Aus der Perspektive 'Nachhaltige Stadt" gibt es Bedarf zunächst zukünftige Musterquartiere zu entwickeln und zu erforschen. Damit entstehen Leitbilder für eine ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Stadtentwicklung für alle Generationen. Am Beispiel Campus als Musterquartier werden die verschiedenen Aspekte der Vision Nachhaltige Stadt realisiert und detailliert untersucht.
Ziel ist es, die Lebensqualität in der nachhaltigen Stadt durch vielfältige Maßnahmen zu schaffen, zu erhalten oder zu steigern. Dazu gehört eine hohe Aufenthaltsqualität durch ein ansprechendes Mikroklima mittels ganzheitlicher Planung oder aktiven Maßnahmen wie Begrünung. Dabei gilt es lokale Emissionen zu reduzieren oder zu vermeiden und so die Qualität von Luft und Wasser sowie den Lärmschutz zu verbessern. Gebäude und Quartiere werden als Energieerzeuger und -speicher genutzt mit aktiven oder atmenden Gebäudehüllen (Fassaden). Erneuerbare Energien in Verbindung mit geeigneten Energiespeichertechnologien tragen zur Versorgung der nachhaltigen Stadt bei.
Dabei ist die richtige Auswahl der Energiekonversionsprozesse für eine hohe Energieeffizienz des Gesamtsystems von ausschlaggebender Bedeutung. Energierückgewinnung im Sinne der Kreislaufwirtschaft und energieautarke Sensorik sind dabei wichtige Teilaspekte. Für die Gesamtbilanzierung der Energie- und Stoffströme sind die Flächeneffizienz und Ressourceneffizienz entscheidende Kenngrößen. Eine Planung und Bewertung der erforderlichen Maßnahmen erfordert eine sehr detaillierte Stadtmodellierung, bei der die vielfältigen Modelle interdisziplinär und zwischen den unterschiedlichen Visionen aufeinander abzustimmen sind. Geeignete Marketing und Kommunikationsstrategien tragen diese Veränderungsprozesse durch Partizipation der Nutzerinnen und Nutzer. Die erforderliche gesellschaftliche Akzeptanz wird durch neue Verfahren zur Konzeptfindung und zu entwickelnden Mitwirkungsprozessen.