Hallo allerseits!
Ich möchte Euch etwas über die Erfahrungen erzählen, die ich während meines Praktikums im Bereich Game Design / Game Systems Design sammeln durfte. Heute möchte ich Euch zunächst einen kurzen Überblick über die Firma und das Projekt, an dem ich mitgearbeitet habe, geben.
Die Firma Ghibbsmere-Soft UG (haftungsbeschränkt) ist ein kleines Startup, gegründet von drei Hamburgern. Das Projekt war ein innovatives Mobile Game Konzept und wurde Ende 2017 released.
Neben den drei Gründern arbeiteten noch einige Freelancer an dem Projekt. Hier ein kleiner Überblick darüber, was man eigentlich für so ein Projekt in der Spieleentwicklung braucht:
- Gamedesign: Bevor man ein Spiel entwickeln kann, braucht man natürlich erstmal ein Konzept, das ständig aktualisiert und weiterentwickelt werden muss. Das beginnt mit einer Skizze der grundlegenden Spielidee und wird im späteren Verlauf im Idealfall eine Sammlung von „GDDs“ (Game Design Documents). Das können z.B. Word- und/oder Exceldokumente sein, in denen möglichst detailliert alles über Spielmechaniken etc. festgehalten wird. Wenn man alles richtig macht, müssen die Entwickler am Ende dann „nur noch“ alles runterprogrammieren. Am Projekt arbeitete ein Gamedesigner, den ich als Praktikant bei diversen Aufgaben unterstützt habe.
- Programmierung: Je nach Umfang braucht man natürlich Entwickler, die das Konzept umsetzen. In diesem Projekt wurde mit Unity – einer Games Engine – gearbeitet und Scripts in C# programmiert. Neben den drei Gründungsmitgliedern der Firma wurde bei Bedarf noch ein Entwickler als Freelancer beschäftigt.
- Grafik: Damit alles schön aussieht, braucht man jemanden, der Grafiken erstellt, die dann ins Spiel eingebaut werden. Wenn man – wie in diesem Projekt – Investoren hat, so ist es außerdem unerlässlich, Concept-Art für Prototypen zu haben. Es arbeiteten zwei Freelancer als Gfx-Artists, davon eine von Anfang an (Concept-Art), später dann beide an den Grafiken für das Endprodukt.
- Sound: Möchte man Musik oder Sound-Effects (Sfx) in seinem Spiel, müssen die natürlich auch irgendwo herkommen. Dank diverser im Internet verfügbaren Sound-Bibliotheken, in denen auch lizenzfreie Sfx zu kriegen sind, musste für das Projekt kein eigener Sfx-Artist beschäftigt werden. Bei größeren Projekten sieht das natürlich anders aus.
- Geld: Wenn man die Spieleentwicklung nicht nebenbei während des Studiums oder neben einem anderen Job zusätzlich betreibt, muss natürlich irgendwo das Geld herkommen. Bei Ghibbsmere-Soft konnte glücklicherweise ein Investor für das Spiel gewonnen werden. Das hat zwar den Vorteil, dass man sich selbst und die Freelancer bezahlen kann, allerdings ist es erstens nicht einfach, an gute Investoren zu kommen, zweitens kann es die Arbeit auch verkomplizieren, denn…
- „Alles, was sonst noch anfällt…“
Diesen Punkt sollte man auf keinen Fall unterschätzen, gerade wenn man in einem kleinen Team arbeitet. Natürlich gibt es immer Dinge, die zusätzlich nebenbei anfallen, aber gerade bei der Arbeit mit Investoren kommt da noch einiges zusammen.- Was ist eigentlich mit Marketing?
In der Regel ist es eine gute Idee, sich Gedanken darüber zu machen, wie man später Aufmerksamkeit potenzieller Kunden auf sein Produkt lenken kann. Dafür müssen dann z.B. „nochmal eben Prototypen für Montag erstellt“ werden. - Zahlen etc.
Es kommt durchaus vor, dass ein Investor irgendeine Art von Bericht haben will, in dem man entweder den aktuellen Stand vorlegt oder aber auch irgendwelche Prognosen anstellt, warum was wann wieviel Geld einbringen könnte. - Kommunikation:
Bei diesem Projekt wurde mit Leuten aus aller Welt (na gut, Hamburg, Braunschweig, USA, Süddeutschland und Braunschweig) zusammengearbeitet. Zusätzlich zum normalen Abstimmen innerhalb eines Teams gab es also noch die Herausforderung, dass man sich über virtuelle Kanäle austauschen musste. Außerdem wurden die Arbeitszeiten durch den Gfx-Artist aus den USA manchmal doch sehr spät für deutsche Verhältnisse.
- Was ist eigentlich mit Marketing?
Das war’s erstmal für heute, in den folgenden Einträgen werde ich dann etwas näher auf die Arbeit eines Gamedesigners eingehen.
Viele Grüße und viel Spaß
Dave