfasst dies die Bereitstellung von Netzwerk intern sowie nach extern, Servern und deren Betriebssysteme sowie von Speicher wie Festplatten und Bandlaufwerken. Selbstverständlich gehört auch der Betrieb der Rechenzentren selber dazu. In meiner Funktion bin ich unter anderem verantwortlich für die Rechenzentren unsere internationalen Tochtergesellschaften. Was genau ich dort mache erzähle ich euch beim nächsten mal.

Bis dahin