Das war die zentrale Fragestellung des 27. Strategieworkshops des Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik, der diesmal am 22.-23. Oktober 2024 in der malerischen Kulisse eines historischen Wasserschlosses stattfand. Mindestens einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder des NFF, um in einem zweitägigen Workshop die inhaltlichen Weichen und strategische Ausrichtung des Zentrums zu diskutieren und neu zu justieren. Wichtige Impulse wurden dabei durch die zwei Referenten gesetzt, die jeweils einen Workshop-Tag mit einem inspirierenden Vortrag eröffneten.
Für die richtige Einstimmung in das Thema Zukunftsmobilität sorgte Dieter Michell-Auli, CEO der DRO Deutsche Rail Operations GmbH, mit seinem Vortrag „Hyperloop – Science-Fiction oder die Lösung unseres Verkehrsproblems?“. Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass der Verkehr auf deutschen Straßen und Schienen in Zukunft massiv zunehmen wird, während die bestehende Infrastruktur diesem Anstieg nicht gewachsen ist. Das von Michell-Auli vorgestellte Mobilitätskonzept auf Basis des „Hyperloop“ wurde eingehend diskutiert. Vor- und Nachteile des Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem, bei dem sich Kapseln in einer luftleeren Röhre in Magnetfeldern fortbewegen, technische Machbarkeit sowie potenzielle Herausforderungen wurden analysiert.
Anschließend arbeiteten die Teilnehmenden in wechselnden Kleingruppen an ihren Ideen und Zukunftsvisionen zur bodengebundenen Mobilität. Dabei lag der Fokus sowohl auf Synergien zwischen den Forschungsfeldern als auch auf den aktuellen Trends in diesen Bereichen. Der erste Workshoptag endete mit der Präsentation der Ergebnisse aus den Kleingruppen, bei der durch interdisziplinäre Perspektiven zahlreiche spannende Ansätze zusammengetragen wurden.
Der zweite Workshoptag stand nicht weniger produktiv im Zeichen der Bahn. Prof. Lars Schnieder, CEO der ESE Engineering und Software-Entwicklung GmbH, beleuchtete in seinem Impulsvortrag die Bedeutung der Bahn in der Region Braunschweig. Angesichts der bevorstehenden Zunahme im Schienenverkehr plädierte er für Kapazitätsgewinne durch Digitalisierung. Es wurde klar, dass andere Länder den Infrastrukturausbau bereits erfolgreich betrieben haben, Deutschland hier jedoch dringend aktiv werden muss, besonders angesichts zahlreicher offener Forschungsfragen.
Prof. Schnieder betonte das beträchtliche Potenzial, das im NFF steckt, um sich diesen Herausforderungen zu widmen.
Im abschließenden Workshopblock widmeten sich die Teilnehmenden dem Thema „Die Bedeutung der Bahn (Technik) - Anwendungsfälle und Mobilitätsökosystem“. Die komplexen Ansätze wurden in der Abschlusspräsentation sowohl vorgestellt als auch vertieft.