Wie bereits im vorangehenden Blogeintrag geschrieben, arbeite ich im FIL-Output-Team der VW FS. Durch die permanente Arbeit im gleichen Team konnte ich mich dort recht schnell einleben. Die Arbeit dort ist professionell und gut organisiert, und auch sozial konnte ich mich gut einfügen, auch wenn ich mich deutlich von der bestehenden Altersstruktur des Teams abhebe. Die frühe Einarbeitungsphase hat glücklicherweise zu großen Teilen im Präsenzbetrieb stattgefunden, sodass ich mich vor Ort in das Team einleben konnte. So war auch die Anschließende Home-Office-Phase unproblematisch, da ich mit den beteiligten Personen bereits vertraut war. Eine reine Online-Einlebung stelle ich mir deutlich schwieriger vor.
Generell ist die VW FS ein sehr guter Arbeitgeber. Ich kann die Arbeit sehr flexibel an mein Studium anpassen, das Wohlergehen der Mitarbeiter wird sehr ernst genommen. Insbesondere in der IT herrscht ein angenehmes Arbeitsklima, in dem das Du üblich ist, auch mit Vorgesetzten. Das Führungsklima ist sehr offen und diskussionsorientiert, dass Dinge von oben durchgedrückt werden, ist eher die Ausnahme als die Regel.
Wer in der VW FS arbeitet, merkt schnell die sehr dezentrale Arbeitsstruktur mit vielen Beteiligten. Einerseits hat das den Vorteil, dass man mit vielen Leuten kommuniziert und für jedes Thema einen Experten zur Hand hat. Andererseits muss man aber in alle Themen recht viele Leute involvieren, ist abhängiger und langsamer. Das kann sehr frustrierend sein, wenn man dringend bestimmte Informationen oder Handlungen brauht, aber es fühlt sich keiner zuständig oder Beteiligte Personen sind nicht verfügbar. Das kann einige Themen ganz empfindlich bremsen.
Interessant ist hierbei auch die Arbeit mit Auslandsgesellschaften der VW FS. Man merkt sofort, dass in anderen Ländern auch ein anderes Arbeitsklima herrscht. Ich hatte vor allem mit der Auslandsgesellschaft UK/Irland zu tun, welche noch relativ nah an Deutschen Verhältnissen dran ist. Dennoch merkt man, dass es Unterschiede im Arbeitsverhalten gibt.
Ein weiteres zweischneidiges Schwert ist die sehr breite Palette an Aufgaben eines TAM. Einerseits ist der Alltag sehr abwechslungsreich und bietet viele Spannende Aufgaben. Andererseits kann man sich darin auch verlieren, da sehr plötzliche Themen mit hoher Priorität deinen gesamten Arbeitsplan schnell umwerfen können. Man muss flexibel sein und sich gut an die Situation anpassen. Wenn man die hohe Abhängigkeit von anderen Leuten bedenkt, ist das nicht immer ganz einfach.
Insgesamt muss ich aber doch sagen, dass mir die VW FS sehr interessante Aufgaben bietet, die mir dabei helfen, mich weiter zu entwicklen und Praxiserfahrung in der IT zu sammeln. Es werden viele Dinge vermittelt, die im Studium recht kurz kommen. Einerseits viele technische Dinge, die im Studium nur angerissen werden, wie Softwareverwaltung auf Linux und AIX. Andererseits das Verständnis dafür, wie ein großes Unternehmen funktioniert, wie bestimmte Zahnräder ineinander greifen und wie die Gruppendynamik in so einem großen Verband ist. Am wichtigsten ist aber ein anderer Aspekt, den man im Studium nicht lernt: Wie man im Arbeitskontext miteinander kommuniziert, was man wem wie mitteilt (oder vielleicht auch verschweigt), wann man wen um Rat fragen oder um Hilfe bitten muss, was man alleine entscheiden kann und was jemand anders entscheiden muss. Diese Dinge sind für den Arbeitsalltag unabdinglich, um miteinander umzugehen und produktiv vorgehen zu können. Allerdings fehlt dies im Studium, diese Erfahrung kann man erst im Praxisbetrieb gut lernen. Und deswegen bin ich sehr froh, diese Stelle bei einem Arbeitgeber wie der VW FS zu haben, an der ich diese Dinge lernen kann.