Moin,
hier folgt die Fortsetzung meines Blogeintrages über einen Hiwi Job am Institut für Fahrzeugtechnik, in der ich ein wenig über die Tätigkeit an sich schreiben werde.
Einen Monat nach meiner Vertragsunterschrift habe ich mit der Arbeit angefangen. Meine Aufgabe war es, eine App zu entwickeln, mit der ein Fahrzyklus eines Fahrzeugs simuliert werden sollte. Das heißt es gab einen Datensatz mit Informationen zu Geschwindigkeit und Beschleunigung zu jeder Sekunde über einen ca. 20 minütigen Zeitraum, zu dem alle Fahrdaten eines Autos berechnet werden sollten. Dazu habe ich eine Eingabe-Oberfläche erstellt, in der man bestimmte Fahrzeugparameter, wie z.B. Gewicht, Raddurchmesser, Motorleistung, Motortyp usw. ändern konnte. Mit den Fahrdaten und den Fahrzeugparametern wurde bei Ausführung der Simulation der Energieverbrauch für die Fahrt berechnet. Außerdem werden für jede Sekunde der Energieverbrauch, Drehmoment auf den Rädern, Luftwiderstand und viele weitere Daten ermittelt und mehrere Diagramme erstellt.
Ziel der App ist es, dass sich Studenten für verschiedene Motortypen und weitere Fahrzeugparameter den Energieverbrauch und andere interessante Daten darstellen lassen können. So kann man mehrere Motortypen vergleichen und sich besser vorstellen, welche Parameter welchen Einfluss auf den Verbrauch eines Fahrzeugs haben.
Das Thema fand ich sehr interessant und durch mein Wirtschafsingenieurwesen Maschinenbau Studium hatte ich bereits ein wenig Vorwissen, um dieses Projekt angehen zu können. Trotzdem hat es eine Weile und mehrere Gespräche mit den Wissenschaftlichen Mitarbeitern gedauert, bis man alle Rechnungen verstanden hat, die für die Simulation nötig waren. Zusätzlich hatte ich noch Unterstützung von einem Elektrotechnik Studenten, der an den Rechnungen für die App gearbeitet hat. Meine Hauptaufgabe war es nämlich, die Rechnungen der WiMis aus Matlab auf Android Studio (Java) zu übertragen. Dazu muss man erstmal verstanden haben, wie Matlab aufgebaut ist und wie die Befehle in Matlab geschrieben werden. Außerdem musste das Konstrukt der App erstellt werden. Das war mir allerdings größtenteils aus vorherigen Projekten bekannt.
Die zweite große Aufgabe, die ich von meinen Betreuern bekommen habe, bestand darin eine App zu entwickeln, die sich mit einem Arduino verbinden kann, welcher an einem Versuchsfahrzeug im Institut angeschlossen ist. Dieser Arduino sollte Daten vom CAN BUS im Auto auslesen und per Bluetooth an das Smartphone oder Tablet senden. Die Herausforderung bestand darin, ein Skript für den Arduino zu schreiben, womit der CAN BUS vernünftig ausgelesen wird. Außerdem musste eine stabile Bluetooth Verbindung erstellt werden, die von der App aus gestartet und gestoppt werden kann.
Diese App diente dazu, während einer Testfahrt direkt die aufgezeichneten Daten darzustellen. Dadurch wurde es für die WiMis einfacher die Testdaten zu jeder Zeit im Blick zu haben. Zum Beispiel habe ich die Raddrehzahl jedes einzelnen Rades übermittelt und in der App mit farbigen Flächen dargestellt.
Die Aufgabe fand ich besonders interessant, da ich noch nie zuvor mit einem Arduino oder Raspberry Pi gearbeitet habe und somit beim Hiwi Job viel dazu gelernt habe. Das hat auch ein wenig mein Interesse für die Elektrotechnik gesteigert. An dem Projekt hab ich aber nicht mehr lange gearbeitet, da ich mir den Sommer über frei nehmen wollte und zusätzlich die Hiwi Jobs, die nicht absolut notwendig waren, wegen Corona eingestellt wurden.