Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Werkstudententätigkeit bei Anveo – Teil 2

Hallo zusammen,

willkommen zu meinem zweiten Beitrag zu meiner Werkstudententätigkeit bei Anveo. Wie schon in meinem ersten Post erwähnt, arbeite ich im App-Team. Dabei übernehme ich die gleichen Aufgaben wie meine Kollegen, die in Vollzeit dabei sind und bin also vollwertiges Teammitglied und arbeite nicht einfach nur jemandem zu.

Meine Hauptaufgabe ist es, für unsere Kunden neue Lösungen zu entwickeln bzw. unsere vorhandenen Base Apps für die Bereiche Sales, Service und Delivery anzupassen. Dazu analysiere ich zunächst die Anforderungen und muss die Geschäftsprozesse beim Kunden verstehen, da jede Branche und jedes Unternehmen auf eine andere Art und Weise arbeitet. So erhalte ich auch viel Einblick in andere Unternehmen. Nachdem die Anforderungen geklärt sind, geht es an die Umsetzung der Anpassung. Anveo verfolgt einen Low Code Ansatz, so dass viele Einrichtungen für die Mobile App per Klick durchführbar sind. Für Business Logik benötigt man jedoch Coding, so dass ich auch viel mit den Programmiersprachen Lua und C/Al bzw. Al arbeite. Bevor ich meine Lösung an den Kunden ausliefere, muss ich meine Entwicklung noch grundlegend testen. Häufig ist es so, dass den Kunden doch noch mal etwas anders haben als sie ursprünglich dachte oder dass sie weitere Anforderungen haben, dann beginnt der eben beschriebene Prozess erneut. Bei einigen Kunden findet dieser Kreislauf sehr sehr häufig statt, weil diese sich nicht festlegen können 😀

Da es in Projekten häufig so ist, dass es manchmal Phasen gibt, in denen nicht so viel zu tun ist (z. B. wenn man auf die Rückmeldung von Kunden wartet), übernehme ich auch manchmal andere Aufgaben im Support oder in der Qualitätssicherung. Sowohl bei Entwicklungen für Kundenprojekte als auch bei internen Aufgaben, muss ich Code Kommentare zur Dokumentation schreiben.

Ich bin seit fast drei Jahren bei Anveo, so dass ich mittlerweile unser Produkt Mobile App sehr gut kenne und auch schon Trainings für Partner und Kunden gegeben habe.

Wie mir meine Aufgaben gefallen und wie ich mit Uni + Werkstudentenjob klarkomme, erfahrt ihr in meinem dritten Beitrag.

Liebe Grüße
Nora


Werkstudententätigkeit bei Anveo – Teil 1

Hallo zusammen,

kurz etwas zu mir: Ich studiere im Master Wirtschaftsinformatik und arbeite neben dem Studium 20 Stunden in der Woche bei Anveo in Hamburg als Werkstudentin. Ich komme ursprünglich aus Hamburg und als ich mich für den Master hier an der TU entschieden habe, bekam ich die Möglichkeit weiterhin bei Anveo zu arbeiten, dann aber nahezu zu 100% aus dem Homeoffice. Alle 6 Wochen bin ich für ein größeres Teammeeting im Büro.
In diesem Beitrag erzähle ich euch etwas über die Anveo Group. Im zweiten Beitrag geht es um meine Tätigkeit und im letzten Post ziehe ich mein Fazit zur Arbeit neben dem Studium und zu meinem Arbeitgeber Anveo.

Anveo ist eine Marke der conion media GmbH mit Sitz in Hamburg. Die conion media GmbH wurde im Sommer 2005 mit dem Ziel gegründet, Software für Geschäftsprozesse auf Basis von Microsoft Dynamics NAV (der Softwarelösung für ERP-Systeme von Microsoft) zu entwickeln. Der Fokus liegt hierbei auf horizontalen Lösungen als Erweiterungen für Microsoft Dynamics, die von Microsoft Dynamics Partnern eigenständig in Projekten eingesetzt werden können. Damit ist Anveo branchenunabhängig.

Anveo bietet zwei verschiedene Arten solcher Erweiterungen an: Mobile App und EDI. Im EDI-Bereich werden Schnittstellen für die elektronische Datenübertragung in Microsoft Dynamics eingerichtet. Die Anveo Mobile App ist eine mobile Anwendung, die es Mitarbeitenden ermöglichen, von unterwegs auf Unternehmensdaten und -systeme zuzugreifen. Für die beiden Produkte gibt es jeweils ein Team sowie für Marketing und Vertrieb – ich arbeite im App-Team. Was ich dabei genau mache, erzähle ich euch in meinem nächsten Beitrag.

Liebe Grüße
Nora


Tätigkeit bei VW FS – Teil 3

Hallo ihr,

in meinem letzten Blogpost lest ihr, was es mit APIs in großen Unternehmen auf sich hat und warum man diese managen sollte.

Grundsätzlich kann ich euch sehr die Vorlesung Softwarearchitektur empfehlen. Sie beinhaltet die Grundlagen zu diesem Thema und geht näher auf die Inhalte ein. Nähere Informationen zu dieser Vorlesung findet ihr hier: https://www.tu-braunschweig.de/isf/teaching/2020w/softwarearchitektur

Wir haben in meinem letzten Blogpost bereits etabliert, dass Anwendungen Schnittstellen anbieten können, die Datenaustausch mit anderen Anwendungen ermöglichen. Innerhalb eines Unternehmens können so verschiedenste Informationen von A nach B gelangen. Jede Anwendung, die Schnittstellen anbietet, muss außerdem festlegen, welche Datenfelder bei einer Anfrage benötigt werden und welche in einer Antwort geliefert werden. Nur wenn dies fest definiert ist, kann in der Entwicklung ein Aufruf einer Schnittstelle fehlerfrei implementiert werden.

In einem großen Unternehmen mit einer sehr großen Anzahl an Anwendungen steigt dementsprechend auch die Anzahl der Schnittstellen. Damit es nicht zu einem Wildwuchs kommt, sondern gewisse architekturelle Standards eingehalten werden, gibt es ein zentrales API- Management, welches in der Entwicklung und Implementierung von Schnittstellen beratend zur Unterstützung steht. Zum Beispiel kann durch Standards in der Gestaltung von Datenstrukturen in der Entwicklung die Wiederverwendung gesteigert werden. Außerdem kann durch ein breit- gefächertes Wissen über die bestehende Schnittstellenwelt beratend die Entwicklung unterstützt werden, wenn zum Beispiel nicht klar ist, wie/woher und in welchem Format bestimmte Daten kommen können.

Dieses Aufgabengebiet ist ein perfektes Beispiel für das Thema Wirtschaftsinformatik. Es vereint ein fundamentales Wissen über die technische Funktionsweise von Anwendungen und APIs mit den Aspekten der nicht-technischen Welt. In diesem Beruf ist ein sehr hohes Level an Kommunikation zwischen IT-Menschen und nicht IT-Menschen an der Tagesordnung. Es müssen die Anforderungen verstanden, auf technische Systeme übersetzt und angepasst werden. Die so erstellten Konzepte und Architekturen werden anschließend von anderen in der Entwicklung umgesetzt.

Durch diese Aufgabe lernt man schnell Menschen aus dem ganzen Unternehmen kennen. Die Atmosphäre ist dabei durchweg positiv und konstruktiv.

Bei Fragen könnt ihr euch gerne jederzeit bei mir melden.

Viele Grüße Tim


Tätigkeit bei VW FS – Teil 2

Hallo ihr,

welcome back zu meinem zweiten Blogpost. Hier möchte ich euch eine Übersicht geben, was sich hinter dem Begriff “API-Management” verbirgt und was das alles eigentlich mit Wirtschaftsinformatik zu tun hat.

Die meisten Anwendungen bieten sogenannte APIs (Application Programming Interface) an. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine technische Schnittstelle, die es einem Programm erlaubt Daten mit anderen Programmen auszutauschen.

Als Beispiel für eine API dient zum Beispiel ein Wetterdienst, der die aktuellen Temperaturen und Wetterdaten in Städten anbietet. So können andere Computer oder Anwendungen automatisiert auf diese Daten zugreifen und sie selbst verarbeiten, um sie zum Beispiel in einer Wetter-App darzustellen. Ein andere Beispiel sind zum Beispiel Tankstellen. Diese sind gesetzlich dazu verpflichtet ihre aktuellen Preise zu veröffentlichen. Andere Applikationen können diese abrufen und selbst verwenden. Zum Beispiel zeigt Google Maps bei der Suche nach Tankstellen auch immer die aktuellen Preise an.

Der Anbieter einer API wird auch Provider genannt und stellt so eine gewisse Funktionalität anderen zur Verfügung. Die andere Anwendung wird auch als Konsument bezeichnet, weil sie die Daten und Funktionen des Providers nutzt. Die Nachrichtenstrecken können einseitig sein, wenn zum Beispiel keine Daten zur Beantwortung einer Anfrage benötigt werden oder wenn lediglich Daten zur weiteren Verarbeitung übermittelt werden sollen, die keinerlei Antwort benötigen. Oftmals sind es aber Anfrage/Antwort Szenarien, in denen bestimmte Daten in einer Anfrage mitgeschickt werden und anschließend andere Daten in einer Antwort zurückkommen

In einer Nachricht, die beim Aufruf einer API versendet werden, können eine Vielzahl von Daten auf einmal übertragen werden. Technisch betrachtet handelt es bei modernen APIs oftmals um das sogenannte JSON Format. Dadurch haben die Nachrichten eine klare Struktur und sind aber auch für das menschliche Auge noch lesbar, was für die Entwicklung sehr hilfreich ist. Man kann sich eine API-Nachricht ein wenig wie ein ausgefülltes Formular vorstellen:

Stadt: Braunschweig PLZ: 38100
Land: Deutschland

Mit diesen Daten als Anfrage könnte man in einem vereinfachten Beispiel die aktuelle Temperatur über die API eines Wetterdienstes abfragen. Als Antwort käme dann zum Beispiel ein:
Temperatur: 25 Grad Celsius
zurück. Diese Antwort kann dann von der anfragenden Anwendung weiter verarbeitet werden.

Was es jetzt mit diesen APIs auf sich hat, warum sie wichtig sind und was man da alles managen kann, lest ihr in meinem dritten Blogpost.

Viele Grüße Tim


Tätigkeit bei VW FS – Teil 1

Hallo ihr,

in meinen drei Blogposts werde ich euch in die Welt der Schnittstellen und des API-Managements einführen.

Bereits seit einigen Jahren gehe ich dieser Tätigkeit bei Volkswagen Financial Services nach und habe schon einiges an Erfahrungen gesammelt. Als Arbeitszeitmodell habe ich 20h/ Woche von Montag – Mittwoch gewählt, was sich ideal mit dem Studium verbinden lässt. Momentan befinde ich mich in den Endzügen meines Masterstudiums Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig. Dank der vielfältigen Möglichkeiten, die es seit Corona gibt, ist es mir durch eine Kombination von Home-Office und teilweise online stattfindenden Vorlesungen und Übungen gelungen, eine ideale Work/Study-Balance zu finden.

Meinen Bericht habe ich in folgende Themenblöcke gegliedert, um euch einen guten Überblick über die Tätigkeiten und Inhalte zu geben.

  1. 1)  Volkswagen Financial Services als Unternehmen
  2. 2)  APIs und wo sie zu finden sind
  3. 3)  API Management als Disziplin der Wirtschaftsinformatik

Alles in allem kann ich euch ein Studium der Wirtschaftsinformatik sehr ans Herz legen, solltet ihr noch keins gestartet haben. Wahrscheinlich gibt es kaum einen anderen Studiengang, der einem so viele Türen öffnet und berufliche Perspektiven bietet. Sei es bei wirtschaftlichen Themen oder in der Informatik, wir Wirtschaftsinformatiker:innen können mitreden. Ideal sind natürlich Tätigkeiten, die beide Ebenen berühren und miteinander verbinden. Hier sind wir als Verbinder und Übersetzer der beiden Welten tätig und bieten so einen Mehrwert.

Bei meinem Arbeitgeber Volkswagen Financial Services handelt es um die in Braunschweig ansässige Tochterfirma von Volkswagen, die sich als Absatzförderer hauptsächlich um Mobilitätsangebote durch Leasing oder Finanzierung von Fahrzeugen kümmert. Da es sich um ein Dienstleistungsunternehmen handelt, spielt die IT eine sehr wichtige Rolle, da sie die Grundlage zur Wertschöpfung stellt. Die Produktpalette ist digital abgebildet und basiert auf digitalen Systemen und Prozessen.

Was es also bedeutet, wenn ein so großes Unternehmen das komplette Geschäft durch IT- gestützte Systeme und Prozesse abbildet, erkläre ich euch in meinem nächsten Post!

Stay tuned,

Tim


Praktikum bei Lufthansa Technik in New York – Teil 3/3

Willkommen zurück zu meinem dritten und letzten Blogeintrag über mein Praktikum. Nachdem ich bereits meine Aufgaben bei LTCS beschrieben habe, möchte ich euch in diesem Teil einen Einblick in meinen Arbeitsalltag und mein Leben in New York geben. Außerdem ziehe ich noch ein kleines Fazit, aber so viel kann ich schon verraten: Es war eine großartige Zeit!

Lasst mich euch zunächst über meinen Arbeitsalltag erzählen. Zwei der fünf Arbeitstage pro Woche durfte ich im Home-Office arbeiten, da ich mich gut mit dem (auch jungen) Teamleiter des Application Management Teams verstand und er zufrieden mit meiner Arbeitsweise war, wurde daraus in nicht wenigen Wochen auch mehr als zwei Tage. Da der Arbeitsweg sehr lang war, habe ich die Tage Home Office sehr gemocht, auch um Erledigungen zu tätigen. Für gewöhnlich blieb es aber bei drei Office-Tagen die Woche. Wir wechselten zwischen dem bereits erwähnten New Yorker HQ auf Long Island und einem anderen Office am JFK-Flughafen. Warum ein anderes Office? Nach dem ersten Monat zog ich in anderes AirBnB in die Stadt, genauer gesagt nach Queens, was sich als die beste Entscheidung herausstellte. Dazu aber später mehr. Unabhängig vom Office nahm mich mein Teamkollege mit seinem Auto mit – nicht weil er ins Büro musste, sondern weil wir so effektiver zusammen arbeiten konnten, aber auch weil wir uns schnell gut befreundet haben. Das bringt mich zum nächsten Punkt: Ich hatte immer wahnsinnig viel Spaß bei der Arbeit, was besonders an den freundlichen mitunter jungen Kollegen lag – an manchen Tagen fühlte es sich beinahe an wie Schule. Ansonsten liefen die Arbeitstage nach einem ähnlichen Schema ab, einloggen, Kaffee holen, die täglichen Aufgaben machen, zwischendurch etwas quatschen und auswärts zu Mittag essen. Manchmal war es aufgrund mangelnder Aufgaben etwas langweilig. Die Krux an meiner Position war, dass ich wenig Arbeit hatte, wenn die Systeme rund liefen (was offensichtlich das Ziel ist) und mehr Arbeit hatte, wenn es Probleme gab. Nichtsdestotrotz habe ich meine Arbeit gerne gemacht – Grund dafür waren aber vor allem meine tollen Kollegen und das freundschaftliche Arbeitsumfeld.

Außerdem möchte ich kurz auf meine Auslandserfahrung eingehen, die ich als größte Errungenschaft des Praktikums sehe. Völlig auf sich allein gestellt (zumindest zu Beginn) in ein anderes Land zu reisen und dort neue Routinen zu entwickeln, ist eine Herausforderung für sich selbst, die einen aus der bekannten „Comfort Zone“ bringt. Hinzu kommt die Verbesserung der sprachlichen und kulturellen Kenntnisse. Ich habe viele tolle Menschen auf diese Weise kennengelernt und mit einigen bin ich bis heute in regelmäßigem Kontakt. Ich hatte unglaublich viel Freude New York zu erkunden (obwohl es schon der dritte Besuch war) und nicht nur das klassische „Touri-Programm“ in wenigen Tagen durchzuziehen. Die Stadt bietet auf den zweiten und dritten Blick noch so viel mehr als Times Square und Empire State Building. Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt. Obwohl ich noch so viel mehr darüber erzählen könnte, soll der Blogeintrag nicht zu einem Reiseführer werden, deshalb komme ich nun zu meinem Fazit.

Ich habe für euch eine kleine Pro- und Contra-Liste zusammengestellt und abschließend ein kleines Fazit verfasst.

Pro

  • Strukturen und Prozesse eines großen Unternehmens kennenlernen
  • Großartiges Arbeitsumfeld
  • Anwendung und Vertiefung von Studieninhalten
  • Auslandserfahrung
  • Neue Freundschaften
  • Sprachen- und Kulturkenntnis
  • Kontakte für Berufseinstieg
  • Bereichert den Lebenslauf

Contra

  • Teilweise zu wenig Aufgaben
  • Zeitaufwendig (kostet 1 u.U. sogar 2 Semester)
  • Kostenaufwendig (New York im Besonderen)

Das Praktikum war eine großartige Erfahrung, nicht zuletzt wegen der Stadt und der Menschen, die mir begegnet sind. Das Praktikum selbst war hinsichtlich der Arbeit in einem großen Unternehmen und der damit verbundenen Prozesse und Strukturen sehr lehrreich. Im Application Management sehe ich nichtsdestotrotz nicht meine berufliche Zukunft, bei Lufthansa Technik dagegen womöglich schon – vielleicht sogar wieder in New York.

Vielen Dank für euer Interesse und viel Erfolg auf eurem Weg!


Praktikum bei Lufthansa Technik in New York – Teil 2/3

Hallo und willkommen zurück zu meinem zweiten Blogeintrag über mein Praktikum bei Lufthansa Technik. Im letzten Blogeintrag habe ich euch vor allem über die Vorgeschichte meines Praktikums berichtet, jetzt möchte ich euch etwas mehr über LTCS, das Praktikum selbst und meine Aufgaben erzählen.

Lufthansa Technik ist eines der führenden Unternehmen in der Luftfahrtindustrie. Lufthansa Technik teilt seine weltweiten Operationen in drei Regionen auf. Eine dieser Regionen sind die „Americas“ (Nord- und Südamerika), für welche Lufthansa Technik Component Services (LTCS) verantwortlich ist – unter anderem mit Standorten in Miami, Tulsa, Seattle und eben New York. LTCS bietet hochspezialisierte Logistikdienstleistungen für die Luft- und Raumfahrt an, darunter die Lagerung und Abfertigung von Flugzeugteilen, Transportdienstleistungen und spezielle Dienstleistungen wie Ad-hoc-Anfragen (Aircraft on the ground, AOG).

Ich war Praktikant im Bereich Application Management, beschäftigt in Vollzeit, 40 Stunden die Woche. Und welche Applications habe ich gemanaget? Diese, die für das Transportmanagement zuständig sind, sprich Import in und Export aus den USA von Flugzeugteilen aller Art. Es handelt sich um eine Vielzahl von Systemen, welche zu einer umfangreichen Systemlandschaft integriert sind. Die Systeme dienen in ihrer Summe unter anderem der Dokumentation aller Transporte und der Bearbeitung durch Operations, die bspw. Lieferungen buchen und Consolidations (Zusammenschluss mehrerer Lieferungen) bilden. Einige Systeme sind schlicht für den Eintrag neuer Lieferungen mitsamt aller Details wie Abmessungen, Gewicht, Start- und Zielort sowie diverser Identifikationsnummern gedacht. Andere Systeme stellen die Schnittstelle zu externen Systemen dar, bspw. dem Automated Export System (AES) der US Customs and Boarder Control (US-Grenzschutz), welche eingehende und ausgehende Lieferungen prüft.

Ich habe vor allem mit den Systemen für den Export gearbeitet. Zu meinem „Daily Business“ zählte das Bearbeiten von ASD Tickets. Wenn Operations Probleme mit dem System haben, einen vermeintlichen Fehler entdeckt haben oder selbst für einen solchen gesorgt haben, ihn aber aufgrund fehlender Systemrechte nicht beheben können, erstellen sie ein sogenanntes Ticket. Ein Ticket trägt Angaben zum Ticketersteller, eine Beschreibung des Anliegens samt Referenznummern relevanter Lieferungen und eine Ticketnummer. Für gewöhnlich handelte es sich dabei um kleinere Probleme mit einzelnen Lieferungen, die in wenigen Minuten gelöst werden konnten, in selteneren Fällen gaben die Tickets Hinweis auf größere, tieferliegende Fehler im System und machten mitunter ganze Projekte auf, welche ein „Change Request“ zum Gegenstand hatten. Das bringt mich zu meiner nächsten Tätigkeit, die Mitarbeit bei Projekten.

Zu jedem Zeitpunkt liefen mehrere Projekte parallel, solche die wie bereits erwähnt Systemfehler beheben sollten und andere, die das System um neue Funktionen anforderungsorientiert erweitern und es so effizienter machen sollten. Meine Mitarbeit reichte von der Dokumentation im Jira Board über das Kreieren und Ausführen von Testfällen bis hin zur Übernahme eines eigenen kleineren Projekts. „Mein“ Projekt entstand aus einem Change Request von Operations für ein System eines Drittanbieters. Das Projekt erforderte ein hohes Maß an Kommunikation. Zunächst musste im Austausch mit Operations der Change Request auch in technischer Hinsicht spezifiziert werden und dann den Verantwortlichen auf Seiten des Drittanbieters in nachvollziehbarer Weise mitgeteilt werden, um letztendlich ein Angebot samt Preis für den Change zu erhalten.

Weiterhin übernahm ich kleinere Aufgaben, wie die Erstellung von PowerPoint-Präsentationen zur Berichtserstattung gegenüber dem Management und die Anpassung von Excel-Dateien. Im letzten Monat meines Praktikums erhielt unser Team Zuwachs durch eine weitere Praktikantin, welche meine Position übernehmen sollte. Mir wurde die Aufgabe übertragen, unsere neue Kollegin fachlich und hinsichtlich der Geschäftsprozesse einzuarbeiten.

Weiter geht’s im dritten Teil!


Praktikum bei Lufthansa Technik in New York – Teil 1/3

Hallo! Mein Name ist Valentin und ich schreibe gerade meine Masterarbeit im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Bevor ich meine Masterarbeit im Februar dieses Jahres begonnen habe, habe ich ein sechsmonatiges Praktikum bei Lufthansa Technik in New York gemacht, genauer gesagt Lufthansa Technik Component Services (LTCS). In diesem und zwei weiteren Blogeinträgen möchte ich euch von meinen (größtenteils positiven) Erfahrungen mit dem Praktikum, sowie vom Leben in New York berichten.

Am 15. Juli letzten Jahres begann die „große Reise“, aber der eigentliche Weg dorthin begann noch viel früher. Ursprünglich sollte ich das Praktikum schon Anfang 2020 beginnen – gleich nach Abschluss meines Bachelors – aber die Pandemie machte mir einen Strich durch die Rechnung. So wartete ich also zwei Jahre, erbrachte den Großteil der Masterleistungen, bis es endlich so weit war. In dieser Zeit hielt ich regelmäßigen Kontakt mit den Verantwortlichen, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Aber noch bevor ich das Praktikum beginnen konnte, benötigte ich ein Visum und auch wenn es nicht per se „schwer“ ist dieses zu bekommen, ist es sehr zeit- und kostenaufwendig. Hinsichtlich letzterem kam mir LTCS entgegen. Sie erstatteten mir alle Kosten, die durch das Visum anfielen. Nichtsdestotrotz gab es endlose Dokumente auszufülle, Unterschriften einzuholen, auch zwei Empfehlungsschreiben von Professor*innen und ein Motivationsschreiben waren nötig, genauso wie ein abschließender Besuch im US-Konsulat. Tatsächlich wurde es so knapp, dass mein Reisepass, welcher vom Konsulat zur Eintragung des Visums zunächst einbehalten wird, nur wenige Stunden vor meinem (von LTCS) gebuchten Flug wieder bei mir ankam.

Aber wie kam ich überhaupt zum Praktikum? Während meines Bachelors habe ich im Rahmen der „IT-Praxis“ an einer Exkursion zu Lufthansa Technik in Hamburg teilgenommen. Die für unsere Exkursion verantwortliche Abteilungsleiterin gab uns ihre Kontaktdaten mit dem Angebot, man könne sich bei Interesse bspw. für eine Abschlussarbeit oder eine Werkstudententätigkeit bei ihr melden. Und genau das tat ich einige Zeit später und schrieb so meine Bachelorarbeit in Kooperation mit Lufthansa Technik. So kam ich in Kontakt mit verschiedenen Mitarbeitenden – auch solchen, die in enger Zusammenarbeit mit den Teams in New York stehen. Und so kam eins zum anderen. Daher lautet meine Empfehlung für alle Bachelorstudierenden: Wählt in der IT-Praxis Exkursionen, die euch wirklich interessieren und macht Gebrauch von den Kontaktdaten, die ihr oftmals bekommen werdet.

Zurück zum 15. Juli 2022: Ich flog also nach New York (bis dahin ohne offiziellen Praktikumsvertrag) und bezog für den ersten der sechs Monate ein AirBnB auf Long Island, East Meadow, das sich ganz in der Nähe des New Yorker HQ befindet. Ich verbrachte das Wochenende damit, mich einzuleben, die Umgebung zu erkunden und den Jetlag zu überwinden, um am darauffolgenden Montag, den 18. Juli 2022 in das Praktikum starten zu können.

Weiter geht´s dann in Teil 2!


Studentische Hilfskraft am IT-Service-Desk – Teil 3

Hallo zusammen,

in diesem letzten Teil meines Blogeintrags möchte ich ein persönliches Fazit ziehen und darüber nachdenken, ob ich die Arbeit im IT-Service-Desk anderen empfehlen würde.

Lassen Sie uns mit meinen persönlichen Erfahrungen beginnen. Wenn man neu anfängt, erhält man viel Unterstützung, nicht nur von den festen Mitarbeitern, sondern auch von den über 15 HiWis, die ebenfalls im Service-Desk arbeiten. Neben der gründlichen Einarbeitung sitzt man in den ersten Schichten neben einem erfahrenen HiWi, der einem hilft und Tipps gibt. Außerdem habe ich persönlich mich nie überfordert gefühlt, da es immer Ansprechpartner gab, die einem bei Problemen helfen.

Allerdings fand ich den Telefondienst und die direkte Interaktion mit den Kunden gewöhnungsbedürftig. Hier ist man in direktem Kontakt mit Menschen, die Probleme haben und oft eine schnelle Lösung erwarten. Egal, wie sich die andere Person verhält, man muss höflich und professionell bleiben, was in manchen Fällen schwierig sein kann. Doch durch diese Erfahrung lernt man, besser mit anderen Menschen zu kommunizieren, sich klarer auszudrücken und mit neuen Situationen umzugehen. Denn auch wenn 95% der Anfragen immer dieselben sind, gibt es regelmäßig Probleme, bei denen man zunächst ratlos ist.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Flexibilität bei der Arbeitszeit. Man kann angeben, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten man arbeiten kann. Wenn beispielsweise freitags keine Zeit zur Verfügung steht, werden einem auch keine Schichten zugeteilt.

Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass das Arbeitspensum teilweise stark schwankt. An manchen Tagen hat man viel zu tun, es kommen gefühlt alle paar Minuten neue Tickets herein und das Telefon hört nicht auf zu klingeln. An anderen Tagen dagegen ist weniger los, und man hat mitunter sehr wenig zu tun.

Was man außerdem erhält, ist Einblick in die IT-Administration und wie sie in einem Unternehmen funktioniert. Man kommt mit verschiedenen Bereichen der Informatik in Berührung, da alle Anfragen zunächst vom Service-Desk bearbeitet werden. Aber die wertvollste Erfahrung ist wahrscheinlich der direkte Kundenkontakt. Hier lernt man, wie man besser mit Kunden und Kollegen in anderen Abteilungen kommuniziert.

Im Grunde kann ich diesen HiWi-Job anderen Studierenden empfehlen. Denn man kann seine Arbeitszeiten weitgehend selbst wählen, und die Arbeit ist in der Regel machbar, da man auf Hilfe zählen kann. Außerdem lernt man, besser mit anderen zu kommunizieren, was meiner Meinung nach eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, die man haben kann.

Allerdings ist dieser Job nicht für jeden geeignet. Man muss damit rechnen, dass man am Telefon manchmal beleidigt oder angeschrien wird. Manche Anrufer reagieren sehr allergisch, wenn man nicht sofort eine Lösung für ihr Problem parat hat. Auch wenn eine andere Abteilung für eine Anfrage lange Zeit braucht oder Änderungen an der IT-Infrastruktur vorgenommen werden, ist der IT-Service-Desk oft die erste Stelle, an der Frust abgelassen wird. Dies geschieht nicht ständig, aber es kommt gelegentlich vor. Wenn man damit nicht umgehen kann, ist dieser HiWi-Job möglicherweise nicht zu empfehlen.

Alles in allem kann ich diesen Job an die Studierenden empfehlen, welche damit umgehen können, dass Anrufe manchmal unfreundlich sein können.

Das war jetzt schon der letzte Teil meines Blogeintrags, daher danke fürs Lesen und wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne per Mail an p.erlei@tu-braunschweig,de.

 

Viele Grüße

Philipp


Studentische Hilfskraft am IT-Service-Desk – Teil 2

Hallo zusammen,

herzlich willkommen zum zweiten Teil meiner Blogeinträge über meine Arbeit als studentische Hilfskraft am IT-Service-Desk. Heute möchte ich euch einen Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche geben, die wir HiWis hier bearbeiten.

Wie bereits im ersten Blogeintrag erwähnt, gibt es zwei Standorte, an denen wir arbeiten können: das Gauß-IT-Zentrum in der Hans-Sommer-Straße und das Büro des Service-Desks im Altgebäude am Zentralcampus der Universität. Je nach Standort variieren auch unsere Aufgaben.

Eine der Hauptaufgaben am Service-Desk besteht darin, Kundenanfragen zu bearbeiten. Dabei unterscheide ich drei Arten von Anfragen. Zunächst haben wir die Bearbeitung von Tickets im Ticketsystem des Service-Desks. Wenn Kunden per E-Mail Anfragen an das Gauß-IT-Zentrum stellen, werden diese automatisch in das Ticketsystem übertragen und speziell dem IT-Service-Desk zugewiesen. Unsere Aufgabe als HiWis ist es dann, diese Tickets zu bearbeiten. Falls wir das Problem des Kunden nicht direkt lösen können, versuchen wir zumindest, das Ticket so weit wie möglich zu bearbeiten, bevor wir es an die entsprechende Fachabteilung weiterleiten.

Die zweite Art von Kundenanfragen erreicht uns per Telefon. Hier beantworten wir die Fragen der Kunden und versuchen, ihre Probleme zu lösen. Wenn das Problem telefonisch nicht behoben werden kann oder wir selbst keine Lösung parat haben, nehmen wir ein Ticket für den Kunden auf, in dem alle relevanten Informationen festgehalten werden. Zudem gibt es die persönlichen Anfragen vor Ort, welche die höchste Priorität haben. Oft handelt es sich dabei um Themen wie Passwortänderungen, WLAN-Probleme und Fragen zum Drucksystem. Letzteres ist übrigens eine der häufigsten Fragen, die uns gestellt werden: Wie funktioniert eigentlich das Drucken hier?

Neben der Kundenbetreuung und der Bearbeitung von Anfragen kümmern wir uns als HiWis auch um die Drucker im Gauß-IT-Zentrum und im Altgebäude. Dazu gehört das Auffüllen von Druckpapier und der Wechsel von Druckpatronen. Im Altgebäude müssen wir zudem alle 30 Minuten die gedruckten Unterlagen aus dem Druckerraum in den dafür vorgesehenen Abholraum bringen. Im Hauptgebäude entfällt dieser Schritt, da der Druckerraum für alle zugänglich ist.

Ein weiterer Aufgabenbereich als HiWi am Service-Desk umfasst die Bearbeitung von Formularen. Wenn beispielsweise Benutzerkennungen angemeldet, abgemeldet, oder umgemeldet werden, müssen die entsprechende Formulare ans Gauß-IT-Zentrum gesendet werden. Als HiWis überprüfen wir diese Formulare dann gründlich. Je nach Fall geben wir sie zur Weiterverarbeitung frei oder schicken sie mit einem Zusatzbrief zurück, in dem wir erläutern, was an dem Antrag gegebenenfalls falsch ist. Diese Aufgabe erledigen wir hauptsächlich im Gauß-IT-Zentrum, da die Formulare in den meisten Fällen per Post verschickt werden und somit im Gauß-IT-Zentrum ankommen, nicht im Altgebäude.

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld am IT-Service-Desk ist die Bearbeitung der FAQs (Häufig gestellte Fragen), die regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Wir stellen sicher, dass die Informationen in den öffentlichen und internen FAQs noch aktuell sind und dass alle Links funktionieren.

Zusätzlich bieten wir auch eine IT-Sprechstunde an, die über BigBlueButton läuft. Bitte beachte, dass dies keine Pflichtaufgabe ist, sondern freiwillige Zusatzarbeit.

 

Im letzten Teil meines Blogeintrags werde ich dann mein persönliches Fazit ziehen und untersuchen, inwieweit ich diese HiWi-Stelle anderen empfehlen kann.