Hallo zusammen,
da bin ich wieder, mit dem letzten Teil zu den Erfahrungen meines Praktikums bei der DB Fernverkehr. Im letzten Teil möchte ich auf die Organisatorischen- und Managementaufgaben meines Praktikums eingehen. Während des Praktikums habe ich quasi als Assistenz des Abteilungsleiters fungiert. Dazu gehörten Tätigkeiten wie Teilnahme an Mitarbeiter- und Teamgesprächen, aber auch organisatorische Aufgaben in Bezug auf den Umzug in neue Räumlichkeiten, den die Abteilung kurz vor meinem Start durchgeführt hat. Dabei gab es noch einige Dinge zu klären, die ich eigenständig im Namen meines Chefs übernommen habe. Ein solches Projekt war, dass ich für die Installation eines Touch-Monitors für den Konferenzraum verantwortlich war. Dieser Monitor wurde bereits im Vorfeld bestellt, kam durch Lieferschwierigkeiten jedoch erst zur Mitte meines Praktikums an. Ich war sowohl für die Organisation der Montage, als auch die Installation des Gerätes verantwortlich. Die Montage verlief dabei problemlos, während die Installation wesentlich problematischer war. Das Problem bestand darin, dass der Monitor nicht an das Wlan angeschlossen werden konnte, da es nicht zu den von der IT-Abteilung zulässigen Geräten zählte. Demnach musste ich einen Weg finden, wie das (enorm teure) Gerät dennoch benutzt werden konnte. Nach unzähligen Telefonaten, ob es denn nicht möglich wäre, das Gerät doch ins Wlan zu bringen, kamen wir bei der Lösung an, dass das Gerät nicht kabellos genutzt werden kann und der Leiter der Konferenz, nicht an der Stirnseite sitzen kann, wenn dieser gleichzeitig etwas präsentieren will.
Diese Aufgabe zeigt eine weitere Besonderheit in der Bürokratie von Großkonzernen. Fraglich ist auch, warum es möglich ist ein nicht abgesegnetes Gerät zu bestellen oder, wenn diese Möglichkeit besteht, warum es keine Möglichkeit gibt, Ausnahmen nach hinreichender Prüfung zu gewährleisten.
Durch meine Teilnahme an Mitarbeiter- und Teamgesprächen habe ich die Tätigkeiten eines Teamleiters näher kennen lernen dürfen. Hierbei ging es zum Teil um Teamdynamiken, aber auch um problematische Prozesse und mögliche Verbesserungsvorschläge, die vom Team selbst erarbeitet werden sollten. Anschließend haben mein Chef und ich die Gespräche analysiert und geschaut, welche Punkte zufriedenstellend bearbeitet wurden und an welchen Stellen ein weiteres Gespräch notwendig sein könnte. Ebenso habe ich einen modernen Führungsstil kennen lernen können, der den Kollegen die Autonomie gibt, ihren Arbeitsplatz selber zu gestalten. Gleichzeitig habe ich aber auch mitbekommen, dass nicht alle Kollegen von diesem Führungsstil begeistert sind und an dieser Stelle lieber klare Anweisungen bekommen würden. Dabei konnte ich eine gewisse Korrelation mit dem Beamtenstatus feststellen.
Bezüglich des Umzugs kamen weitere Aufgaben auf mich zu, wie beispielsweise fehlende Möbel oder falsch bestellte Möbel. Hierbei stand ich in engem Kontakt mit einer Kollegin von der DB Immobilien, die für die Innenausstattung der Arbeitsplätze verantwortlich ist. Gemeinsam hatten wir viele Telefonate mit den externen Dienstleistern bezüglich der Möblierung. Hier habe ich den zuvor genannten Teamgeist zwischen den unterschiedlichen Tochterunternehmen des DB Konzerns spüren können.
Zu guter Letzt möchte ich noch auf ein paar Aufgaben zu sprechen kommen, die als typische Praktikantenarbeit angesehen werden können und die auch Teil meines Praktikums waren, bevor ich mit einem allgemeinen Fazit aufhöre. Zu diesen Aufgaben gehörte das stumpfe Verteilen von Informationen in die Postfächer der Tfs, Anfragen für die Verfügbarkeit des Konferenzraums (beispielsweise vom Betriebsrat) prüfen und freigeben oder das Eintragen von geleisteten Stunden aus einer Datenbank in eine andere, da diese (noch) nicht verbunden sind (kein ERP System wie SAP, die Software hierfür stammt immer noch aus den 90ern).
Als generelles Fazit kann ich ein Praktikum bei der DB Fernverkehr nur empfehlen. Man kriegt ein breites Spektrum an Aufgaben mit und hat die Möglichkeit zu sehen, welche Art von Arbeit einem besser liegt. Zudem erhält man einen Einblick in die Abläufe eine Großkonzerns, der sich von KMUs wesentlich unterscheidet. Ebenso hat man die Möglichkeit sein Skillset zu erweitern (in meinem Fall Programmierung mit VBA). Zuletzt bekommt man einen faszinierenden Eindruck in das Alltagsgeschäft eines allgegenwärtigen Unternehmens (beispielsweise weiß ich jetzt, was in den Katakomben des Hannover HBFs stattfindet).
Das wars dann auch mit meiner Berichterstattung. Für Fragen stehe ich unter der Mail vom ersten Blogeintrag zur Verfügung.
Viel Erfolg bei euren Praktika,
Leon