Hallo zusammen,
im zweiten Teil meiner Blogreihe über meine Werkstudententätigkeit bei Avacon möchte ich die Aufgaben und den Bezug zu Vorlesungsinhalten näher vorstellen.
Hauptsächlich habe ich mich mit dem Vorfallsmanagement befasst. Bei diesem werden kritische Vorfälle dokumentiert und untersucht. Dies betrifft bspw. Ausfälle in der Infrastruktur oder Fehlbedienungen. Bei letzterem kann bspw. anhand der Daten die Erfordernis für Schulungsmaßnahmen an gezielten Standorten evaluiert werden.
Als Grundlage diente eine Access-Datenbank auf Basis von VBA-Makros und SQL. Access ermöglicht das einfache Erstellen von Benutzeroberflächen und die Verknüpfung mit Datenbankfeldern. Dadurch konnte ein Fragebogen abgebildet werden, der den Benutzer durch den gesamten Erfassungsprozess führt.
Da Access allerdings nur eine abgespeckte Version des SQL-Servers ist, war sehr viel Implementierungsbedarf mit eigenen Skripten erforderlich. So muss bspw. die Concurrency Control teilw. durch den Entwickler sichergestellt werden, sobald mehrere Nutzer gleichzeitig auf einer Datenbank arbeiten. Dies wird ausführlich in der Vorlesung “Relationale Datenbankysteme 2” vom Institut für Informationssysteme behandelt.
Für das Vorfallsmanagement ist es auch wichtig häufige Ursachen zu erkennen. Die erfassten Daten liegen allerdings größtenteils in längeren Freitexten vor. Die Vorlesung “Information Retrieval and Web Search Engines” vom Inst. f. Informationssysteme bietet dazu Lösungen, wie auch Suchmaschinen Webseiten auf Ähnlichkeit vergleichen.
Mit clustering-basierten Verfahren konnte anschließend die Ähnlichkeit von Texten ermittelt werden um Texte gruppiert nach Ähnlichkeit zu visualisieren.
Nach der Entwicklung des Systems und dem Einsatz im operativen Betrieb sammelten sich viele Daten an, die anschließend ausgewertet werden konnten. Somit ließen sich Häufigkeiten bestimmter Ursachen im temporalen und spatialen Kontext erkennen.
Besondere Herausforderungen lagen in der effizienten Formulierung von SQL-Queries, da Access nur einen Prozessorkern verwenden kann. Ineffiziente Anfragen können somit durchaus mehrere Stunden dauern, während eine vergleichbare optimierte Anfrage innerhalb weniger Minuten ausgeführt ist.
Im nächsten und letzten Beitrag gehe ich auf die Vereinbarkeit mit dem Studium ein und was ich für mich persönlich und meinen weiteren beruflichen Werdegang lernen konnte.
Viele Grüße
Stefan