Wie lassen sich sensible Landschaften erlebbar machen, ohne zu zerstören? Welche Gebäudenutzungen lassen sich auf das Dach verlagern? Wie können strategische Maßnahmen in der Landschaft das Stadtklima verbessern? Wie entsteht eine Synthese von Architektur und Natur? In 334 Fragen un fünf Bänden – Haus, Landschaft, Park, Qualitäten, Nutzung – wird das gesamte Feld des landschaftsarchitektonischen Entwerfens behandelt. Das im August 2020 erschienene Grundlagenwerk lädt zum Stöbern, lässt sich an einer beliebigen Stelle aufschlagen und erkunden, unterstützt Studierende in ihrem Entwurfsprozess und bereitet Piktogramm-Liebhaber*innen große Freude.
Wer oder Was hat Sie zu diesem ungewöhnlichen Format inspiriert?
Unsere Lehre am ILA! In Korrekturen stellen wir Fragen zu studentischen Entwürfen und verweisen auf Referenzen aus der Praxis. In Seminaren analysieren wir Case Studies und illustrieren deren Konzepte um sie besser zu verstehen. In Vorlesungen vermitteln wir komplexe Zusammenhänge grafisch und somit nonverbal, um ein inklusives Verständnis für Alle möglich zu machen. Denn Entwerfen lernen heißt in erster Linie auch Verstehen lernen.
Wieviel Zeit ist zwischen Idee und Umsetzung vergangen?
Machen wir eine Zeitreise:
Welche Hürden gab es dabei und wie haben Sie sie gemeistert?
Wenn bereits so viel Zeit in die Konzeptfindung geflossen ist, dann ist der eigene Anspruch an Perfektion die größte Hürde und zugleich der größte Ansporn. Analog zur klassischen Bauaufgabe mussten wir äußere Erscheinung (= Kubatur, Material), innere Struktur (= Raumprogramm) und die vorgeschriebenen 1000 Seiten (= Baubudget) konzeptionell und inhaltlich aufeinander abstimmen.
Aus unzähligen grandiosen Projekten der Welt 48 „Case Studies“ auszuwählen, hektargroße Landschaftsgestaltungen auf 10x15cm zu vermitteln und hochkomplexe Konzepte mit 300 Zeichen zu beschreiben war zudem eine Herausforderung. Gemeistert haben wir dies mit intensiver Kommunikation, viel Ausprobieren, langen Übersichtstabellen, aber auch dem kritischen Blick Dritter.
Was würde Ihr studentisches Ich zu diesem Buch sagen?
So wie der Entwurfsprozess ist auch die Leserichtung des Buches iterativ.
Aufgabenbezogen finden Teilaspekte intensive Betrachtung. Genauso können schwellenlos beim einfachen Durchblättern grobe Themenüberblicke entstehen. Diese Vielschichtigkeit in der Anwendung macht den Kopf auf ohne Wahrheiten zu proklamieren. Es wird ein Fächer an Möglichkeiten angeboten, aus dem (Landschafts)Architekt*innen schöpfen und selbst entscheiden können, was zum eigenen Entwurf passt.
Gibt es inzwischen eine 335. Frage?
Es gibt nicht nur die 335. Frage, sondern wir beginnen in Kürze mit der Erstellung der nächsten 5 Bände – ein Band wird STADT sein.
Sie möchten noch mehr lesen? Hier geht es zu einem Magazin-Beitrag aus dem Dezember 2020, der sich ebenfalls mit der Buchvorstellung befasst.