Gerade bei vielgenutzten Fahrzeugen oder gar Flotten sind kurze Ladezeiten und damit verbundene möglichst kurze Standzeiten notwendig. Seit einigen Jahren werden induktive Ladesysteme entwickelt, die eine massive Steigerung der Kundenakzeptanz von Elektro- und Hybridfahrzeugen versprechen. Erste Standards und Normen sind entstanden, die die Grundlage für heutige Systeme mit Ladeleistungen um drei Kilowatt (kW) bilden. Allerdings sind die Ladezeiten mit diesen Ladeleistungen sehr hoch, da diese Leistungsklasse primär für den Heimbedarf im Hinblick auf Ladungen über Nacht entwickelt wurde. Speziell für den öffentlichen Bereich und den Flottenbetrieb (im nicht öffentlichen Bereich) werden schnellladefähige Systeme benötigt. Dementsprechend hat die Weiterentwicklung der Standards und Normen zu einem schnellladefähigen Induktiv-Laden bereits begonnen. Das induktive Laden bietet in Bezug auf bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur einen weiteren Vorteil. Durch das induktive Laden im Zusammenspiel mit dem automatisierten Parken können auf lange Sicht Ladeplätze eingespart und die Wirtschaftlichkeit erhöht werden.
Das übergeordnete Projektziel ist, mithilfe eines normkompatiblen, schnellladefähigen, induktiven Ladesystems mit mindestens 22 kW eine für Flotten bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur zu entwickeln. Bedarfsgerecht bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Anzahl der Ladepunkte auf den wirklichen Bedarf reduziert wird, um Infrastrukturkosten so gering wie möglich halten zu können. Die zu entwickelnde Schnellladeinfrastruktur ist abwärtskompatibel und ermöglicht so einen Zugang für alle Fahrzeugtypen. Hierzu werden schnellladefähige induktiv arbeitende Systeme aufgebaut.
Neben der Entwicklung des induktiven Ladesystems spielt dessen Netz- und Systemintegration eine wichtige Rolle. Die optimale Netz- und Systemintegration wird zukünftig bei einer steigenden Durchdringung der Ladeinfrastruktur eine immer wichtigere Rolle spielen. Das Ziel der System- und Netzintegration für die Ladeinfrastruktur ist einerseits mit netzdienlichen Ansätzen den Netzausbaubedarf möglichst gering zu halten. Andererseits ist das Ziel der erzeugungsorientierten Ansätze, die Flotte möglichst ökonomisch und ökologisch zu betreiben. Das Ziel der Feldtests ist, das induktive Ladesystem im Realbetrieb zu erproben sowie induktives und konduktives Ladeverhalten zu vergleichen, um entsprechende Handlungsempfehlungen zu ziehen.
Das Projekt ist grundsätzlich in drei Module gegliedert.
Im Rahmen des Moduls 1 erfolgt die Entwicklung und Umsetzung des induktiven Ladesystems. Die Entwicklung von Ansätzen zur Netz- und Systemintegration sowie deren Untersuchungen auf Basis von Simulationen und im Labor bilden das Modul 2. Diese zwei Module stellen die Basis für Modul 3 dar. Hierbei handelt es sich um einen Feldtest, bei dem das induktive Ladesysteme sowie die Integrationsansätze aus Modul 2 im Realbetrieb erprobt werden.
Das elenia Institut für Hochspannungstechnik und Energiesysteme der Technischen Universität Braunschweig forscht mit zwei Professoren und ca. 50 Wissenschaftlichen Mitarbeitern an Komponenten der Energieversorgung, der Elektromobilität und dem Themenbereich aktives Verteilungsnetz. Aspekte des Energiemanagements wie das Zähl- und Messwesen, das Entwickeln von Betriebsstrategien sowie die Steuerung von Anlagen sind dabei ebenso im Fokus wie die Netzintegration von dezentralen Erzeugungs- und Speichereinheiten sowie neuer Verbraucher wie Elektrofahrzeuge.
Das Institut für Elektrische Maschinen (IMAB) wurde 1920 gegründet und ist damit eines der ältesten Institute der TU Braunschweig. Jahrzehntelang standen Arbeiten zur Berechnung und Auslegung elektrischer Maschinen im Vordergrund. Sie werden heute durch das Themenfeld Leistungselektronik ergänzt, sodass am IMAB ganzheitliche Forschung und Lehre zur Energiewandlung geleistet werden kann.
Die INTIS – Integrated Infrastructure Solutions GmbH hat ihren Sitz in Hamburg und wurde im Dezember 2011 als Tochterunternehmen der IABG mbH gegründet.
Mit der Betriebsstätte und den eigenen Versuchseinrichtungen im emsländischen Lathen werden verschiedene Wachstumsmärkte der Bereiche Mobilität, Energie und Umwelt bedient. Der Fokus liegt auf Infrastrukturlösungen für zukünftige Verkehrssysteme und nachhaltige Energieversorgungen.
Die INTIS verfolgt die Zielsetzung, die Synergien aus der IABG-Gruppe optimal zu nutzen und langjährige Projekterfahrungen unseren Kunden zur Verfügung zu stellen.
Um das Forschungsprojekt LISA4CL praxis- und anwendernah auszurichten, kooperieren die durchführenden Projektpartner mit den folgenden assoziierten Partnern.