Hallo zusammen!
Hier ist wieder Till mit dem zweiten Eintrag zum Thema Forschungsarbeit am Institut für Informationssysteme (IFIS).
In meinem ersten Post habe ich bereits über die Themenschwerpunkte berichtet. Dieses Mal möchte ich gerne über die Arbeitsweise und die benötigten Fähigkeiten reden.
Die Forschungsarbeit bei uns stellt dabei eine sehr weit gefächerte Reihe an Aufgaben dar. Von der ersten Idee bis hin zur finalen Veröffentlichung muss viel getan werden. Um überhaupt auf Ideen zu kommen, ist es notwendig, sich stets mit der aktuellen Literatur vertraut zu machen und den seinen Wissensstand auf dem Laufenden zu halten. Auch für die eigenen Werke ist es wichtig, sich mit verwandter Literatur vertraut zu machen, um sich davon abgrenzen zu können und auch um darauf aufzubauen. Forschungsarbeit ist schließlich auch sehr viel Konzeptarbeit. Lösungsansätze für bestehende Probleme finden sich in der Sekundärliteratur, im Diskurs am Whiteboard, im Stillen unter der Dusche zuhause, oder auch im Alltäglichen. Wir pflegen am Institut einen sehr regen Austausch nicht nur projektintern, sondern auch mit den anderen Mitarbeitern, um schnell konzeptionelle Lücken aufzudecken. Ob eine ausgearbeitete Idee jedoch hält, was sie verspricht, lässt sich meistens jedoch nur experimentell ermitteln. Daher ist auch Programmierarbeit ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Im Vergleich zu reinen Programmierstellen wird hier jedoch sehr individualistisch gearbeitet. Die gewählte Programmiersprache ist oft nicht so wichtig und es gibt auch keine einheitlichen Qualitätsstandards. Solange das Programm korrekt ausführbar ist, ist dies oft schon genug – da es um die Ergebnisse geht, werden die meisten Programme schließlich nur genau einmal ausgeführt. Problem an der Sache ist jedoch, dass man andersherum auch oft mit Quellcode anderer Leute arbeiten muss (z.B. wenn man auf deren Arbeit aufbaut), der schwer zu verstehen ist, wenig oder keine Dokumentation jenseits des Papers hat oder sogar unvollständig ist.
Letztlich kommt der meist als wichtigste Teil wahrgenommene Schritt und man muss seine Ergebnisse auch verschriftlichen. Wir schreiben oft zeitgleich am selben Dokument mittels Overleaf. Kenntnisse in LaTeX sind dafür wichtig. Auch hier gibt es keine völlig einheitlichen Standards, vielmehr legt jede Konferenz ihre eigenen Formatierungsregeln fest. Diese müssen rigoros eingehalten werden, um keine Absage zu erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit bei uns am IFIS insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit ist. Sie erfordert sowohl eine breite Menge an Fähigkeiten, wie auch intensives Wissen in die Forschungsmaterie. Das kann sehr anstrengend und fordernd sein, bietet aber auch Abwechslung. Wer keine Lust hat, täglich die selbe Arbeit zu verrichten, findet in diesem Feld eine spannende Perspektive.