Transfer des Planspiels „Outbreak“ als innovatives Lehr-Lern-Konzept vom Institut für Mikrobiologie (IfM) und dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) auf das Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion (AIP) und das Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie (IÖNC)
An der TU Braunschweig wird das Planspiel „Holistic“ seit mittlerweile acht Jahren erfolgreich im Themenfeld „Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering“ eingesetzt. Nach einem ersten Transfer in das Institut für Mikrobiologie unter der Bezeichnung „Outbreak“ wird diese TU-eigene Planspiel-Lehrmethode in die Lehrveranstaltungen „Energie- und ressourceneffiziente Produktion" des AIP und „Nachhaltige Chemie" des IÖNC adaptiert.
Im letzten Drittel der Vorlesungsreihe “Energie- und ressourceneffiziente Produktion“ findet unter Einsatz des zu entwickelnden Planspiels „Schlau und Blau“ ein interaktiver Themenblock statt („Smart and Blue Technologies“). In diesem wird die Komplexität der Identifikation, Auswahl, Konfiguration und Abstimmung von Maßnahmen zur Erreichung eines sowohl effizienten als auch effektiven Unternehmens im Hinblick auf Bereitstellung, Speicherung und Verwendung von Energie und Ressourcen vermittelt. Studierende übernehmen die Aufgabe der Planung, Steuerung und Kontrolle von insgesamt vier Unternehmensbereichen: Das Management der Energie- und Medienbereitstellung, einer Komponentenfertigung, einer Endproduktmontage sowie der Umwelt- und Nachhaltigkeitsabteilung. Jeder der vier Bereiche soll über mehrere Perioden hinweg spezifische betrieblich motivierte Zielsetzungen erreichen und dabei sowohl den eigenen Bereich als auch das Gesamtunternehmen in seiner Performance verbessern. Die zu treffenden Entscheidungen dürfen jedoch nicht nur auf die eigenen unternehmerischen, sondern müssen auch auf Entwicklungen in der Unternehmensumwelt ausgerichtet sein.
Die Nachhaltige Chemie widmet sich der nachhaltigen Energie- und Stoffgewinnung, sowieenergieeffizienten, stoffökonomischen Reaktionen und Prozessen. Die Vermeidung von Abfällen sowie toxischen Ausgangs-, Zwischen- und Endprodukten (Vorsorge) steht dabei im Vordergrund. Die Ökologische Chemie untersucht Verbreitung, Verbleib, Umwandlung und Entfernung von Schadstoffen in der Umwelt (Nachsorge). Die beiden Vorlesungen „Nachhaltige Chemie“ und „Industrielle Umweltchemie“ zeigen ideale Wege auf, um mit chemischen Kenntnissen Ressourcen zu schonen, Schadstoffe zu identifizieren und zu beseitigen. In realen Situationen müssen diese Ziele allerdings gegeneinander (zum Beispiel hoher Wirkungsgrad und Abgasreinigung) oder gegen andere Zielgrößen (zum Beispiel Wirtschaftlichkeit) abgewogen werden. Das Abwägen verschiedener Optionen ist Wesensmerkmal nachhaltigen Handelns. Diese Fähigkeit soll bei den Studierenden mit der Einführung des Planspiels „GreenChem“ gestärkt werden. Das mehrstündige Planspiel soll den gemeinsamen Abschluss der beiden Veranstaltungen bilden. Im Spiel müssen die Studierenden in Kleingruppen miteinander verknüpfte chemische und energietechnische Prozesse nachhaltig planen und überwachen. Diese umfassen Bereitstellung/Herstellung, Verwendung und Entsorgung/Recycling von chemischen Erzeugnissen und Energie sowie den anfallenden Abfallprodukten. Im Zuge dessen müssen die Studierenden in viele Richtungen gleichzeitig denken und die Vorlesungsinhalte in intensiven, teils emotionalen Situationen rekapitulieren.
Ansprechpartner/innen: Niklas Heiland (IÖNC), Christoph Johannes (AIP), Dr. Janine Rasch (IfM), Stefanie Pulst (IWF), Dr. Stefan Böhme (IWF)