Hallo zusammen!
Hier ist wieder Till mit meinem dritten und letzten Eintrag zum Thema Forschungsarbeit am IFIS. Zum Abschluss möchte ich hier noch über die soziale Komponente sprechen und wie wir als Team zusammenarbeiten. Auch zur digitalen Arbeit während Corona möchte ich ein paar Worte sagen.
Insgesamt lässt sich die Arbeit als sehr kollegial bezeichnen. Auch als Hiwi habe ich nicht das Gefühl, eine untergeordnete oder minderwertige Stellung am Institut im Vergleich zu den Vollzeitkräften zu haben. Bei Projekten wird meine Meinung ebenso geschätzt und in Betracht gezogen wie die eines wissenschaftlichen Mitarbeiters. Letzten Endes liegt das finale Wort bei allen Entscheidungen beim Institutsleiter, doch auch er trifft diese in Absprache. Dabei geht es sowohl um strategische Entscheidungen, zu welchem Thema oder für welche Konferenz gearbeitet werden soll, als auch um kleine Entscheidungen, z.B. zur Wortwahl in der Ausarbeitung.
Mir persönlich ist es wichtig, sowohl ehrliche Meinungen zu Fehlern, wie auch Anerkennung für gute Leistungen zu erhalten. Beides funktioniert bei uns sehr gut. In den regelmäßigen Diskursrunden ist das Feedback brutal ehrlich, aber immer konstruktiv. Es ist besser, negativen Argumenten in der internen Runde zu begegnen als später im Review der eigenen Arbeit. So kann der Kurs rechtzeitig umgelenkt werden oder womöglich ein aussichtsloses Thema wieder verworfen. Bei gut geleisteter Arbeit gibt es oft ein Wort der Anerkennung durch den Institutsleiter. Auch bei der Reihenfolge der Namen auf der Veröffentlichung wird stets darauf geachtet, diese entsprechend der geleisteten Arbeit zu sortieren. Als ich mit meiner Stelle angefangen habe, war meine erste Aufgabe, am Thema meiner Bachelorarbeit weiterzuforschen. Daraus entwickelten sich dann zwei Veröffentlichungen. In beiden Fällen durfte ich auch meinen Namen an erste Stelle setzen und die Arbeit selbst auf der Konferenz präsentieren. Arbeite ich hingegen einem wissenschaftlichen Mitarbeiter zu, steht mein Name entsprechend nur an zweiter Stelle. Auch in diesen Fällen fühle ich mich jedoch wie ein gleichgestellter Kollege und nicht wie ein Untergebener.
Wenn einem Teambuilding wichtig ist, so wird man sich auch über die gelegentlichen Spieleabende freuen. Ich selbst habe noch an keinem teilgenommen, die Einladung aber häufig erhalten.
Kritisch sehe ich jedoch die Arbeitsmentalität, besonders wenn Deadlines für Veröffentlichungen näherrücken. Nicht selten sehe ich Kollegen, die noch bis tief in die Nacht oder auch am Wochenende arbeiten, um ihre Ergebnisse rechtzeitig beisammen zu kriegen. Das Stresspensum ist auch als Hiwi sehr hoch, variiert jedoch auch stark mit dem aktuellen Projektstand.
Um noch einmal abschließend alles zusammenzufassen, komme ich zu dem Ergebnis, dass die Forschungsarbeit eine sehr anspruchsvolle und sehr fordernde Aufgabe ist. Sie bietet jedoch auch Abwechslung. Im richtigen Team kann die Kooperation sehr angenehm sein, sie ist jedoch auch sehr stressig.