Das Fraunhofer-Zentrum für Energiespeicher und Systeme ZESS steht für die Entwicklung von Systemlösungen für Energiespeicher und Wasserstofftechnologien. Zur Umsetzung dieser Ziele erhalten die drei Forschungspartner, das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST sowie das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, ein neues Institutsgebäude am Forschungsflughafen Braunschweig. Enger Kooperationspartner ist die Technische Universität Braunschweig mit der Battery LabFactory und dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF). Der Spatenstich am 7. Juni 2023 markiert den Baubeginn für ein Forschungsgebäude, das eine Nutzfläche von über 3400 Quadratmetern umfasst.
Professor Arno Kwade, Vizepräsident für Technologietransfer und Innovation der TU Braunschweig, betonte bei dem Spatenstich: „Der Spatenstich für das neue Fraunhofer ZESS markiert einen wichtigen Meilenstein zum weiteren Ausbau des Batterieforschungsclusters in der Region Braunschweig. Nachdem bislang vor allem in heutigen Fahrzeugen eingesetzte Lithium-Ionen-Batterien im Fokus der Forschung stehen, wird das Fraunhofer ZESS auf die Entwicklung und vor allem Produktion und Skalierung der nächsten Batterie- und Wasserstofftechnologien fokussieren. Damit werden Innovationen aus den Universitätslaboren in eine anwendungsfertige Technologie transferiert und Unternehmen sowie Gründenden der Region zukunftsträchtige Geschäftsfelder eröffnet, insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit und Circular Economy.“
Grüner Wasserstoff: Neues H2-Terminal am Braunschweiger Forschungsflughafen ermöglicht weitere Forschung am NFF und Fraunhofer ZESS
Neben der Erzeugung von Wasserstoff aus regenerativen Strom und der Durchführung von Alterungsversuchen mit verschiedenen Wasserstoffqualitäten, werden weitere externe (Brennstoffzellen-) Prüfstände am Fraunhofer-Projektzentrum für Energiespeicher und Systeme (Fraunhofer ZESS) und am Niedersächsischen Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik (NFF) per Pipeline mit dem grünen Wasserstoff versorgt. Parallel zur Versorgung mit Wasserstoff wird das Fraunhofer ZESS mit aufbereiteter Elektrolyse-Abwärme beliefert. Hierzu wird das Temperaturniveau der Abwärme aus den Elektrolyseprozessen mithilfe einer Hochtemperaturwärmepumpe angehoben und über ein Nahwärmenetz zur Verfügung gestellt. Ergänzend zur Verwendung des Wasserstoffs in den Prüfständen wird dieser auf dem Gelände des NFF genutzt, um die Wasserstoffspeicherung in dem derzeit weltgrößten Metallhydridspeicher der Firma GKN Hydrogen zu erproben. Auf dem Gelände des H2-Terminals selbst wird der produzierte Wasserstoff neben der Anwendung in Prüfständen zum Betrieb einer Wasserstofftankstelle des Herstellers Maximator verwendet. An dieser können Schwerlastfahrzeuge bei einer Druckstufe von 350 bar mit grünem Wasserstoff betankt werden. Weiterhin wird untersucht, wie mit den Elektrolyseuren und den Brennstoffzellen zusammen mit einem groaßem Batteriespeicher (Speicherkapazität 1,1 Megawattstunden der Firma SMA) und der Solaranlage (installierte Leistung 150 Kilowatt) das Netz stabilisiert werden kann, wenn konventionelle, fossile Kraftwerke nicht mehr zur Verfügung stehen.
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