In dem noch jungen Forschungsgebiet des Wissenschaftlichen Rechnens werden der technische Sachverstand der Ingenieure, die numerischen Verfahren der Mathematiker und die modernen Methoden und Rechner der Informatiker interdisziplinär eingesetzt.
Viele Fragestellungen aus naturwissenschaftlichen und technischen Anwendungen lassen sich nur durch Simulation lösen, wofür mathematische Methoden und Algorithmen zu entwickeln sind. Aufgrund des großen Rechenaufwandes müssen Vektorrechner oder massiv parallele Rechner eingesetzt werden. Der effiziente Einsatz solcher Superrechner erfordert noch immer viel Spezialwissen, das sich nicht jeder Anwender aneignen kann und soll. Das Institut für Wissenschaftliches Rechnen stellt dieses Spezialwissen bereit und löst in Zusammenarbeit mit Anwendern aus anderen Instituten und Institutionen Probleme auf eigenen oder auswärtigen Parallelrechnern.
Unter der Leitung von Prof. Hermann G. Matthies hat das im Fachbereich Mathematik und Informatik beheimatete Institut am 1. Oktober 1995 seine Arbeit aufgenommen und vertritt dieses interdisziplinäre Arbeits- und Forschungsgebiet im Schnittpunkt von Mathematik, Informatik und Natur- und Ingenieurwissenschaften in Forschung und Lehre. Arbeitswerkzeuge des Instituts sind parallele Hochleistungsrechner und Workstations. Die Erforschung und Entwicklung von Algorithmen für solche Rechner stellt das zentrale Arbeitsfeld des Instituts dar. Dies soll bevorzugt in Kooperation mit anderen Anwendern und Nutzern von Hochleistungsrechnern erfolgen.