1.) Resiliente Architekturen in Zeiten der Klimakrise: Angepasste Bau- und Lebensstrategien im Jahr 2044
Im Jahr 2044 hat der unaufhaltsame Klimawandel die Welt in eine neue Ära extremer Bedingungen geführt. In vielen Regionen des Südens klettern die Temperaturen regelmäßig über 50 °C, und große Teile sind in den Sommermonaten nahezu unbewohnbar geworden. Die stetige Zunahme von Naturkatastrophen zwingt die Menschen, ihre Lebensräume neu zu denken. Architektur und Lebensweisen wurden angepasst, um den extremen klimatischen Herausforderungen zu begegnen und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten.
Nachdem 2029 eine Steuer auf Baustoffe mit hohen Kohlenstoffemissionen und nicht wiederverwendbaren Materialien eingeführt wurde, war die Bauindustrie gezwungen, sich neu zu erfinden. Massive Wiederaufforstungsmaßnahmen haben die Wälder der Erde wiederbelebt und liefern erneuerbare Ressourcen für den Bau. Die Verwendung von Zement ging stark zurück und wurde durch Holz und Erde als primäre Baumaterialien ersetzt. Architekten haben das Cradle-to-Cradle-Prinzip fest in ihre Entwürfe integriert, wobei alle verwendeten Materialien nachhaltig, recycelbar oder biologisch abbaubar sind. Traditionelle Low-Tech-Methoden, wie passive Kühlsysteme sind Standard und werden mit modernen, intelligenten Systemen kombiniert, die das Raumklima ohne großen Energieverbrauch optimieren.
Gemeinschaften haben neue, klimaresistente Wohn- und Lebensformen entwickelt, die das Leben in dieser veränderten Umwelt sichern und weiter entwickeln. Das Leben in diesen resilienten Strukturen hat nicht nur herausragende architektonische Konzepte hervorgebracht, sondern auch neue zwischenmenschliche Qualitäten gefördert, die das kulturelle und soziale Gefüge der Gemeinschaft stärken.
Der Entwurf verfolgt sowohl das Ziel für einen radikalen und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Bauweisen als auch die Integration innovativer architektonischer Raumkonzepte. Die Projekte werden auf realen Baugrundstücken in extremen klimatischen Zonen verortet, um die Umsetzbarkeit des Entwurf bereits heute in der Gegenwart zu veranschaulichen und zu verankern.
Vom Institut IMD werden 2 begleitende vertiefende Seminare zu diesem Entwurf angeboten. Es wird empfohlen zumindest ein Seminar davon parallel zu belegen:
Seminare:
2.) Qualitative und quantitative Evaluation von Nachhaltigkeit und Relevanz anhand des Entwurfs (M4/MV4/M5/M6/MV5/MV6):
- Recherche, Konzepte und Entwicklung zur Adaption traditioneller Low-Tech-Bautechniken an zukünftige bauliche Voraussetzungen zur Integration in den Entwurf.
- Ressourcenorientierte Kalkulationen, Faktoren, Entwicklungen, Lieferströme, Arbeiten usw. mit anschaulichen Darstellungen und Schlussfolgerungen.
Das Seminar möchte Vergleiche und Zusammenhänge aufzeigen und mit Berechnungen ein Verständnis für die Effektivität verschiedener Bauformen entwickeln. Es wird zeitgleich zum Entwurf unterrichtet und von allen teilnehmenden Lehrenden interdisziplinär in Gruppen betreut.
3.) Storytelling im Spannungsfeld von Vision und Realität (M3/M4/MV3/MV4):
Entwurfsbegleitendes Vertiefungsseminar zur visuellen Darstellung, Kartografie, Storytelling und Anwendung multimedieller Formate, um sowohl die Vision des Entwurfs im Jahr 2044 erlebbar zu machen als auch die Aktualität und Umsetzbarkeit in der Gegenwart zu veranschaulichen.
- Recherche zu Darstellungsmethoden und Storytelling für architektonische Konzepte
- Entwurfsbezogene medial mögliche Umsetzungen
- Ausarbeitung der wesentlichen Aspekte und Erzählformen des Entwurfs
Das Seminar wird zeitgleich zum Entwurf unterrichtet und von allen teilnehmenden Lehrenden interdisziplinär in Gruppen betreut.
Teilnehmende Lehrende:
David Moritz
Justus Hoven
Mohammad Reza Abdollahi
Mark Hahn
Kernzeit: Donnerstag 13.00-18.00h. (gegebenenfalls weitere Zeiten möglich)
Erstes Treffen zur Vorstellung und Anmeldung zu Entwurf und beiden Seminaren am 17.10. um 13.00 Uhr im IMD.