Braunschweiger Zeitung vom 04.05.2021
Von Andreas Schweiger
Braunschweig. Auch wenn der Pfad noch weit und staubig ist, der Tag wird kommen, an dem das autonome Fahren Wirklichkeit wird – das Fahren allein als Passagier oder, als Vorstufe, mit Eingriffsmöglichkeit in Gefahrensituationen. Doch wie sehen die Gefährte dann aus? Mit dieser Frage der Fahrzeugkonzepte befassen sich die Wissenschaftler am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) in Braunschweig.
Dabei geht es nicht allein um die Frage der Gestaltung: Limousine, Kombi oder SUV? Stattdessen steht die Anwendung im Vordergrund: Wo und wofür soll das Auto der Zukunft der genutzt werden? Und von wem? Klingt alles ganz simpel, ist es aber nicht. Denn die Wissenschaftler am NFF – und nicht nur die – erwarten, dass sich das Mobilitätsverhalten in Zukunft deutlich ändert. Aber wie?
Viele Fragen erfordern viele Antworten
Um möglichst präzise Aussagen treffen zu können, wollen die Wissenschaftler auch ergründen, wie die einzelnen Mobilitätsströme miteinander verzahnt sind – zum Beispiel Schiff-, Lkw- und Lieferverkehr –, wo es noch hakt. Welche Auswirkungen hat eine veränderte Mobilität auf die Arbeitsplätze bei den Herstellern? Wie verändern sich die künftigen Materialien – Stichwort Leichtbau? Welchen nachhaltigen Einfluss hat Corona auf die Materialauswahl in öffentlichen Verkehrsmitteln – Stichwort Hygiene? Wie muss in Zukunft Hardware gestaltet werden und wie die Software? Wie wird sich die Infrastruktur, zum Beispiel für die Verkehrssteuerung, verändern müssen? Wie kann künftig Zeit gespart werden, Energie und Geld? Zu den Wissenschaftlern, die Antworten suchen, zählen Professor Thomas Vietor, Leiter des Instituts für Konstruktionstechnik an
der TU Braunschweig, unter dessen Dach das NFF organisatorisch angesiedelt ist, und Vorstandschef des NFF, sowie seine wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin Petia Krasteva. Sie haben die Aufgabe, auf die vielen einzelnen Fragen Antworten zu finden und daraus ein Gesamtbild zusammenzusetzen. Also erst einzelne Puzzle zusammenzufügen, aus denen wiederum ein noch viel größeres Puzzlebild entsteht.
Dieser Text ist Teil der Serie der Braunschweiger Zeitung zur Entwicklung des autonomen Fahrens am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik in Braunschweig. Die Serie wird in den nächsten Monaten fortgesetzt.
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