Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2017 Oktober | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

IT@VWFS – Einführung eines Software Deploymenttools

Software Deployment bezeichnet die Prozesse zur Installation von Software auf Computern. In diesem Beitrag soll allerdings nicht die Softwareverteilung auf Arbeitsplatzrechner, sondern auf Server beschrieben werden. In Unternehmen ist es üblich, dass diese Aufgabe zentral von qualifizierten Mitarbeitern ausgeführt wird. Fehler führen nämlich schnell zu Störungen und Ausfällen in großen Ausmaßen.

Bei der Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG) ist der Bereich Application Management Services übergreifend für die Betreuung von Applikationen zuständig. Historisch bedingt wird das Deployment für einige Anwendungen auf Basis der Java-Technologie weiterhin im Bereich Platform Services durchgeführt. Ziel ist es, ein neues Software Deploymenttool einzuführen und einen definierten Prozess zu etablieren, um auch die verbleibenden Applikationen zu übergeben.

Für diesen Zweck wird eine Werkzeug eingeführt, das hoch automatisiert die Softwareverteilung, die allgemeine Konfiguration und die Administration von Computern unterstützt. Zukünftig soll neue Software per „Knopfdruck“ ausgerollt werden. Dafür ist es erforderlich, eine zuverlässige und nachvollziehbare Versionierung und Protokollierung sicherzustellen. Des weiteren ist es notwendig, ein Berechtigungskonzept für die Trennung der Entwicklungs-, Test- und Produktiv-Systeme zu implementieren.

Ich habe zur Erstellung dieses Berechtigungskonzepts beigetragen, indem ich mich anfangs mit der Software des neuen Deploymenttools vertraut gemacht und herausgefunden habe, welche Möglichkeiten es zur Vergabe von Berechtigungen gibt. Darauf aufbauend habe ich in einer umfassenden Matrix alle erdenklichen Berechtigungsprofile dargestellt – eine sehr zeitintensive Arbeit.

Als nächstes galt es, die Rollen Entwicklung, Application Management Services und Platform Services mit geeigneten Berechtigungsprofilen abzubilden. Die Funktionstrennung ist eine Anforderung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht für den Aufbau von IT-Systemen in Kreditinstituten, daher nimmt deren Einhaltung einen besonders hohen Stellenwert innerhalb der VW FS AG ein.

Auch in dieser Organisationseinheit konnte ich meine Herangehensweise selber bestimmen, natürlich immer unter Absprache mit meinem Betreuer. Ich hatte lediglich eine Frist, bis zu der meine Zuarbeiten fertiggestellt sein mussten, damit der Projektzeitplan eingehalten werden konnte. In regelmäßigen Terminen haben wir überprüft, ob ich auf dem richtigen Weg bin – das hat mir auch gezeigt, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird.

Abschließend kann ich euch nur empfehlen, ein IT-Praktikum bei der VW FS AG zu absolvieren – ob im Bereich der Software-Entwicklung oder im Systembetrieb. Meine Erfahrung in den unterschiedlichen Organisationseinheiten hat gezeigt, dass für jedes Interesse etwas dabei ist!


Teil 3: Prozessmanagement bei der VW FS AG

Hallo zusammen,

in diesem Beitrag werde ich über einige aktuelle Aufgaben berichten:

Zum einen erarbeite ich gerade ein Konzept zur Prozessgestaltung. Das bedeutet herauszufinden, was das genau ist und wie wir das bei uns in der Unterabteilung aufnehmen und gleichzeitig mit den bereits bestehenden Konzepten (Sollbebauung und Prozessmodell – s. Beitrag 1) verbinden können. Darüber hinaus soll ich überlegen, welches Ziel wir verfolgen bzw. wie wir uns fokussieren wollen, welche Aufgaben im Zusammenhang mit der Prozessgestaltung entstehen und mit welchen weiteren Abteilungen Absprechungsbedarf herrscht.

Eine weitere Aufgabe ist, dass ich ihm Rahmen einer Voruntersuchung in Absprache mit der IT-Architektur einen Prozess zu einem neuen Produkt entwerfe. Hierfür muss erst geklärt werden, wie das Produkt genau aussehen soll und was das Ziel des Produktes ist. Wenn ich die Informationen habe, kann ich mir mit einem Mitarbeiter der IT-Architektur überlegen, welches System genutzt werden könnte und wie bspw. der Informationsfluss aussieht.

Des Weiteren sollen neue Attribute (neue „mini“-Informationen) im Prozessmodell aufgenommen werden. Hierfür beschäftige ich mich mit einigen möglichen Attributen und überlege, auf welcher Ebene die Attribute gepflegt werden sollen und wie wir sie flächendeckend für alle Prozesse aufnehmen können.

Insgesamt lässt sich sagen, dass meine Aufgaben sehr unterschiedlich sind und man Einblick in die neuesten Projekte bekommt und mithelfen kann. Wenn ihr noch weitere Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden.

Viele Grüße

Merve


Teil 2: Prozessmanagement bei der VW FS AG

Hallo zusammen,

in diesem Beitrag werde ich berichten, was meine erste Aufgabe gewesen ist:

Um bei Mitarbeiterausfällen oder Neueinstellungen zeigen zu können, was es für Aufgaben im Prozessmanagement gibt und wie diese Aufgaben ablaufen, wurden alle prozessmanagement-internen Prozesse (ca. 100 Prozesse) modelliert. Die Prozesse wurden in einer PowerPoint Präsentation festgehalten und zu jedem Prozess war eine Prozessbeschreibung in Word hinterlegt. Die Präsentation wurde in einem SharePoint abgelegt und jeder Mitarbeiter, der auf die Prozesse zugreifen wollte, musste per Mail anfragen und für den SharePoint freigeschaltet werden. Obwohl das Ergebnis für Transparenz sorgte, gab es dennoch einige Schwachstellen:

  • Die Modellierung der Prozesse erfolgte ohne Modellierungskonventionen, sodass jeder seine Aufgaben so modellieren konnte, wie er wollte
  • Für die fertige Präsentation gab es keinen Ansprechpartner, sodass Aktualisierungen in den Prozessen nicht eingepflegt werden konnten
  • Durch die Ablage im SharePoint waren die Prozesse nicht jedem sofort zugänglich
  • Die Bedienung der Präsentation war nicht allzu smart

Diese Gründe führten zu meiner Aufgabe, die daraus bestand die Prozesse in einem definierten Ordnungsrahmen neu aufzusetzen und zu standardisieren.

Ich habe mich dazu entschieden, die Prozesse in ARIS zu modellieren und dafür die Modellierungs-sprache BPMN 2.0 zu nutzen. So konnte ich sicherstellen, dass die Prozesse einheitlich modelliert werden. Alle Prozesse haben einen einheitlichen Kopf erhalten, der die wichtigsten Informationen wie bspw. den verantwortlichen Bereich und den Prozessverantwortlichen aufzeigt. Durch die Modellierung in ARIS wurde es jetzt auch möglich, mithilfe von sog. Hinterlegungen von einem Prozessschritt in den nächst tieferen zu springen sowie den Prozessen auf Prozess- oder auf Prozessschrittebene Erklärungen, Beschreibungen, etc. beizufügen. So konnte ich die Prozessbeschreibungen, die als Word-Datei in der Präsentation angehängt waren, ersetzen und einen Toolbruch verhindern. Die Prozesse habe ich an die inhaltlichen Prozessverantwortlichen übergeben, d.h. ich habe ihnen den Umgang mit ARIS gezeigt und sie für den entsprechenden Ordner freischalten lassen, damit die Prozesse zu jedem Zeitpunkt aktuell sind. Da aber nicht jeder Mitarbeiter einen ARIS-Zugang besitzt und die Prozesse aber jederzeit abrufbar sein sollen, wurde ein Abzug der Prozesse im Intranet veröffentlicht. Dort kann sich jeder Mitarbeiter die Prozesse ansehen und nur die Prozessverantwortlichen können die Prozesse in ARIS bearbeiten.

Viele Grüße

Merve


Teil 1: Prozessmanagement bei der VW FS AG

Hallo zusammen,

ich arbeite im Prozessmanagement der Volkswagen Financial Services AG (kurz: VW FS AG) und dort in der Unterabteilung „Fach- und Prozessarchitektur“. Die Unterabteilung besteht noch nicht allzu lange und wurde aus diversen Gründen etabliert:

  • Redundanzen in Prozessen und Systemen steigern die Komplexität und Kosten
  • viele Medienbrüche und wenig rein maschinell ablaufende Prozesse
  • fehlende Verantwortungsübernahme für ganzheitliche Prozesse

Durch die Fach- und Prozessarchitektur wurde ein Sollbebauungsplan entwickelt, der Prozesse und Systeme gemeinsam abbildet und Bebauungsprinzipien für Kernprozesse festlegt. Veränderungen an der Ist-Situation werden jetzt gezielt und integriert geplant und überwacht. So kann festgestellt werden, ob Änderungen zum gewünschten Soll geführt haben. Mithilfe des Sollbebauungsplans können wir in Projekten mithelfen sie gezielt auszurichten und neue Prozesse so aufbauen, dass keine Doppelarbeiten etc. entstehen.

Um die Sollbebauung noch weiter zu verfeinern – der Detaillierungsgrad der Sollbebauung ist sehr grob – wurde zudem eine Prozesslandkarte aufgebaut, welche alle Kernprozesse abdeckt. Diese Prozesslandkarte, genannt das „Prozessmodell“, bildet die Kernprozesse in Ebenen ab, sodass man vom groben Ablauf eines Finanzierungsvertrags so weit in die tieferen Ebenen gelangen kann, bis man die Dialogabläufe und Datenmodelle zu einzelnen Prozessschritten betrachten kann. Gefüllt mit Prozessen wird das Prozessmodell in Projektarbeiten oder als selbstständige Initiative. Wichtige Wertbeiträge des Prozessmodells sind eine transparente und einheitliche Taxonomie für die Prozessbeschreibung sowie ein eindeutiger Ablageort und verbindliche Verantwortlichkeiten für Prozesse. Auf diese standardisierte Weise können Optimierungspotenziale entdeckt werden.

In diesem Artikel habe ich die Aufgaben meiner Unterabteilung vorgestellt. In den beiden folgenden Artikeln werde ich einige meiner Aufgaben näher beschreiben.

Viele Grüße

Merve


IT@VWFS – Key Performance Indicators zur Kostenverrechnung

Über Finanzdienstleistungs- und Beteiligungsgesellschaften ist die Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG) weltweit in 49 Länder aktiv. Zu den angebotenen Finanzdienstleistungen zählen Händler- und Kundenfinanzierung, Leasing, Bank- und Versicherungsangebote, Flottenmanagement sowie Mobilitätsangebote. Die Geschäftsprozesse in den Auslandsgesellschaften werden durch IT-Dienstleistungen unterstützt, die teilweise vom Hauptsitz des Unternehmens erbracht werden.

Für die Koordination und Nutzung von Infrastruktur, Dienstleistungen und Programmen in Braunschweig fallen Kosten an, die von den Auslandsgesellschaften zu tragen sind. Diese Kosten werden über das Service Level Management (SLM) gesteuert und verrechnet. Zu den Kernprozessen im SLM der VW FS AG zählen unter anderem die Service-Erfassung, die Vertragserstellung, die Angebotserstellung, die Service-Abrechnung und das Reporting.

Jeder dieser Prozesse baut auf eigenen Key Performance Indicators (KPIs) auf. Während meines Einsatzes im SLM hatte ich die Gelegenheit, unvoreingenommen Überlegungen dazu anzustellen, wie die Durchlaufzeit der einzelnen Prozessschritte mithilfe von neuen KPIs gemessen, gesteuert und optimiert werden könnte. Ziel war es, die Gesamt-Durchlaufzeit unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten zu reduzieren.

Die Aufgabe konnte ich mit größtmöglichem Handlungsspielraum bearbeiten. Ich habe unter anderem eigenständig Fragebögen erstellt, um sowohl innerhalb der VW FS AG als auch in Referenzunternehmen Ziele, Inhalte, Anwendung und Nutzen von KPIs in ähnlichen Anwendungsgebieten zu analysieren und auf die Anforderungen der VW FS AG anzupassen.

Dabei sah ich mich mit den Problemen konfrontiert, dass die Erhebungspunkte von KPIs schwer zu wählen sind, oft aufgrund der hohen Komplexität zusammenhängender, verteilter und historisch gewachsener Systeme. Das zweite Problem bestand darin, dass die Einführung von KPIs selbst schon sehr hohen Aufwand verursacht. Ergänzend dazu entstehen Aufwände, wenn Prozesse neu gestaltet werden und die Qualität der Daten sichergestellt werden soll.

Die eigenständige Bearbeitung einer relativ umfangreichen Aufgabenstellung über einen längeren Zeitraum hinweg hat mir sehr gut gefallen. Zwar stand mir dauerhaft ein Betreuer zur Seite, dennoch hatte umfangreiche Möglichkeiten, eigene Herangehensweisen auszuprobieren. Ergänzend zum Studium war dies eine tolle Erfahrung. Die Implementierung der neuen KPIs konnte ich aufgrund der beschränkten Zeit leider nicht mehr verfolgen.

In meinem nächsten Beitrag möchte ich euch einen Einblick aus dem Bereich des Software-Deployments geben, seid gespannt!


Werkstudententätigkeit bei einem regionalen Energieerzeuger – Part III

Den letzten Abschnitt nutze ich, um meine Erfahrungen zu teilen. Ich kann jedem Studenten eine Werkstudententätigkeit nur empfehlen. Die praktische Erfahrung ist sehr spannend und macht auch noch Spaß. Denn hier können die theoretisch erworbenen Kenntnisse erstmals konkret angewendet werden. Dabei geht es nicht unbedingt darum, wie schnell eine Aufgabe erledigt wird, sondern die Herangehensweise ist das Entscheidende. Im Studium habe ich viele Ansätze zur Lösung eines Problems erlernt, die ich nun nach und nach umsetzen konnte. Gerade in Hinblick auf den Business Case hat mir das sehr geholfen. Denn genau diese Tätigkeit lernt man nicht im Studium, sondern erst während einer praktischen Tätigkeit. Insgesamt waren durch mein Hintergrundwissen mir viele Dinge bereits bekannt, was den Einstieg erheblich vereinfachte. Auch die Mitarbeiter profitieren von meinem „anderen“ Blickwinkel auf die verschiedenen Herausforderungen, wodurch sich eine „Win-win-Siutation“ ergab.

Darüber hinaus war die Werkstudententätigkeit ein Indikator für die weitere berufliche Karriere. Denn die Entscheidung Wirtschaftsinformatik zu studieren, hatte ich bis dahin nur aus theoretischen Gründen getroffen. Nun galt es auch die Praxis kennenzulernen und ich wurde in meiner getroffenen Wahl bestätigt. Durch die selbstständige Arbeit wurde ich mit zunehmender Zeit immer selbstsicherer und die anfänglichen Unsicherheiten legten sich schnell. Dabei profitierte ich von einer hervorragenden Teamarbeit, denn das Gefühl eines vollwertigen Teammitglieds war jederzeit gegeben, wodurch die Motivation und der Spaß stets sehr hoch waren. Außerdem hatte ich die Möglichkeit meine eigenen Stärken und Schwächen besser kennenzulernen. Mit zunehmender Dauer habe ich auch immer mehr Verantwortung übernommen und war dadurch für einen Aufgaben komplett allein verantwortlich. Am Ende kommt es schließlich wie in jedem Projekt nur auf drei Aspekte an: In Time, in Budget, in Quality. Wenn man dazu selbst noch einen Teil beigetragen hat, ist das umso erfreulicher.

Da die Wirtschaftsinformatik eine Vielzahl von Aufgabengebieten abdeckt, empfehle ich jedem eine solche Werkstudententätigkeit oder ein Praktikum zu absolvieren. Denn profitieren wird man selbst in jeder Hinsicht.

 

Kai


Werkstudententätigkeit bei einem regionalen Energieerzeuger – Part II

Nachdem ich im ersten Teil eine Einleitung und einen Überblick über das Unternehmen sowie die Abteilung gegeben habe, werde ich nun meine konkreten Aufgaben im Rahmen der Projektarbeit darstellen.

Bei dem Projekt handelte es sich um ein nationales Integrationsprojekt von verschiedenen Softwareprodukten und -systemen der drei unterschiedlichen Bereiche. Damit sollte eine zukünftige Harmonisierung der Geschäftsprozesse erzielt sowie Redundanzen vermieden werden. Im aktuellen Zustand hatte jeder Bereich seine eigenen Systeme und Geschäftsprozesse. Dadurch gab es eine Vielzahl von doppelten oder sogar dreifachen Vorgängen für denselben Prozess mitunter sogar durch verschiedene Softwareprodukte, das zu einer erhöhten Komplexität führte. Denn alle drei Bereiche und damit auch die Systeme waren anfangs autark in der Landschaft untergebracht. Erst die Ergebnisse der Geschäftsprozesse wurden in einem einheitlichen System zusammengefasst, um eine bereichsübergreifende Auswertung (Reporting) zu ermöglichen. Dadurch gab es immer wieder Probleme bei der Integration und Fehlern in den Auswertungen, da spezifische Schnittstellen notwendig waren. Diesen mussten im Nachgang immer wieder manuell angepasst werden, das den gesamten Prozess verlangsamte und zu einer erhöhten Intransparenz führte. Folglich gab es auch bei Neuentwicklungen keine Kommunikation zwischen den Bereichen, weshalb eine plötzliche Anpassung in einem der Systeme einen kompletten Ausfall im Reporting zur Folge hatte. Diese Komplexität und Ineffizienz ging es in dem Projekt zu beheben und zu verbessern. Ziel war es, eine einheitliche Systemlandschaft zu schaffen, in der die Komplexität deutlich reduziert wird und die Geschäftsprozesse dadurch effizienter ablaufen können. Ein einziges System sollte am Ende zur Verfügung stehen, in dem alle Prozesse der drei Bereiche integriert worden sind.

Während meiner Anstellung befand sich das Projekt in der Analysephase. Ich habe bei der Erhebung von quantitativen und qualitativen Prozess- und Bedarfsanforderungen aus den verschiedenen Fachbereichen mitgewirkt. Konkret ging es dabei um die Erstellung des Business Case für das Projekt. Der Business Case stellt Kosten und Nutzen sowie Zeit und Risiken gegenüber und veranschaulicht, warum sich das Projekt lohnen würde. Dabei kann der Nutzen monetär sein aber auch in einer Verbesserung der Prozesse liegen und somit zu einer Arbeitsentlastung beitragen. Darüber hinaus kann am Ende ein Kostensenkungspotential aufgezeigt werden. Um alle relevanten Informationen zu erhalten, habe ich mit den einzelnen Fachabteilungen Gespräche geführt und mir die Prozess erläutern lassen. Da die einzelnen Bereiche nicht hauptverantwortlich in Braunschweig saßen, gab es auch einige Besuche an den anderen Standorten zu erledigen. Anschließend habe ich daraus konkrete Zahlen abgeleitet, wenn sie mir nicht geliefert wurden, und ich konnte damit den Business Case aufbauen. Die Investitionen und die damit verbundenen möglichen Einsparungen wurden auf die kommenden Jahre aufgeteilt und hochgerechnet, um konkrete Zahlen für einen Erfolg des Projekts zu erhalten. Der Business Case wurde nach und nach immer detaillierter dargestellt, um möglichst jeden einzelnen Kostenpunkt darzustellen. Abschließend wurde er den Projektverantwortlichen vorgestellt und über einen möglichen Ausbau diskutiert.

Eine weitere Aufgabe, die ich nebenbei bearbeitet hatte, lag im Aufbau eines Testfallkatalogs für das Testmanagement. Sollte es zu einer Umsetzung kommen, müssten alle Geschäftsprozesse in dem neuen System getestet werden. Dafür müssen die einzelnen Prozesse aus den drei Bereichen vereinheitlicht oder sogar neu definiert werden. Für die Prozesse habe ich dann in enger Abstimmung mit den Fachbereichen Testfälle erstellt und in einen vorhandenen Katalog mit aufgenommen. Dabei bestand eine große Herausforderung bei den abteilungsübergreifenden und den sich direkt beeinflussenden Prozessen.

Im dritten Teil werde ich meine gewonnenen Erfahrungen und den Nutzen eines Praktikumswährend des Studiums darstellen.

 

Kai


Werkstudententätigkeit bei einem regionalen Energieerzeuger – Part I

Nach meinem dualen Bachelorstudium in Informatik habe ich mich dazu entschlossen, meinen Master in Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig zu absolvieren. Dadurch war mir bereits früh bekannt, wie wichtig die Praxis neben dem Studium ist. Um die nun theoretisch erworbenen neuen Kenntnisse gerade im wirtschaftlichen Bereich ebenfalls in der Praxis anzuwenden, kam mir die Möglichkeit des Praktikums im Rahmen des Studiums sehr gelegen. Dabei hatte ich keinen konkreten Arbeitgeber im Blickfeld, nur sollte eine gewisse Nähe zur TU Braunschweig bestehen. Denn der Fokus lag bei der Auswahl auf den spezifischen Wirtschaftsinformatikinhalten, z.B. sämtliche organisatorische Arbeiten rund um Projektmanagement. Glücklicherweise gab es genau eine solche Stellenausschreibung bei einem regionalen Energieerzeuger.

Für die nächsten drei Monate war ich dort als Werkstudent tätig. Das Unternehmen gehört zum Großteil einem internationalen Energie- und Umweltkonzern mit Sitz in Frankreich. Die einzelnen Sparten gliedern sich in die Bereiche Abfallwirtschaft, Wasser/Abwasser, Energie und Transport. In Deutschland sind vor allem Entsorgungsmanagement, Wassermanagement und Energiedienstleistung vertreten, die in der Region durch den Energieerzeuger abgedeckt werden. Dort fand ich im Bereich IT-Management in der Abteilung Business Process Management (BPM) meine Anstellung. BPM befasst sich mit dem Management von Prozessen in Organisationen. Dabei werden Prozesse definiert, um die operativen Geschäftsabläufe widerzuspiegeln. Infolgedessen kommen verschiedene Methoden und Techniken zur Steuerung der Geschäftsprozesse zum Einsatz, die es dem Unternehmen erlauben, die Prozesse einheitlich und transparent zu gestalten.

Konkret ging es bei mir um die Unterstützung von IT-Projekten mit dem Schwerpunkt SAP sowie die Übernahme von Koordinationsaufgaben. Die Abteilung ist für die technische Unterstützung aller Geschäftsprozesse der drei Bereiche verantwortlich. Dabei geht es nicht nur um die reine Betreuung der Systeme und Prozesse, sondern auch um Neu- und Weiterentwicklungen. Darüber hinaus werden viele Projekte durchgeführt, um die Effektivität und Effizienz zu erhöhen. Dabei war auch ich in einem der Projekte mit involviert.

Den Inhalt des Projektes sowie die zu erledigenden Aufgaben, werde ich in meinem zweiten Abschnitt genauer erläutern.

Kai


Praktikum bei der Shop Vision GmbH: Teil 3

Teil 3: Rückblick auf mein Praktikum

Rückblickend kann ich sagen, dass das Praktikum für mich wirklich eine gewinnbringende Erfahrung war. Der Gegensatz zu einem großen Unternehmen (EBS GmbH), das nahezu ausschließlich IT-Projekte durchführt, war sehr interessant. Natürlich sind die Strukturen und Abläufe in einem weltweit tätigen Unternehmen deutlich gefestigter und strenger, aber genau das ist der Punkt, der mich im Nachhinein an einem kleinen und jungen Unternehmen reizt. Es gibt dort einfach noch sehr viel Entwicklungspotential und in meinem Fall auch im Bereich IT. Das hat mir gezeigt wie vielfältig die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt als Wirtschaftsinformatiker sind und vor allem komplett branchenunabhängig.

Weiterhin hat es mir der direkte und schnelle Umgang miteinander sehr gut gefallen. Intern werden persönliche Gespräche bevorzugt und spontan Meetings zur Ideenentwicklung abgehalten. Ich habe die Arbeitsatmosphäre als sehr freundlich und unkompliziert wahrgenommen. Des Weiteren hat es mir sehr gefallen im Zuge der Urlaubsvertretung, Verantwortung zu übernehmen. Meiner Einschätzung nach bekommt man diese in kleinen Unternehmen deutlich schneller zugesprochen, was mich persönlich motiviert.

Ich hoffe meine Einträge konnten Euch helfen! Vielleicht konnte ich den einen oder anderen ja doch motivieren, ein Praktikum oder eine Stelle bei einem kleineren Unternehmen anzutreten.

 

Viele Grüße

Sebastian Münzberg


Praktikum bei der Shop Vision GmbH: Teil 2

Teil 2: Meine Aufgaben als Wirtschaftsinformatiker

Vor Beginn des Praktikums habe ich mir schon gedacht, dass die typischen Aufgaben, die ich bei der EBS GmbH während meines dualen Studiums wahrgenommen habe wohl eher nicht bei der Shop Vision GmbH anfallen werden. Vorab kann ich aber schon einmal sagen, dass ich natürlich einige Berührungspunkte mit der IT hatte, aber auch die Möglichkeit bekommen habe, meine Erfahrungen in anderen Bereichen zu machen.

Aus IT-Perspektive habe ich mich primär mit dem Firmennetzwerk beschäftigt. Da dieses historisch gewachsen ist, waren die Adressierungen im Netzwerk nicht mehr ordentlich gepflegt. Zunächst bildete ich das Netzwerk (Endgeräte, Dateiserver etc.) mithilfe von MS Visio ab und überlegte mir ein entsprechendes IP-Adressierungsschema und setzte es um, um das Netzwerk wieder übersichtlich und nachvollziehbar zu gestalten. Darüber hinaus habe ich neue Endgeräte in das Netzwerk integriert und Altgeräte entfernt. Neben der Betreuung des Netzwerks habe ich nach einer passenden ERP-Softwarelösung für die Shop Vision GmbH gesucht, um die Geschäftsprozesse bestmöglich abzubilden. Die bisher verwendete Lösung war eine Handwerkersoftware, die nicht mehr alle Geschäftsprozesse vollumfänglich abbilden konnte und war daher nicht mehr wirklich geeignet.

Um einen besseren Gesamtüberblick über das Unternehmen und die Leistungen zu erhalten, durfte ich an einigen Kundenterminen teilnehmen und viele Projekte kennenlernen. Im Rahmen des Projektes „Sunrise“ konnte ich nach einigen Tagen der Einarbeitung logistische Aufgaben eigenständig durchführen und die Urlaubsvertretung für einen Mitarbeiter der Werkstattleitung übernehmen. Dadurch hatte ich Kontakt zu verschiedenen Speditionen und Kunden, um Anlieferungs- und Abholtermine zu koordinieren. Letztlich habe ich sogar eine Woche im gewerblichen Bereich gearbeitet und mitkonfektioniert, um einzelne Produkte genauer kennenzulernen.

 

Viele Grüße

Sebastian Münzberg