Drive for Change: Betriebliche Perspektiven auf Transformation in der Automobilindustrie

[Redaktion, Aktuelles & Presse]

Automobilkonferenz der IG Metall beleuchtete aktuelle Herausforderungen des Wandels

Angesichts der anhaltenden Herausforderungen und der dynamischen Veränderungen in der Automobilbranche hat die IG Metallam 25. April 2024 zu einer bezirklichen Automobilkonferenz im Rahmen der HANNOVER MESSE eingeladen. Verschiedene Stakeholder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitnehmervertretungen diskutierten über die Zukunft des deutschen Automobilstandortes - darunter NFF-Vorstandssprecher Professor Thomas Vietor von der Technischen Universität Braunschweig.

Trotz der Rekordgewinne einzelner Unternehmen ist die Situation in der deutschen Automobilbranche weiterhin angespannt. Die Erholung der Produktionszahlen verläuft langsam, während Sparprogramme aufgelegt und Standorte verlagert werden. Der internationale Wettbewerb, insbesondere mit US-amerikanischen und asiatischen Herstellern, verschärft sich zunehmend. Zugleich stockt der Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland, obwohl diese in den wichtigsten internationalen Märkten weiterhin wächst. Welche Entwicklungen zeichnen sich aktuell im Wertschöpfungssystem der Automobilindustrie in unserer Region und darüber hinaus ab? Dazu haben unter anderem Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, und Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung und Professor Thomas Vietor (NFF/TU Braunschweig) sowie weitere Verantwortliche aus Wirtschaft und Wissenschaft wichtige Impulse. Die zentrale Botschaft der Konferenz: Die IG Metall betont dabei die zentrale Rolle der Elektromobilität für den klimafreundlichen Umbau der Industrie in Deutschland. Ein fair gestalteter Übergang sichert zukunftsfähige Industriearbeitsplätze. Die Gewerkschaft fordert, dass die Politik eine klare und verlässliche Industriepolitik verfolgt, um den Rahmen für den notwendigen Wandel zu schaffen. Dabei gilt es, kurzatmigen Populismus zu vermeiden und die Zukunft der europäischen Automobilindustrie nicht unter die Räder des Populismus kommen zu lassen.

„Wir brauchen jetzt beherzte Investitionen in die Industrie und in ihre Beschäftigten. Das heißt industriepolitische Stärkung von Ladeinfrastruktur, von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz in der Produktion, das heißt aber auch Investitionen in Ausbildung, Weiterbildung, in die Infrastruktur in Deutschland und Erleichterungen bei den Energiekosten. Verbindliche Perspektiven und Planungssicherheit sind gerade für die Automobilindustrie und ihre Beschäftigten zentral. Schluss mit dem Hin und Her über Jahreszahlen, über Technologien, sondern klare Daten, klare Regularien, klare Aussagen!“, so Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall vor Ort in Hannover.

Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies nahm an der Podiumsdiskussion der IG Metall im Rahmen der Hannover Messe teil und untermauerte: „Die Automobilindustrie steht vor der vermutlich größten Herausforderung und das in der kürzesten Zeit. Was wir jetzt brauchen, das ist Verlässlichkeit und Vertrauen. Das gilt für den Aufbau der Ladeinfrastruktur und genauso für die Energiepreise. Das wird ein Kraftakt für die Politik, der nur in engem Schulterschluss mit den Sozialpartnern gelingen kann. Für die Kunden muss Elektromobilität planbar, finanziell sicher sein, auf Dauer günstiger als Verbrenner, komfortabel beim Laden, sauber durch grünen, günstigen Strom und damit attraktiv sein. Es ist die Kombination dieser Anreize, die Elektromobilität erfolgreich machen wird. Gerade auch die Energiepreise werden hier eine zentrale Rolle spielen. Sie sind der naheliegende und unmittelbar wirkende Hebel.

Die vollständige Pressemitteilung der IG Metall vom 25. April 2024  lesen Sie unter:

"Gewerkschaft fordert konsequente Unterstützung für die Transformation der Automobilindustrie"

 

 

Die Veranstaltung wird von von 9.30 bis 15.30 Uhr auf dem Messegelände in der Technology Academy am Pavillon 36 (zwischen Halle 26 und 16) durchgeführt. Die Konferenz fällt unter Paragraf 37 Absatz 6 Betriebsverfassungsgesetz. Wer teilnehmen möchte, meldet sich unter Angabe der Seminarnummer A500244001 bei seiner zuständigen IG Metall-Geschäftsstelle an.

Die Automobilkonferenz der IG Metall gliedert sich in zwei Blöcke:
Am Vormittag wollen wir eine Position bestimmen, bei der wir uns den drängendsten Themen und Herausforderungen widmen. Welche Entwicklungen zeichnen sich aktuell im Wertschöpfungssystem der Automobilindustrie in unserer Region und darüber hinaus ab?

Nach der Mittagspause geben wir Einblicke in die Arbeit der Transformationsagentur von IG Metall und Niedersachsen-Metall. Hier geht es um die vielfältigen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der betrieblichen und tariflichen Akteure bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen.

Programmablauf

9.30 Uhr: Anmeldung

10 Uhr: Begrüßung/thematische Einführung: Thorsten Gröger, Bezirksleiter IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen‐Anhalt

10.15 Uhr: Elektro-Krise, Software-Rennen, Build your Nightmares – Stresstest für deutsche Autokonzerne: Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall

10.45 Uhr: Technologischer Wandel in der automobilen Mobilität – einige Herausforderungen aus der Perspektive der Forschung: Prof. Dr. Thomas Vietor, Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik

11.15 Uhr: Podiumsdiskussion: Wertschöpfungssystem „Automobil" im Umbruch? mit

  • Olaf Lies, Niedersächsisch er Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
  • Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall
  • Prof. Dr. Thomas Vietor, Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik
  • Marcel Verweinen, Personalleiter Deutschland der Continental AG und
  • Kerstin Mai, Vorsitzende des Europäischen und Konzernbetriebsrats der Robert Bosch GmbH

12.30 Uhr: Mittagspause

13.15 Uhr: Betriebe gestalten die Transformation – Werkstattbericht der Transformationsagentur Niedersachsen mit diversen Betriebsbeispielen: lrene Stroot, Geschäftsführerin Transformationsagentur Niedersachsen GmbH

14.30 Uhr: Abschluss und Ausblick: Thorsten Gröger, Bezirksleiter, IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

14.45 Uhr: Optionaler Messerundgang

Moderation: Dr. Frederic Speidel, IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt