Die Systemkomplexität moderner Antriebe nimmt durch die fortschreitende Elektrifizierung der Komponenten immer weiter zu. Durch diese Entwicklung ist es den Ingenieuren mit reinem Expertenwissen nicht mehr möglich alle verfügbaren Kombinationen und auftretenden Wechselwirkungen der Komponenten zu berücksichtigen. An diesem Punkt setzt das DFG-Projekt "Synthesewerkzeug für hybride Antriebe" an. Ziel ist es hier, eine computergestützte Synthese zu entwickeln, die auf dem Expertenwissen basierend, automatisiert neue anforderungsoptimale Antriebe entwickelt. Zur Unterstützung kommen dabei moderne Simulationswerkzeuge und Methoden der künstlichen Intelligenz zum Einsatz.
Durch die Elektrifizierung von Fahrzeugantrieben wächst die Vielfalt der möglichen Fahrzeug-antriebsstränge. Das liegt daran, dass die Integration von Elektromaschinen in den Antriebsstrang neue Getriebekonzepte ermöglicht und damit auch die angeschlossene Verbrennungskraftmaschine auf unterschiedliche Art und Weise zu betreiben ist. Darüber hinaus kann eine bestimmte Antriebsstrangkonfiguration stets nur optimal im Sinne von definierten Anforderungen gestaltet werden. Da sich die Anforderungen markt-, kunden- oder fahrzeugsegmentabhängig unterscheiden, bedarf es der systematischen Entwicklung anforderungsoptimaler Antriebsstrangkonzepte.
Ziel des vorgestellten Projektes ist die Erstellung eines Syntheseprogramms, das systematisch ein anforderungsoptimales Antriebskonzept für ein gegebenes Fahrzeug entwickelt. Dabei werden sowohl die Nutzereingaben als auch die gesetzlichen Vorgaben beachtet, um optimale Werte hinsichtlich Leistung und Wirkungsgrad zu erreichen. Eine computergestützte Synthese von Topologien, Aggregaten oder Komponenten eines Antriebsstrangs ermöglicht es zudem, alle theoretisch denkbaren Kombinationen der betrachteten aggregatspezifischen Auslegungsparameter zu untersuchen und unter Anwendung geeigneter Bewertungskriterien vielversprechende Konzepte zu identifizieren. Durch die Erzeugung aller theoretisch denkbaren Parameterkombinationen können mittels Synthese auch neue Varianten von Topologien, Aggregaten oder Komponenten identifiziert werden.
Bisher wurden noch keine Publikationen zu diesem Projekt veröffentlicht.