Im dritten Teil möchte ich euch von weiteren Tätigkeiten und meinem Fazit über die Arbeitstätigkeit bei der sycat IMS GmbH berichten.
Die Stelle, auf die ich mich eigentlich beworben habe, war die des Testers. Der Tester hat die Aufgabe, die noch nicht fertige Software zu testen und bei auftretenden Fehlern diese in dem Trackingsystem JIRA anzulegen. Der Punkt für den Fehler wird automatisch an die Entwicklung weitergegeben, die diesen anschließend löst.
Diese Stelle war zwar mehrfach besetzt , jedoch gab es aufgrund von Krankheitsfällen und Abwesenheiten wegen Prüfungsphasen zu Engpässen bei dieser und die zu testenden Funktionen stauten sich, sodass ich für einige Zeit diese Stelle übernahm. Dabei lernte ich das Entwicklungs-Framework Scrum kennen. Bei Scrum werden die zu programmierenden Funktionen in natürlicher Sprache als sogenannte „Backlog-Items“ formuliert und innerhalb eines „Sprints“entwickelt. Scrum wurde durch das Tool „JIRA“ unterstützt. In diesem wurde eine Liste von Backlog-Items erstellt, die priorisiert und deren Aufwände geschätzt wurden. Ein Sprint ist eine Zeitraum von zwei bis vier Wochen, in dem die Backlog-Items umgesetzt werden. Bei dem „Sprint Planning-Meeting“ wird geplant, welche Punkte abhängig von Umsetzungdauer und Priorität des Punktes in dem Sprint entwickelt werden. Man schließt jeden Sprint mit einem fertigen Produkt ab. Nach dem Abschließen des Sprints beginnt der ganze Prozess von vorne. Mit JIRA war es möglich JIRA-Punkte nach einer Statusänderung einer anderen Personen bzw. Rolle automatisch zuzuordnen, sodass nachdem ein Entwickler den Punkt auf „Fertig“ gesetzt hat, dieser automatisch an zuständigen Tester weitergeleitet wurde. Dieser musste den Punkt dann auf „Fehlerfrei“ setzten , falls die Funktion ordnungsgemäß funktionierte oder auf „Noch fehlerhaft“ mit einer Fehlerbeschreibung oder ggf. einem Video, damit der Entwickler den Fehler reproduzieren kann. Weitere Aspekte von Scrum und dem etwas abgewandelten Entwicklungsprozesses der sycat IMS Gmbh erspare ich euch, da dies diesen Blogeintrag unnötig aufdunsten würde. Er soll nur einen Einblick in das von mir kennengelernte Softwareentwicklungsverfahren geben, welches in der freien Wirtschaft sehr oft verwendet wird, jedoch in Vorlesungen kaum erwähnt wird.
An dieser Stelle möchte ich zum Fazit überleiten. Sehr gut fand ich , dass ich einige Entwicklerwerkzeuge und Entwicklungsprozesse wie Scrum und JIRA kenngelernt habe. Das Entwickeln in größeren Teams erfordert viele Koordination und Kommunikation, was durch Scrum sehr gut gegeben ist. Weiterhin konnte ich Erfahrung bei dem Umgang mit Kunden sammeln und hatte einen tiefen Einblick in die Tätigkeit als Berater. Zusätzlich konnte ich meine fachlichen Fähigkeiten im Bereich Anforderungsmanagement, Prozessmanagement und Projektmanagement erweitern. Auch meine Programmierkenntnisse sind dank der Tätigkeit als Werkstudent besser geworden. Im Großen und Ganzen kann ich jedem Studenten der Wirtschaftsinformatik eine Tätigkeit als Werkstudent in einem Softwareunternehmen wärmstens empfehlen, da man die gelernten Inhalte aus dem Studium viel besser mit seiner Arbeitstätigkeit verknüpfen kann. Außerdem werden in der Praxis neue Methode, Verfahren und Technologien verwendet, die den Weg ins Studium noch nicht gefunden haben, jedoch sehr relevant für den weiteren beruflichen Werdegang sind.