Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2021 März | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Arbeiten bei Volkswagen Financial Services (Teil III)

Willkommen zum letzten Teil der kleinen Blogreihe über meine Arbeitsstelle bei der VW FS. Im letzten Teil habe ich bereits mein Aufgabenfeld, mit dem ich mich hauptsächlich beschäftige, beschrieben. Hier will ich euch nun ein wenig über das Arbeitsklima erzählen und zum Schluss meinen Arbeitsplatz beurteilen.

Durch meine vorherige Ausbildung während des Bachelor-Studiums habe ich das Glück gehabt, sowohl die Fachliche Seite, also das IT-Controlling und Accounting, für die meine zu betreuende Software genutzt wird kennenzulernen, als auch bereits mit dem Team IT4IT zusammengearbeitet zu haben. Dadurch war die Einarbeitung ins Team und in die Themen vergleichsweise einfach.

Trotzdem ist es natürlich Zeitaufwändig alle Zusammenhänge vollständig zu verstehen und, besonders bei Unternehmensgröße wie der VW FS, die wichtigsten Prozesse zu verinnerlichen. Bei meiner Einarbeitung waren Kollegen, sowohl im Team als auch aus anderen Bereichen, immer freundlich und hilfsbereit. Auch bei stressigen Situationen wird einem immer geholfen. Man hat wirklich das Gefühl, dass alle an einem Strang ziehen. Auch was Flexibilität während des Studiums angeht sind Kollegen und Vorgesetzte immer zuvorkommenden und bereit eine gemeinsame Lösung zu finden.

Auch über mein Arbeitsumfeld hinaus ist die VW FS als sehr guter Arbeitgeber bekannt, der viel Wert auf ein gutes Arbeitsklima legt. Auf Work-Life Balance wird stets Rücksicht genommen. Auch die Zusammenarbeit zwischen vorgesetzten und Kollegen ist sehr angenehm. So ist gerade in der IT der VW FS das „Du“ die Regel.

Das Arbeiten im digitalen Umfeld ist in der VW FS wirklich unproblematisch. Mitarbeiter haben, auch ohne die aktuellen Umstände, mit der Kombination aus Notebook und Dockingstation die Möglichkeit unter dem Begriff Flexwork sowohl von ihrem eigentlichen Arbeitsplatz, als auch über eine VPN Verbindung aus dem Homeoffice ihrer Arbeit nachzugehen.

Allgemein ist das Arbeiten in der VW FS als wirklich positiv zu bewerten. Auch wenn es, wie bereits im letzten Teil des Blogs beschrieben, als TAM (bzw. auch als Stellvertreter) durch die vielen Ansprechpartner und Aufgabenfelder die auf einen zukommen, manchmal sehr stressig werden kann, macht zumindest mir die Arbeit sehr viel spaß und hat mir einen Guten einstieg nach dem Studium geboten. Auch wenn das Studium einem zu technischen und fachlichen Hintergrund viel Wissen mitgibt, ist die praktische Erfahrung sehr lehrreich und bietet einem besonders in Betracht auf Softskills einen erheblichen Mehrwert. Kommunikation ist dabei eines der Eigenschaften, die man nicht unbedingt in Vorlesungen lernt, die aber in der Praxis essenziell sind. Das zusammenarbeiten von verschiedenen Bereichen, planen und arbeiten im Team, Schnittstellenkommunikation; Ohne Kommunikations-Skills und einen kühlen Kopf kommt man hier nur schwer voran.

Alles in allem bin ich mit meiner Aktuellen Stelle sehr zufrieden, ich kann meine Fähigkeiten die ich während meines Studiums erlernt habe ausgiebig anwenden und mich stetig weiterentwickeln.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesen drei Blogeinträgen einen kleinen Einblick in mein Arbeitsumfeld als Möglichkeit für Wirtschaftsinformatiker auf dem Arbeitsmarkt bieten. Viel Erfolg!


Arbeiten bei Volkswagen Financial Services (Teil II)

Im Zweiten Teil meiner kurzen Blogreihe soll es etwas spezifischer um meine eigentliche Tätigkeit gehen.

Offiziell bin ich stellvertretender TAM. TAM steht dabei für Technical Application Manager. Der TAM hat die Rolle, seine betreuende Applikation/Software auf technischer Seite zu betreuen und organisiert die Kommunikation zwischen Entwicklung, Fachbereich und Systembetrieb. Dazu kommen aufgaben wie die Server- und Datenbankadministration, Verwalten von Softwareupdates und Sicherheitsrelevanten Einstellungen und Updates. Die eigentlichen Aufgaben eines TAMs variieren dabei sehr stark und sind insbesondere abhängig von Komplexität und Wartungsaufwand der zu betreuenden Software. Als Stellvertreter arbeite ich im Tandem mit dem eigentlichen TAM und unterstütze bei den anfallenden Aufgaben. Hinzu kommt die Vertretung bei Ausfall durch Urlaub und Krankheit.

Die Software, die mein Kollege und ich im Rahmen von IT4IT betreuen ist wie bereits im ersten Blog erwähnt eine Applikation für das IT-Controlling und Trägt den Namen 1Core. Mithilfe von 1Core werden anfallende Kosten in der gesamten braunschweiger IT aufwandsgerecht verrechnet. Dabei erhalten alle Services in der IT eine Art Buchungsposten, die in einer von sieben Ebenen liegen kann. In der Untersten Ebene befinden sich dabei grundelgende Kosten wie z.B. Hardware und Lizenzen. Auf der höchsten Ebene liegen die Gesellschaften denen das Gesamte Budget unterliegt. Ein Service kann sich dann von einer unteren Ebene an einen oder mehrere Services aus der nächsthöheren Ebene verrechnen. Die Software bildet diesen Verrechnungsprozess in Form von Handshakes ab, die die jeweiligen Besitzer eines Services Einstellen und annehmen können. Der zweite Teil der Applikation verarbeitet anschließend alle Information und erstellt für das Controlling Reports die für die u.a. für die Budgetplanung und für die Jahresendabrechnungen notwendig sind.

Die Software wurde von der VW FS extern eingekauft. Dadurch ist besonders im Entwicklungsbereich die Aufgabe des TAMs auf die Dienstleistersteuerung beschränkt. Diese umfasst unter anderem das einkaufend er notwendigen Lizenzen, aufsetzen von Verträgen mit dem externen Dienstleister, das überwachen von SLA, etc… Bei der Zusammenarbeit mit externen Kollegen ist hier besonders auf die Verhaltensregeln zu achten und damit immer compliant zu handeln.

Da die Applikation aber bei der VW FS auf den hauseigenen Servern gehostet wird, sind alle weiteren Aufgaben die im ersten Abschnitt beschrieben wurden weiterhin relevant. Hier möchte ich euch kurz ein paar Aufgaben beispielhaft beschreiben.

Eine Aufgabe ist zum Beispiel das Instandhalten von Servern. Ein Teil der Applikation 1Core läuft auf Linux Servern. Sind auf denen Updates des Betriebssystems notwendig oder es müssen aus Sicherheitsgründen Härtungen der Schnittstellen durchgeführt werden, werden diese Infos an den TAM herangetragen. Dieser muss dann mithilfe des Systembetriebs die jeweiligen Updates einpflegen oder einpflegen lassen, Scripts anpassen oder im Falle der Härtungen die Vorgehensweise mit der externen Softwareentwicklung abstimmen.

Bei einem größeren Unternehmen wie der VW FS ist Sicherheit innerhalb der Systeme von höchster Priorität. Um dies zu gewährleisten sind unter Anderem Berechtigungskonzepte essenziell. Der TAM muss in enger Abstimmung mit dem Fachbereich seiner Applikation ein Berechtigungskonzept entwickeln. Berechtigungen werden dann Rollen zugewiesen die dann mithilfe eines Antragsprozesses an die jeweiligen User vergeben werden kann. Das vergeben von Rollen für externe Dienstleister und die dementsprechende Kommunikation mit dem User-Management.

Auch wenn das nur ein kleiner Einblick in die täglichen Aufgaben waren, merkt man schnell wie vielseitig die Stelle eines TAMs eigentlich ist. Das Arbeitsfeld umfasst nicht nur verwaltende Tätigkeiten. Kommunikation, Koordination aber auch Situationen an denen man sich als TAM auch technischen Tätigkeiten widmen muss stehen an der Tagesordnung. Zu den täglichen Aufgaben kommen dann immer noch besondere Tätigkeiten, wie zum Beispiel Aktuell der Umzug von Servern in ein Neues Rechenzentrum.  Dadurch hat mein ein breit gefächertes Feld in dem man sein Wissen anwenden kann und monotone Arbeitstage sind definitiv die Ausnahme. Jedoch ist der TAM aufgrund seiner Schnittstellenfunktion häufig erste Anlaufstelle für alle Themen, die die zu betreuende Applikation betreffen. Dabei einen guten Überblick zu bewahren und Aufgaben an die passende stelle zu delegieren sind klare Herausforderungen der Arbeit. Allgemein ist der Arbeitstag als TAM nur grob planbar und Flexibilität bei der Aufgabenbearbeitung und ein regelmäßiges evaluieren von Prioritäten ist notwendig.


Arbeiten bei Volkswagen Financial Services (Teil I)

Bevor ich mit dem eigentlichen Thema meines ersten Blogpost anfange, hier ein kurzer Hintergrund wie ich zur Volkswagen Financial Services AG (kurz: VWFS) gekommen bin.

Angefangen habe ich 2017 im Rahmen eines Dualen Studiums mit der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik. Mit Abschluss im Sommer 2020 konnte ich intern übernommen werden, und arbeite nun Als Systemanalytiker und belege damit eine Rolle als stellvertretender technischer Applikationsmanager. Dazu später mehr. Parallel dazu studiere ich zurzeit an der TU Braunschweig mit dem Ziel meinen Master zu absolvieren.

Bevor ich euch nun eine Übersicht meiner aktuellen Tätigkeit gebe, folgt hier erstmal ein kurzer Einblick über die VWFS als Arbeitgeber:

Die VW FS ist eine hundertprozentige Tochterfirma der Volkswagen AG und hat ihren Hauptsitz in Braunschweig. Sie ist dort mit über 5.500 Angestellten einer der größten Arbeitgeber in der Region. Im Gegensatz zu ihrer Konzernmutter liegt der Schwerpunkt der VW FS im Bereich der automobilen Finanzdienstleistungen. Dazu gehören zum Beispiel das Leasing- und Finanzierungsgeschäft, was in enger Kooperation mit den Autohäusern des Volkswagenkonzerns abgewickelt wird. Auch Markenübergreifend werden diese Finanzdienstleistungen über die VW FS angeboten. So zählen z.B. die SEAT Financial Services und die MAN Financial Services zu den Tochterfirmen der VW FS. Daneben werden auch das typische Bankengeschäft sowie Dienstleistung aus dem Bereich Mobilität abgedeckt. Dies erfolgt auch unter anderem über Tochterfirmen wie Sunhill Technologies, die mit PayByPhone das Bezahlen von Parkgebühren digitalisieren und vielleicht nicht gleich mit der VW FS in Verbindung gebracht werden.

Auch wenn die VW FS ihr Kerngeschäft im Deutschsprachigen Raum hat, ist sie als automobiler Finanzdienstleister international tätig. Dabei gibt es über 50 Standorte, darunter z.B. USA, Brasilien, Mexico, Italien, Portugal, etc…

Mein Arbeitsplatz befindet sich im IT-Bereich der VW FS, der hauptsächlich vom Braunschweiger Standort als Headquarter agiert. Dort bin ich im Bereich der internen IT-Dienstleistungen zuständig. Das Team dahinter nennt sich IT4IT und befasst sich mit Software, die intern im Bereich der IT genutzt werden kann, um das Arbeiten effektiver und effizienter zu gestallten. Im Team ist meine Aufgabe die stellvertretende technische Betreuung einer Software für das IT Controlling.

Um Was es dabei genau geht, und was ich dabei so zu tun habe erfahrt ihr im zweiten Teil.


Werkstudent bei IAV in Braunschweig (3)

Moin,

in diesem 3. und letzten Teil möchte ich euch meine persönlichen Erfahrungswerte zum Unternehmen und der Tätigkeit teilen.

Vor Ausbruch der Corona Pandemie arbeitete ich im Standort Braunschweig in einem eigenen Büro in welchem wir mit insgesamt 5 Studenten saßen. Der ständige Austausch mit anderen Studenten hat den Arbeitsalltag extrem bereichert. Über die Zeit konnte ich eine Menge an interessanten Menschen kennenlernen, mit denen man sich über Probleme im Zusammenhang mit der Tätigkeit, aber auch über Uni bezogene Themen unterhalten konnte. Durch die leider nun gegebene Situation bin ich seit Februar 2020 im Homeoffice.

Mein Aufgabenfeld war von Anfang an auf meine Fähigkeiten zugeschnitten und ich konnte nach der Einarbeitungsphase im Grunde selbst wählen an welchen Teilprojekten ich arbeiten möchte. Zudem lässt sich die Arbeitszeit in Absprache mit dem Teamleiter komplett frei einteilen. Besonders hat es mir gefallen, dass ich direkt als ein Teammitglied behandelt wurde und von mir eingebrachte Vorschläge auch immer aufgenommen und berücksichtigt wurden.

Meine Projektarbeit ist agil nach dem Scrum Prinzip organisiert und so konnte ich mich schnell in den Projektalltag mit anderen Mitarbeitern integrieren. Dabei konnte ich eine Menge an Erfahrung hinsichtlich der im Team organisierten Projektarbeit und Softwareentwicklung sammeln.

Da ich mich sehr für das Themenfeld Machine-Learning interessiere, konnte ich mit der Tätigkeit meine Kenntnisse aus dem Studium perfekt ergänzen. Die in diesem Praxisumfeld gesammelte Erfahrung war zudem sehr wichtig, um mich schlussendlich in der Wahl meines Studiums und des späteren Berufsfeldes zu bestärken.

 

Falls sich also die Gelegenheit bietet würde ich jedem empfehlen eine Werkstudentenstelle anzunehmen. Die Erfahrung ist sehr wichtig für den Übergang in das Berufsleben und wird diesen sicherlich erleichtern!


Werkstudent bei IAV in Braunschweig (2)

Moin,

in diesem Teil werde ich euch meine Tätigkeit bei IAV näher erklären.

Auf IAV bin ich durch einen Kommilitonen aufmerksam geworden. Da die größte Niederlassung in Gifhorn von Braunschweig aus bequem zu erreichen ist, arbeiten dort sehr viele Studenten der TU Braunschweig. Ich selbst arbeite jedoch in einer Abteilung, welche in Braunschweig ansässig ist.

Als Werkstudent wird man einem Teamleiter zugewiesen, welcher die Aufgabenzuteilung bestimmt und einem im Verlaufe der Tätigkeit unterstützend zur Seite steht. In wöchentlichen Teammeetings wird der aktuelle Status laufender Projekte besprochen. Des Weiteren wurde ich ebenfalls sehr schnell in die gesamte Abteilung integriert, welche neben monatlichen Besprechungen mit Neuigkeiten zur Gesamtsituation, auch Inhalte wie Weiterbildungen oder Informationsveranstaltungen organisiert.

Wie bereits im ersten Teil angesprochenen finden sich meine Aufgaben im Bereich der Prozessautomatisierung und des Datenmanagements wieder. Letzteres zeichnet sich vor allem durch den Einsatz von Methoden aus den Trendthemen Big Data und Machine-Learning aus.

In meinem Team wird vor allem an der Analyse von aufgezeichneten Fahrzeugdaten gearbeitet. Dies geschieht unter anderem mit einer hauseigenen Toolkette. Die Analyse der gesammelten Daten, welche im Normalfall von einem Applikateur übernommen werden muss, bietet sehr viel Automatisierungspotenzial und ist daher eins meiner Tätigkeitsfelder. In diesem Zusammenhang tauscht man sich mit einer Vielzahl von anderen Mitarbeitern aus, lernt neue Vorgänge und Werkzeuge kennen und erarbeitet somit produktive Lösungen, um unnötige und fehleranfällige Routineanalysen schließlich in einem Programm umzusetzen.

Daneben arbeite ich in den nun fast 2 Jahren bei IAV hauptsächlich in einem Projekt, welches sich mit der Aufbereitung und Verarbeitung der im Fachbereich anfallenden Daten auseinandersetzt. Ich implementiere vor allem kleinere Programme zum Sammeln dieser Daten sowie Services, welche auf dieser Basis arbeiten und dem Nutzer einen Mehrwert bieten sollen.

Im dritten und letzten Teil werde ich genauer auf meine persönliche Erfahrung im Rahmen meiner Werkstudententätigkeit bei IAV eingehen.


Werkstudent bei IAV in Braunschweig (1)

Moin,

im Folgenden berichte ich von meiner Werkstudentenstelle bei IAV in Braunschweig.

Mein Name ist Rouven und ich studiere momentan im 4. Semester Wirtschaftsinformatik Master an der TU Braunschweig. Davor habe ich bereits das Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik ebenfalls in Braunschweig absolviert. Durch eine Seminararbeit, welches Anwendungen von Machine-Learning Methoden beinhaltete, habe ich mein Interesse zu diesem Themengebiet entdeckt und schließlich im Sommer 2019 eine Werkstudentenstelle in diesem Bereich bei IAV angenommen.

IAV ist in erster Linie ein Engineering-Dienstleister mit über 8000 Mitarbeitern weltweit. Da vor allem VW ein großer Gesellschafter ist, siedeln sich die meisten Aufgaben auch in der Automobilindustrie an. Der größte und auch personalstärkste Standort von IAV befindet sich in Gifhorn. Tätigkeitsfelder umfassen die Antriebs- und Fahrzeugentwicklung, E-Mobilität, Fahrzeugsicherheit sowie auch uns Wirtschaftsinformatiker betreffende aktuelle Themen wie Big Data, Nutzung von KI und Automatisiertes Fahren.

Mein eigenes Aufgabenfeld findet sich im Rahmen des Buzzwords Big Data und der Prozessautomatisierung wieder.

Im zweiten Teil werde ich euch meine Tätigkeit etwas näher erläutern.


Praktikum bei der IAV

Hallo liebe*r Leser*in,

im Folgenden werde ich dir mein Praktikum bei der IAV vorstellen. Bevor ich aber zum eigentlichen Praktikum komme, ein paar Informationen über mich und meinen Weg an der Uni. Mein Name ist Alexander und ich studiere Wirtschaftsinformatik im Master. Derzeitig bereite ich meine Masterarbeit vor und stehe somit kurz vor dem Abschluss meines Studiums. Nach dem Bachelor überlegte ich mir, dass ich vor meinem Abschluss noch gerne ein Praktikum absolvieren würde, um Erfahrung im Unternehmen zu sammeln. Das vierte Mastersemester bot sich hierfür perfekt an.

Das Unternehmen:

Die IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr ist ein weltweit agierendes Unternehmen in der Domäne der Engineering Dienstleistungen. Dabei bietet das Unternehmen Lösungen im Bereich der Elektronik-, Antriebsstrang- und Fahrzeugentwicklung an. Es unterstützt den Kunden auch bei den aktuellsten Themen wie automatisiertes Fahren, E-Mobilität und Car Connectivity. Das Unternehmen hat mehr als 8000 Mitarbeiter und generiert einen Umsatz von über 1 Milliarde Euro im Jahr. Zu den Kunden gehören unter anderem Audi, Bentley, BMW, Claas und natürlich VW. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Berlin, jedoch ist die größte Niederlassung in Gifhorn.

Das Bewerbungsverfahren:

Das Bewerbungsverfahren unterscheidet sich nicht weiter von anderen Verfahren, die ich bei der Suche nach einem Praktikum durchlebt habe. Der größte Unterschied lag in der Antwortzeit. Vom Abschicken der Bewerbung bis zum Vorstellungsgespräch vergingen 7 Wochen, mit langen Phasen ohne eine Rückmeldung. Nach dem Vorstellungsgespräch ging es aber dann zügig und ich konnte 2 Wochen später bereits mit dem Praktikum beginnen. Das Vorstellungsgespräch war sehr angenehm. Es wurden keine „typischen“ Bewerbungsfragen gestellt, sondern mir wurde direkt meine Aufgabe vorgestellt. Was genau mir geholfen hat die Stelle zu bekommen, lässt sich natürlich nur schwer sagen, aber da ich zu meinem Hiwi Job beim Institut für Wirtschaftsinformatik – Abteilung Decision Support befragt wurde, denke ich, hat mir diese Erfahrung sehr geholfen. Ich kann dir also nur ans Herz legen, möglichst früh im Studium einen Job bei einem Institut zu finden, dass dich interessiert.

Interessant an dieser Stelle ist auch, dass ich mir den Ort, an dem ich das Praktikum absolvieren wollte, aussuchen konnte. Mir ist aber nicht bekannt, ob dies dem Regelfall entspricht oder ob es an der deutschlandweiten Verteilung des Teams lag.

Eine weitere wichtige Information für die Planung eines Praktikums bei der IAV ist, dass freiwillige Praktika nur bis zu einer Länge von maximal 3 Monaten zugelassen werden. Möchte man ein längeres Praktikum absolvieren, muss es sich um ein Pflichtpraktikum nach der Studienordnung handeln.

Meine Aufgaben:

Am ersten Tag wurde ich von meinem Buddy in Gifhorn empfangen. Ein Buddy wird jedem neuen Mitarbeiter zugeordnet und hilft dabei, sich im Unternehmen zurecht zu finden. Der Buddy stammt dabei aus demselben Team wie man selbst. Nachdem ich einen Arbeitsausweis und Laptop erhalten hatte, beschäftigte ich mich den Rest des Tages damit, Lizenzen zu beantragen und den Laptop einzurichten.

Während der Wartezeiten beim Installieren, absolvierte ich verschiedene Schulungen, welche abgeschlossen werden müssen. Diverse Themen wie Arbeitssicherheit, Datenschutz und Verhalten in Notfällen wurden behandelt und das Wissen in Form von Tests überprüft. Die Schulungen mussten zum Teil während des Praktikums erneut abgelegt werden, wenn es Änderungen gab oder neue Schulungen verfügbar waren.

Ab dem dritten Tag begann ich dann mit meiner eigentlichen Aufgabe, der Unterstützung bei der Programmierung eines Simulationsframeworks. Das gesamte Framework war in Python geschrieben. Da ich die Sprache bereits während des Studiums gelernt hatte, fiel der Einstieg sehr leicht. Jeden Tag für die nächsten 2 Wochen beschäftigte ich mich damit, Bugs zu fixen. So bekam ich jeden Tag ein oder mehrere Tickets zugeordnet und löste die beschriebenen Probleme. War ein Bug gefixt, meldete ich dies meinem Buddy, welcher es überprüfte und dann zum Projekt hinzufügte. Ziel des Bugfixen war es, das Framework besser kennenzulernen, sodass ich nach den zwei Wochen an meinem eigenen Projekt arbeiten konnte.

Mein eigenes Projekt umfasste die Realisierung eines Tools zur automatischen Datenverarbeitung und Simulation. Zunächst musste ich das Tool planen und Aufgabenpakete schreiben. Für die Organisation wurde ein Kanban Board genutzt, welches aufgrund der verhältnismäßig wenigen Pakete sehr übersichtlich war. Anschließend begann ich mit der Realisierung. Die Realisierung umfasste neben dem Programmieren auch das Dokumentieren des Aufbaus des Tools. Hierfür benutzte ich eine Software der IAV. Jede Woche stellte ich meinen derzeitigen Stand dem Team vor und bekam Feedback. Im Laufe der Zeit kamen auf diesem Weg neue Anforderungen hinzu, die ich in der Dokumentation festhielt und anschließend realisierte. Nachdem das Tool fertiggestellt wurde, begann ich damit die Tests zu schreiben.

Zum Abschluss führte ich dem Team das Tool vor und beendete die Dokumentation.

Fazit:

Insgesamt hat mir das Praktikum sehr gut gefallen. Zwar wollte ich gerne sechs Monate arbeiten, aber auch die drei Monate haben mir viele neue Erfahrungen beschert. Meine Betreuer und das gesamte Team haben sich immer die Zeit genommen mir Sachverhalte zu erklären und mich bei allen Problemen unterstützt.

Aufgrund der derzeitigen Corona Situation war ich die meiste Zeit im Homeoffice (bis auf die ersten zwei Wochen). Vorteil daran ist natürlich, dass ich nicht immer bis nach Gifhorn fahren musste, sondern innerhalb von Sekunden am Arbeitsplatz war. Der offensichtliche Nachteil ist, dass ich nicht viel Zeit mit den Kollegen verbracht habe, sondern nur bei Fragen oder offiziellen Terminen mit ihnen in Kontakt stand. Der typische „Flurfunk“ fiel vollkommen weg. Ab und zu gab es nach der Arbeit treffen bei Discord bei denen „Among us“ oder „Team Fortress“ gespielt wurden, doch auch dieses Angebot ersetzte nicht den persönlichen Kontakt. Home Office gilt natürlich nur während Corona und wenn du dein Praktikum nach der Pandemie machst, wird wohl wieder alles normal laufen.

Zu den Aufgaben lässt sich sagen, dass ich viel gelernt habe und besonders meine Python Kenntnisse verfeinern konnte. Zudem war es sehr hilfreich ein eigenes Projekt zu organisieren. Statt nur einen Teil eines solchen Prozesses kennen zu lernen, habe ich auf diese Weise jeden einzelnen Schritt selbstständig geplant und durchgearbeitet.

Falls man seine Abschlussarbeit im Unternehmen schreiben möchte, kann ich ein Praktikum auch empfehlen. Meine Betreuer boten mir an, ein Thema mit mir zusammen zu entwickeln. Auf diese Weise kann man Einfluss auf sein Thema nehmen und es auf Bereiche ausrichten die einen besonders interessieren.

Viel Erfolg bei deiner Praktikumssuche!