Im letzten Teil meines Berichts über die Arbeit am schönsten Ende der Welt möchte ich euch einen weiteren Einblick in das Leben in Neuseeland geben (hier Teil 2 meines Berichts, hier Teil 1). Außerdem blicke ich zurück auf meine Erfahrungen und Dinge, die man im Nachhinein oft besser weiß als zuvor.
Wie bereits erwähnt, bietet Neuseeland eine ganze Menge an Freizeitvergnügen. Ich hatte zu Anfang das Glück, dass meine Kollegen Wert darauf legten mir nicht nur die Arbeit, sondern auch das Land nahe zu bringen und so verbrachte ich mit ihnen Wochenenden im Nationalpark und wir besuchten verschiedene Veranstaltungen in der Region. Aber auch mit meinen Mitbewohnern habe ich viel unternehmen können. Meine Vermieter liehen mir sogar ihren Camper-Van, mit dem ich die komplette Südinsel erkunden konnte.
Die Menschen in Neuseeland sind sehr aufgeschlossen und kommunikativ, vermutlich auch, weil sowieso sehr viele Ausländer in Neuseeland unterwegs sind – beispielsweise Backpacker. So kam es schon mal vor, dass ich mich eine halbe Stunde mit einem Fischer unterhalten habe, der mich einfach aus Neugierde angesprochen hat. Da während meines Aufenthalts der Rugby-Worldcup in Neuseeland statt fand, wurde ich sehr an die WM in Deutschland erinnert. Rugby bestimmte alle Medien und die Leute waren einfach gut drauf. Public Viewing gehörte daher zum Pflichtprogramm und ein Spiel konnte ich sogar Live sehen. Auch hier war die Stimmung immer sehr harmonisch – selbst wenn die Australier spielten, mit denen Neuseeland eine Art Hass-Liebe pflegt.
Mit der englischen Sprache hatte ich wenige Probleme. Dass mein Chef mir am ersten Tag sagte, ich solle mich mit dem Kunden und dem Designer für das erste Projekt am Telefon absprechen, war zwar für den Anfang herausfordernd, aber im Nachhinein hat es gut geklappt – die Neuseeländer sind eher entspannt. Schwierig war lediglich ab und zu der spezifische Akzent, mit dem selbst Amerikaner Probleme haben.
Abschließend kann ich sagen, dass das Auslandspraktikum eine super Entscheidung war. Es hat mich persönlich und beruflich weiter gebracht, da ich viele nette Leute aus verschiedenen Ländern kennen gelernt habe, mich um alles selbstständig kümmern musste und mir bei der Arbeit sehr viel Verantwortung gegeben wurde, ich aber immer auf Unterstützung zählen konnte. So habe ich mich intensiv mit Programmiersprachen und Softwaretechniken des Webbereichs, aber auch mit Softwareentwicklungsmanagement beschäftigen können.
Ich kann euch daher nur empfehlen praktische Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Anfangs kostet es meistens Überwindung und die organisatorischen Wege sind auch eher mühsam, aber am Ende werden sich die Mühen auszahlen – bestimmt.
Viele Grüße
Sören Ridderbusch