Um in der industriellen Handhabung eine hohe Anzahl an Bauteilen mit einer hohen Form- und Gestaltvariantenvielfalt handzuhaben, wird heutzutage eine Vielfalt an unterschiedlichen Vakuum- und Fingergreifern kombiniert mit Bildsensorik eingesetzt. Eine Lösungsmöglichkeit zur Vermeidung einer solchen Menge an Sonderlösungen, notwendigen Anpassungen für andere Produkte und anwendungsspezifischen Peripheriegeräten bieten granulatbasierte Universalgreifer. Diese sind in der Lage, eine Vielfalt an möglichen Greifobjekten sicher handzuhaben. Die bisherige empirische Herangehensweise für die Auslegung des Greifers für ein definiertes Greifobjektspektrum soll nun durch eine geeignete mathematisch darstellbare Auslegungsstrategie für Greiferparameter und Greifbewegungen ersetzt werden und einen einstellbaren Anwendungsbereich für granulatbasierte Greifer ermöglichen.
Im Rahmen des Projekts ModPro wird die Fragestellung untersucht, inwiefern aufwändige Sensorik vollständig oder teilweise durch hinreichend flexible und robuste granulatbasierte Universalgreifer reduziert werden kann. Das Projekt wird gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade vom Institut für Partikeltechnik (iPAT) durchgeführt. Das iPAT fokussiert sich dabei auf die DEM-(CFD-)Modellierung zur Vorhersage von intergranularen Kräften in den Greifern. Das IWF erstellt eine Meta-Modellierung und die Prozessplanung mit Greifstrategien sowie bildverarbeitungsgestützte Greifbarkeitsvorhersagen. Es wird somit eine modellbasierte Auslegungsmethodik für granulatbasierte Universalgreifer erforscht, dessen effiziente prozessspezifische Auslegung, Konfiguration und Steuerung für die robuste Umsetzung von Bin Picking Prozessen ermöglicht werden soll.