Die Herstellung und Verarbeitung von Partikeln entlang der Prozesskette bestimmt die strukturellen und anwendungstechnischen Eigenschaften einer Vielzahl an Produkten. Dabei werden Partikel angefangen von der Lagerung, dem Transport und der Zerkleinerung im trockenen Zustand bis hin zur komplexen Synthese anorganischer und organischer Partikel, anschließenden Agglomerations-, Dispergier- und Beschichtungsprozessen innerhalb einer flüssigen Phase verarbeitet. Ziel der Forschungsarbeiten des Bereichs „Partikelsimulation & Funktionsstrukturen“ am Institut für Partikeltechnik und des Zentrums für Pharmaverfahrenstechnik ist einerseits das gezielte Design von Partikelgrenzflächen und -strukturen sowie deren Formulierung und Weiterverarbeitung zu innovativen, neuartigen, insbesondere auch pharmazeutischen Produkten, und andererseits die quantitative Beschreibung der für die Strukturbildung verantwortlichen Mikro- und Makroprozesse entlang der Prozesskette.
Um die komplexen Zusammenhänge während der Herstellung und Verarbeitung von Partikeln auf den verschiedenen Größenskalen zu verstehen ist parallel zu den experimentellen Arbeiten ein wesentlicher Schwerpunkt die Simulationen partikulärer Prozesse und Produkte sowie die Ableitung mechanistischer Modelle. Für die Beschreibung partikulärer Prozesse liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der Diskreten Elemente Methode (DEM), die für die Betrachtung einer zusätzlichen fluiden Phase mit der Strömungssimulation (CFD) gekoppelt wird. Die Diskreten Elemente Methode befasst sich mit den Interaktionen einer großen Anzahl von Partikeln über verschiedene Partikelwechselwirkungsmodelle. Die Strömungssimulation berücksichtigt dann die Partikelbewegung innerhalb eines Fluides als Kontinuum. Die aktuellen Forschungsschwerpunkte fokussieren sich dabei auf die folgenden Teilgebiete:
Abbildungen: CFD-DEM-Simulation eines fraktalen Aggregats in einer Strömung (links), Elektronenmikroskopieaufnahme einer über Sprühtrocknung hergestellten hierarchischen Aggregatstruktur (rechts).