TönsLM

TönsLM – Entwicklung innovativer Verfahren zur Rückgewinnung ausgewählter Ressourcen aus Siedlungsabfall- und Schlackendeponien

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit: 2012 bis 2015

 

Verantwortliche

  • Anna Breitenstein

 

Projektpartner

  • Technische Universität Braunschweig
  • TU Clausthal

    • Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik
  • RWTH Aachen

    • Institut für Aufbereitung und Recycling
    • Lehr- und Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe
  • Arbeitsgemeinschaft
    • ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH
    • Öko-Institut e.V.
  • Umweltministerium NRW

  • Tönsmeier GmbH & Co. KG

  • AML - Abfallentsorgungsbetrieb des Kreises Minden-Lübbecke

 

Ausgangslage und Problemstellung

Vor dem Hintergrund der sich verstärkenden Knappheit natürlicher Ressourcen gewinnen anthropogene Lagerstätten zunehmend an Bedeutung. Allein der Wert der in deutschen Siedlungsabfalldeponien seit 1975 eingelagerten Ressourcen wie Kupfer, Phosphor und Aluminium wird auf ca. 11 Mrd. €, der energiereicher Stoffe auf weitere ca. 42 Mrd. € geschätzt. Deponierte Siedlungsabfälle und Schlacken stellen somit ein erhebliches Potenzial an Rohstoffen, insbesondere strategischen Metallen dar. Durch Rückgewinnung, Aufbereitung und Nutzung können diese zur Ressourcensicherung beitragen und somit die Abhängigkeit von steigenden Rohstoffpreisen und -importen verringern.

Weitere Vorteile des Deponierückbaus sind die Vermeidung erheblicher Kosten durch lange Nachsorgezeiträume und die Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen, hervorgerufen bspw. durch Deponiegasemissionen und belastetes Sickerwasser. Darüber hinaus kann die durch den Deponierückbau frei werdende Fläche anderweitig genutzt werden.

Den genannten Vorteilen müssen mögliche Nachteile gegenübergestellt werden, wie z. B. die mit dem Rückbau einhergehenden Kosten, punktuelle Emissionen und Beeinträchtigung der Bevölkerung.

 

Zielsetzung und Vorgehensweise

Das Ziel des Projekts liegt in der ganzheitlichen Untersuchung und Entwicklung eines Gesamtkonzepts zum Rückbau bestehender Deponieflächen für Siedlungsabfall und Schlacken sowie zur weitergehenden Nutzung der darin enthaltenen Ressourcen.

Dabei sollen im Rahmen des Projekts unter anderem folgende Forschungsfragen beantwortet werden:

  1. Welches Ressourcenpotenzial bieten Deponien?
  2. Unter welchen Bedingungen kann ein Deponierückbau ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig gestaltet werden?
  3. Unter welchen Rahmenbedingungen ist ein Deponierückbau gegenüber konventionellen Optionen (bestehende Nachsorgekonzepte) ökonomisch und ökologisch gleichwertig oder vorteilhaft?
  4. Mit welchen technologischen Konzeptionen/Verfahren und Aggregaten sind eine Materialentnahme bzw. ein Deponierückbau und eine erforderliche Aufbereitung effizient realisierbar?
  5. Welche Sekundärrohstoffe können bereitgestellt werden, bzw. in welchen Mengen und Qualitäten können welche Produkte erzeugt werden?

Das Ziel des AIP ist es, ein stoffstrombasiertes ökonomisches Bewertungsmodell zu entwickeln, welches zusammen mit einem ökologischen Bewertungsmodell in ein multikriterielles Entscheidungsunterstützungsverfahren überführt wird. Dabei werden insbesondere die Forschungsfragen 2 und 3 fokussiert.

Die folgende Abbildung zeigt schematisch die Abfolge und Vernetzung der Projektphasen des Forschungsvorhabens.

Weitere Informationen

Als wesentliches Ergebnis ist im Rahmen des Projektes ein Leitfaden zum Deponierückbau entstanden. Dieser kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.