Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2019 Januar | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Einkaufscontrolling bei der Siemens AG [3 von 3]

Hallo zusammen,

wie schon in meinem zweiten Blogeintrag angesprochen, habe ich an einem Projekt mitgewirkt auf welches ich hier in meinem letzten Blogeintrag näher eingehen möchte. Außerdem möchte ich das ganze dann mit einem kleinen Fazit abschließen.

In dem Projekt ging es um die Implementierung einer neuen innovativen Reporting-Plattform. Vor der Umsetzung des Projekts war die Ausgangssituation so, dass zwei Berichte auf Basis von Exceltabellen und PowerPoint-Präsentationen erstellt und an jeden Anwender verschickt wurden. Wie man sich sicher vorstellen kann, war dies immer mit einem hohen Aufwand verbunden, denn um die Berichte fertig zu stellen musste man zunächst alle nötigen Daten aus den BW-Systemen exportieren und in eine Exceldatei importieren. Hierzu mussten immer alle Formeln und Funktionen dahingehend überprüft werden, ob sie die richtigen Sachen berechnen. Aber der wohl größte Aufwand war dann das Verknüpfen und Anpassen der PowerPoint-Folien mit den neuen Datensätzen.

Obwohl man als Zwischenschritt die Daten für den Bericht schon aggregiert und angereichert hat, war das Endergebnis für den Betrachter immer noch etliche schwer lesbare Exceltabellen und über 50 PowerPoint-Folien. Hier wurde also nach einer Lösung gesucht, die den administrativen personellen Aufwand für die Berichterstellung verringert und zudem eine anwenderfreundlichere und analytisch bessere Darstellungsebene bereitstellt.

Nachdem die Zielsetzung für uns klar war, wurden die typischen Projektphasen durchlaufen. Zuerst haben wir ein Anforderungskatalog erstellt mit allen Themen die für uns wichtig waren. Nachdem wir diese spezifiziert haben, wurde nach einem Tool gesucht, welches unsere Anforderungen erfüllt. Gesucht wurde eigentlich ein normales Datenvisualisierungstool mit einigen Features wie zum Beispiel das es anwenderfreundlich ist, einfach zu gestalten, viele Visualisierungsmöglichkeiten bereitstellt und auch auf Tablet und Smartphone nutzbar ist. Daraufhin wurden viele Produkte miteinander verglichen und schließlich wurde eins ausgewählt: die Datenanalyse Software Tableau.

Als wir uns dann also für dieses Tool entschieden haben ging es für mich los mit der Einarbeitung in Tableau, da ich später für die Implementierung zuständig war. Als ich dann soweit war und jedes Tutorial durchgearbeitet habe was ich gefunden habe, ging es schließlich in die Umsetzung. Für die Umsetzung wurde ein agiles iteratives Vorgehen gewählt indem ich Prototypen entwickelt habe und die dann mit meinem Chef, dem Senior Controller, und den eigentlichen Anwendern besprochen wurden. Nach einigen Iterationen hatten wir dann schlussendlich eine fertige Version die Live gehen konnte.

Das Endergebnis war dann ein Bericht der über den Browser, für alle berechtigten Anwender, aufgerufen werden konnte und viele interaktive Dashboards mit Filtermöglichkeiten bereitstellte.

Meiner Meinung nach wurden damit aber nicht alle Ziele erreicht, da der administrative Aufwand sich nicht verändert hat, da nach wie vor alle Schritte durchlaufen werden mussten, die auch mit der PowerPoint Variante durchgeführt werden mussten. Jedoch hat man erreicht, dass man mit dem gegebenen Input wesentlich mehr Output generiert hat und dies eine wesentlich bessere Basis für eine Entscheidungsfindung bereitstellt. Außerdem wurde das Projekt immer als „Digitalisierungsprojekt“ betitelt – aber ob dies nun wirklich Digitalisierung war, darüber lässt sich wohl streiten.

Schlussendlich kann ich als Fazit sagen, dass mir der Job dort sehr viel Spaß bereitet hat und ich eine tolle Zeit mit den Kollegen hatte. Zudem fand ich die Zusammenarbeit auch mit den Vorgesetzten außerordentlich gut, denn ich hatte so gut wie nie das Gefühl, dass ich „nur ein Werkstudent“ bin. Auch habe ich gemerkt, wie mich diese Tätigkeit in Hinsicht auf meine sozialen Kompetenzen und meine Schlüsselqualifikationen weitergebracht hat. Demnach kann ich jedem eine praktische Tätigkeit während des Studiums nur empfehlen, obwohl ich hier noch hervorheben muss, dass es bei einer 20h Woche nicht immer einfach war. Insbesondere muss die Klausurenphase dann gut durchgeplant sein.

Oft kommt die Frage, ob ich denn überhaupt etwas von meinem Studium dort gebraucht habe und ich muss sagen… eigentlich eher weniger.
Aber natürlich hatte ich einige Vorkenntnisse durch Relationale Datenbanken 1, die Vertiefung in Decision Support, die Einführung in SAP und Programmieren 1+2 wodurch die Einarbeitung für mich einfacher war. Also da bitte gut aufpassen! Was aber glaube ich am wichtigsten für mich war, was ich aus dem Studium gelernt habe, war das schnelle Einarbeiten in neue Themen. Da man durch die ganzen Klausurenphasen das Lernen ungemein trainiert hat, fiel es mir auch sehr leicht mich auf der Arbeit in neue Themen einzuarbeiten.

Und ein abschließender Tipp noch: LERNT VBA!! Wenn ihr in VBA ein paar Makros schreiben könnt werden euch so viele Türen geöffnet das werdet ihr nicht glauben.

Also ich hoffe ich konnte euch hiermit einen kleinen Einblick in meine Tätigkeit dort geben.

VG
Lukas


Selbständiger Webprogrammierer

Mein Name ist Malte Tönjes und ich studiere Wirtschaftsinformatik an  der TU BS. Neben dem Studium arbeite selbständig, mit angemeldeten Kleingewerbe, als  Webentwickler. Mein derzeit einziger Auftraggeber ist ein schweizer Unternehmen, welches  verschiedene medieninhalte auf einer Internetseite zur Verfügung stellt. Die Webseite gibt es seit 2009 und hat 2 Millionen registrierte Benutzer, wovon allerdings mindestens 50% inaktiv sind. Es werden ca. 220.000 Videos zur Verfügung gestellt und die durchschnittliche Anzahl der Online-Nutzer beträgt 600.

Je nachdem wie  viel ansteht arbeite ich 15-20 Stunden die Woche, wobei ich mir die Zeiten komplett selber Einteilen kann.

Das Unternehmen besteht aus 5 weiteren Angestellten. Darunter zwei Programmierer,  ein Designer, zwei im Bereich CRM und ein Product Manager. Da alle Mitarbeiter in Deutschland und Spanien verteilt leben, erfolgt  die komplette Organisation und Koordination über das Internet. Daher ist für mich das Arbeiten von zu Hause unabdingbar, woraus verschiedene Vor- und  Nachteile resultieren, auf die ich im nächsten Blogeintrag näher drauf eingehen werde. Zur Organisation aller Mitarbeiter werden verschiedene Programme zur Kommunikation und  Koordination genutzt. Darunter gehören unter anderem Slack, Skype und Trello.

Zu meinen Aufgaben gehört primär der Frontend-Bereich, in dem ich mit den Sprachen  HTML/CSS und jQuery/Javascript arbeite. Weitere Aufgaben, im Backend-Bereich, werden mit der Programmiersprache PHP umgesetzt. Im  großen und ganzen soll das Aussehen und die Benutzerfreundlichkeit der Webseite verbessert werden. So ist eines meiner Hauptaufgaben die  sequentielle Überarbeitung von einzelnen Seiten. Dabei sind ebenfalls Product-Manager und Designer involviert. Die Anforderungen und ein grobes Konzept, der einzelnen Seiten kommt dabei von dem Product-Manager. Dieses wird dann mit Rücksprache mit mir von dem Designer umgesetzt. Meine Aufgabe  ist es dann, das erstellte Design in HTML/CSS umzusetzen und entsprechende Funktionalitäten einzubauen. Dieser Prozess erfolgt mit ständiger Rücksprache mit dem Product-Manager und dem Designer.

Im nächsten Blogeintrag werde ich detaillierte auf meine Aufgaben und auf die Vorteile und Nachteile von Home-Office eingehen.


Einkaufscontrolling bei der Siemens AG [2 von 3]

Hallo zusammen,

in diesem Blogeintrag möchte ich euch etwas über meine eigentlichen Aufgaben und Tätigkeiten bei der Siemens AG erzählen.

Im Wesentlichen habe ich dort folgende Aufgaben wahrgenommen:

  • Mitwirkung bei der monatlichen Berichterstattung im Bereich des globalen strategischen Einkaufs.
    Der Satz „You can’t manage what you can’t measure“ von Peter Drucker ist wohl einer der besten Sätze um die Prämisse des Reportings zu beschreiben. Denn nur durch das regelmäßige Betrachten und Analysieren der Einkaufskennzahlen ist es möglich, frühzeitig Probleme zu erkennen und dementsprechend alternative Handlungsmöglichkeiten zu initiieren.

    Zu den gängigsten Einkaufskennzahlen zählt unter anderem das Einkaufsvolumen, die Einsparung, die Zahlungsziele und die Datenqualität. Diese und mehrere Kennzahlen werden bei uns auf zwei unterschiedlichen Sichtweisen berichtet. Zum einen auf der Länderebene und zum anderen auf Materialfeldebene. Die Einkaufsorganisationen in den Ländern bekommen am Anfang eines Geschäftsjahres ein Budget zugesprochen welches sie einhalten müssen und ebenso werden Ziele gesetzt, die es zu erwirtschaften gilt. Ebenso bekommen die einzelnen Materialfelder solch ein Budget und diverse Ziele zugeteilt. Das Budget ist in diesem Sinne eine bestimmte Summe an Einkaufsvolumen die nicht überschritten werden sollte und ein Ziel ist zum Beispiel eine bestimmte Summe an Einsparung die realisiert werden muss. Und da hinter jedem Materialfeld ein strategischer Einkäufer steht, ist es auch in seinem Interesse regelmäßig einsehen zu können, ob er sein Budget einhält und ob er seine Ziele womöglich erreicht. Durch diese zwei Sichtweisen werden monatlich zwei Reports erstellt, welche die aktuellen Zahlen beinhalten.

    Die Berichterstattung war mehr oder weniger eine Routineaufgabe, die ich monatlich immer an 2-3 Tagen fertigstellen musste. Das Vorgehen war also eigentlich immer das gleiche. Zuerst gab es jeden Monat ein festes Datum an dem die Zahlen in dem Data-Warehouse aktualisiert wurden. Nach diesem Datum konnte ich dann die neusten Auszüge aus dem Data-Warehouse laden und diese in eine Excel Datei importieren in der diverse Formeln und Funktionen die ganzen Daten aggregieren, anreichern und strukturieren. Danach konnten dann die aktualisierten Daten in Form von Diagrammen und Graphiken visualisiert werden. Obwohl dies eine Routineaufgabe war, konnte es ab und zu ziemlich stressig werden da wir feste Termine für die Abgaben der Reports hatten und zwischen der Aktualisierung der Daten und der Abgabe manchmal nur ein paar Tage lagen. Zudem kam es oft vor, dass Dateninkonsistenzen aufgetreten sind oder Formeln und Funktionen durch irgendwelche Spezialfälle nicht richtig funktioniert haben und dann war die Fehlersuche ziemlich mühselig.

    Sobald die Reports dann fertig waren, wurde der Report mit der Materialfeldansicht an die strategischen Einkäufer gesendet und der Report mit der Ländersicht an die Managementebene.

  • Aktualisierung und Auswertung von Markt- und Einkaufskennzahlen.
    Da in dem Reporting nicht alle Spezialfälle abgedeckt waren, kam es auch regelmäßig vor, dass ich zusätzliche Auswertungen erstellen sollte. In der Regel kamen diese Aufgaben von den strategischen Einkäufern, da sie zusätzliche Informationen zu deren Materialfeldern benötigten. Auch hier musste ich dann wieder mit Hilfe der gängigen OLAP-Funktionalitäten Auszüge aus dem Data-Warehouse laden und die Daten dann so aufbereiten, sodass die Einkäufer die für sie relevanten Informationen herauslesen konnten. Meistens wollten bestimmte Fragen damit beantwortet werden wie z.B.:

    • Wie viel Einkaufsvolumen hat ein bestimmtes Materialfeld aktuell?
    • Welches sind meine größten Lieferanten nach Einkaufsvolumen?
    • Wie verhalten sich die Materialeinzelpreise über die letzten 3 Jahre?
    • Welche Materialien werden aus welchen Ländern von welchen Lieferanten bestellt?
    • Welche sind meine Lieferanten mit den schlechtesten Zahlungsbedingungen?
    • Wie viele meiner Lieferanten haben einen Rahmenvertrag?
  • Aufbereitung von Basisdaten aus den gängigen ERP- und BW-Systemen des Einkaufs.
    Neben den etwas komplexeren Auswertungen war auch das Aufbereiten von Basisdaten aus unseren Systemen eine Aufgabe von mir. Hier musste ich dann oft Tabellen mit Basisdaten aus dem Data Warehouse oder aus SAP ERP laden, die dann überprüfen und ggf. ergänzen.
  • Administrative und organisatorische Aufgaben.
    Natürlich muss man als Werkstudent oftmals auch die etwas weniger interessanten Aufgaben übernehmen. Hierzu zählten unter anderem:

    • Excel-Tabellen ausfüllen, bearbeiten und verformeln
    • Präsentationen erstellen und überarbeiten
    • Grafiken und Diagramme erstellen
    • Inventur machen
    • Recherchearbeit
    • Präsentationen oder Dokumente übersetzen
    • Plakate und Flyer erstellen und drucken
    • Organisatorische Aufgaben
  • Unterstützung bei der Implementierung einer neuen innovativen Reporting-Plattform im Zuge eines Digitalisierungsprojektes.
    Die wohl spannendste Aufgabe war jedoch das implementieren einer neuen Reporting-Plattform. Hier durfte ich an einem Digitalisierungsprojekt mitarbeiten und habe dort den kompletten Projektablauf miterlebt.

    Wie dieses Projekt genau aussah und abgelaufen ist werde ich euch in meinem dritten Blogeintrag erzählen. Zudem werde ich euch erzählen, welche Erfahrungen und Eindrücke ich während meiner Arbeit dort gewonnen habe und was ich daran gut und vielleicht auch weniger gut fand.


IT-Forum Beratung und Software GmbH : SAP Lagerlogistik [1/3]

Mein Name ist Ilkay und aktuell studiere ich Master Wirtschaftsinformatik an der TU BS und bin als Werkstudent bei der IT-Forum Beratung uns Software GmbH eingestellt. Das familien geführte Unternehmen IT-Forum GmbH mit Sitz in Braunschweig besteht seit 1995 und bietet flexible und kostenoptimierte Lösungen im Bereich Logistik und Rail-Automation an.Derzeit sind ca. 21 Mitarbeiter sowie neben mir noch ein weiterer Werkstudent angestellt. IT Forum plant in den nächsten Jahren zu wachsen uns ist weiter auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Die Kunden sind dabei national & international vertreten. Meine Tätigkeiten umfassen hierbei die Unterstützung im Bereich Logistik insbesondere Lagerlogistik bzw. Intralogistik. Man kann sich das einfach so vorstellen, dass das Team die Software(hier: SAP EWM) anbietet, diese Software erstmal anpassen muss und dann einführt, sowie am Ende testet. Außerdem bietet das Unternehmen ein weiteres Produkt an, dass SAP nicht anbietet, also eine Individualentwicklung, dass SAP EWM erweitert, was in diesem Falle eine Simulationssoftware ist. Aufgrund dass viele Unternehmen SAP EWM nutzen ist auch meine Unterstützung als Werkstudent im SAP EWM Umfeld.

Meine Tätigkeiten umfassend demnach:

– SAP EWM Customizing, Schlagwort Customizing wird häufig von SAP – Beratern angefordert, bedeutet hierbei die Standartsoftware SAP mit seinen Eigenschaften an Bedürfnisse des Kunden anzupassen.

– SAP ABAP, ist die Programmiersprache der SAP – Welt. Falls die Anpassung nicht die gewünschte Situation erfüllen kann, muss entwickelt werden.

-Unterstützung bei Individualsoftware Entwicklung, die mit anderen Programmiersprachen entwickelt wird.

-Da sich die Läger der Unternehmen meist nicht nur in Deutschland befinden sondern auch an internationalen Standorten, ist auch im kleinen Rahmen eine Reisetätigkeit möglich.

Meine Arbeitszeit beträgt 20h/ pro Woche. Ich habe flexible Arbeitszeiten, d.h. ich kann mir die Arbeitszeit passend zum Uni-Studienplan einplanen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Braunschweig und ist mit dem Bus vom TU Campus aus innerhalb 15 min zu erreichen. Das war erst einmal eine Einführung.

Im Teil 2 soll es dann konkret um die Aufgabenbeschreibung gehen und wie sich meine Aufgaben mit dem Studiengang Wirtschaftsinformatik überlappen.

 

 

 


IT-Forum Beratung und Software GmbH : SAP Lagerlogistik [3/3]

Zusammenfassung:

 

Da viele Unternehmen die Lösungen der SAP nutzen, bietet es sich an, sich als Wirtschaftsinformatiker damit zu beschäftigen. Wer sich für diesen Bereich interessiert, sollte sich in einem Praktikum für mehrere Monate damit beschäftigen, denn nur so kommt man in diese komplexe Software rein.  Da ich 20 Stunden die Woche arbeite, muss ich mir die Zeit exakt einteilen, da ich sonst Schwierigkeiten bekommen kann.  Die positive Seite als Werkstudent ist aber, dass man seine Zeit flexibel einteilen kann. Da ich bisher drei Werkstudenttätigkeiten hatte, kann ich das Fazit ziehen, dass ich bei familiär geführten Unternehmen mehr gelernt habe, als bei ganz großen Unternehmen und ich mich dadurch wohler fühle.  Die Hierarchien sind flach und man geht sehr angenehm miteinander um. Da IT – Forum einer der wenigen Unternehmen ist, die sich in Braunschweig mit SAP beschäftigen, lohnt es sich insbesondere für diejenigen, die hier in der Gegend bleiben möchten, sich das Unternehmen anzuschauen. Besonders auch da in der nächsten Zeit noch viele Neueinstellungen geplant sind. Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Job als SAP EWM Berater mir eine große Freunde macht, da man sich mit SAP und mit Softwareentwicklung gleichzeitig beschäftigt und gleichzeitig auch Berater  ist und reisen darf.


IT-Forum Beratung und Software GmbH : SAP Lagerlogistik [2/3]

Meine Aufgaben:

  • Entwicklungen in SAP EWM in der Programmiersprache ABAP
  • Customizing SAP EWM Prozesse für ein internationales Projekt

 

  • Arbeitsalltag: Als Werkstudent habe ich flexible Arbeitszeiten.  Generell bekomme ich die Aufgaben von meinem Vorgesetzten spontan. Aufgrund dessen, dass ich nach der Klausur Phase mehr Zeit hatte, habe ich mich knapp einen Monat lang mit SAP ABAP und SAP EWM beschäftigt, so dass ich lauffähig bin, kleinere Probleme lösen zu können und damit zu unterstützen.  Erwähnenswert wäre, dass ein SAP-Berater erst nach zwei bis drei  Jahren zu einem Experten wachsen kann, da schon einzelne Module wie z.B. EWM so kompliziert sind, dass man Tatsächlich auch die Zeit braucht. Für die Mitarbeiter, die Vollzeit arbeiten, läuft der Arbeitsalltag nach deren Projekten und Projektpartnern ab. Erst müssen sie eine Anforderungsanalyse durchführen, dann eine Lösung finden, dann die Lösung aufsetzen, das System customizen und anwenderspezifische Funktionen programmieren, sowie zum Ende mit den Kunden eine Testphase durchlaufen.  Außerdem muss am Ende noch hinzugefügt werden, dass nach  der Testphase immer noch eine Phase besteht, in der IT – Forum auch als Ansprechpartner zu Seite steht, wenn Probleme auftauchen. Viele Kunden sind auch international aufgestellt. Das heißt, dass eine Reisetätigkeit in allen Phasen des Projektes nötig sein kann, aber dies nicht so zeitintensiv ist wie z.B. über mehrere Monate. Das betrifft auch meine Wenigkeit, sodass ich mit großer Wahrscheinlichkeit in der Testphase international reisen werde, um Fehler zu erkennen und diese zu lösen. Die Arbeit ist meiner Meinung nach, teils Berater-Job, teils Softwareentwickler-Job, was sich für Wirtschaftsinformatik Studenten und Studentinnen anbietet, die sowohl solide Softwareentwicklungskenntnisse als auch Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge mitbringen.

Geschäftsprozessmanagement – Business Process Model and Notation — Blogeintrag 3 von 3

Wie im letzten Post erwähnt möchte ich euch in diesem Post die BPMN näher bringen. 

Die Business Process Model and Notation (BPMN) ist ein Industriestandard der Object Management Group (OMG) und bietet somit eine einheitliche Modellierungsmethode. 

Eines der größten Vorteile der BPMN, ist die direkte Ausführung der Prozesse durch die Prozess Engine. Dabei werden die Prozesse nach der Modellierung auf der Process Engine deployed. Durch die Koordination der Abläufe, die in den Prozessen deployed sind, kommuniziert die Prozess Engine mit den Anwendungen und Diensten über einen Nachrichtenkanal und ermöglicht somit die direkte Ausführung der Prozesse. 

Kommen wir nun zur Modellierung. Die BPMN verfügt über die Basiselemente Aktivität, Ereignis und Gateway. (Abbildung 2) Einfach erläutert sagen diese Elemente aus, dass in einem Prozess unter bestimmten Bedingungen (Gateways), Aufgaben (Aktivitäten) ausgeführt werden, die eine Wirkung (Ereignisse) erzielen. 

Eine Aktivität bildet somit die eigentliche Tätigkeit in einem Prozess ab und zeigt welche Tätigkeit auszuführen ist. Ereignisse dienen als Auslöser für eine Aktivität und werden dabei in Start-, Zwischen-, und Endereignis unterteilt. 

Ein Startereignis wird immer zu Beginn eines Prozesses benötigt um diesen auszulösen. Zwischenerzeugnisse können eingesetzt werden um innerhalb eines Prozesses die nächste Tätigkeit auszulösen. Dies kann zum Beispiel vor einer Aktivität Sinnvoll sein, wenn eine Aktivität auf eine Nachricht warten soll bevor diese ausgelöst werden kann. Des Weiteren kann ein Zwischenereignis an eine Aktivität angeheftet werden, somit kann ausgesagt werden, dass die aktuell ausgeführte Aktivität abgebrochen werden soll, sobald zum Beispiel eine Nachricht eingeht. In diesem Fall wartet die Aktivität aber nicht auf das Eintreten des Ereignisses. Falls durch das Eintreten des Zwischenereignisses somit die Aktivität unterbrochen wird, wird ein alternativer Pfad im Prozess verfolgt. Hierzu möchte ich euch ein Beispiel zeigen in Abbildung 3 könnt ihr den Prozess einer Adresssuche sehen. Wenn während der Adresssuche per Nachricht die Adresse erhalten wird bricht die Aktivität „Adresse suchen“ an dieser Stelle ab und verfolgt den alternativen Pfad und führt mit der Aktivität „Adresse prüfen“ fort. Wird keine Nachricht erhalten wird die Adresse gesucht und in der nächsten Aktivität aufgeschrieben. 

 

Eine weitere Variante des Zwischenereignisses zur parallelen Ausführung von Aktivitäten ist in Abbildung 4 zu sehen. Hier wird durch das Eintreffen der Nachricht die „Tätigkeit 1“ nicht unterbrochen und die „Tätigkeit 3“ wird parallel zur „Tätigkeit 1“ ausgeführt.  

Kommen wir nun zu den Aktivitäten, diese werden in verschiedene Typen gegliedert. Hier möchte ich euch die gängigsten Task Typen kurz erläutern. (Abbildung 5) 

 

Der „Send Task“ und „Receiver Task“ zeigen das Senden und Empfangen von Nachrichten auf. Mit Hilfe des „User Task“ werden Tätigkeiten abgebildet, welche von Personen erledigt werden  mit Hilfe einer Prozessmaschine. Der „Manual Task“ hingegen lässt eine Tätigkeit abbilden, welche durch eine Person ohne jegliche Unterstützung ausgeführt werden muss. Mit dem „Servie Task“ werden automatisiert ausgeführte Tätigkeiten abgebildet. 

Des Weiteren werden in der BPMN Gateways (Abbildung 6) verwendet um Auswahlmöglichkeiten bzw. Entscheidungspunkte abzubilden, hierbei werden Geschäftsprozesse gespalten und zusammengeführt.  

Zu den häufigst verwendeten gehört hierbei das Exclusive Gateway, mit Hilfe dessen eine Entscheidung ausgedrückt wird, welche alternative Abläufe abbildet, zum Beispiel in einem Rechnungsprüfungsprozess kann eine Aktivität „Zahlungseingang prüfen“ vorhanden sein, hierauf könnte ein Exclusive Gateway folgen, welcher den Prozess spaltet und die Pfade „Zahlung eingegangen“ und „Kein Zahlungseingang zu ermitteln“ abbildet und somit verschiedene Folgetätigkeiten ermöglich. Das Beispiel ist in Abbildung 7 dargestellt.  

Das Parallel Gateway bildet die Möglichkeit von zwei parallel ablaufenden Pfaden ab. Zur Abbildung von alternativen und parallelen Abläufen wird das Inclusive Gateway genutzt. Ein Event based Gateway wird genutzt, wenn auf einen Task mehrere Events folgen können. 

Und zu letzt das Complex Gateway, dieses wird zur Zusammenführung von Pfaden genutzt, die durch ein Parallel Gateway getrennt wurden. Werden zwei Tätigkeiten angestoßen sagt am Ende des Pfades das Complex Gateway:

Fahre fort, sobald die erste Tätigkeit erledigt ist. Als ein kleines Beispiel wählen wir hier Peter, der seiner Oma bei der Suche einer Adresse helfen möchte. Das Startereignis soll lauten „Adresse benötigt“ darauf folgt ein Parallel Gateway und die beiden parallel laufenden Aktivitäten „Adresse im Adressbuch suchen“ und „Adresse im Internet suchen“. Peter und seine Oma suchen jetzt beide eine Adresse Peter sucht die Adresse im Internet und die Oma im Adressbuch. Peter hat die Adresse gefunden und die Oma sucht noch. Durch das Complex Gateway wird der Pfad nun fortgeführt. Nach dem Complex Gateway soll nun die Tätigkeit „Adresse aufschreiben“ folgen. (Abbildung 8). 

 

Um jetzt noch die Verantwortlichen für die einzelnen Tätigkeiten einzuführen werde ich euch zum Schluss die Pools und Lanes zeigen. Um diese zu erklären nehmen wir das Adressbeispiel von Peter und seiner Oma und fügen hier die Lanes und Pools hinzu (Abbildung 9).

In Abbildung 9 sind nun die Verantwortlichen hinter den Tätigkeiten zu erkennen. Der Pool zeigt die obere Instanz, in unserem Beispiel die Familie, an. Innerhalb dieser Instanz sind die Lanes definiert, hier Oma und Peter. Somit ist in unserem Beispiel zu erkennen, dass die Oma eine Adresse benötigt und Peter und die Oma parallel nach dieser Adresse suchen. 

Die Bezeichnung von Lanes ist durch die BPMN nicht vorgegeben.  In der Praxis werden Pools oder Lanes oft nach Abteilungen, Stellen der Primärorganisation, Rollen der Sekundärorganisation, IT-Anwendungen oder allgemeinen Rollen bezeichnet. 

Das Interessanteste bei der Aufnahme, Erstellung und Optimierung von Prozessen war für mich die fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit. Somit konnte ich ein Einblick in mehrere Bereiche des Unternehmens gewinnen und bei der Lösungsfindung unterstützen. 

Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick in die Welt der Geschäftsprozesse geben. 🙂 


Geschäftsprozessmanagement – Was ist das? — Blogeintrag 2 von 3

Nachdem ich euch im ersten Blogeintrag die Autostadt vorgestellt habe, möchte ich euch in diesem Eintrag das Geschäftsprozessmanagement näher bringen. 

„Geschäftsprozessmanagement bezeichnet die Gestaltung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Dabei wird nicht nur auf die effiziente Ausrichtung der Prozesse fokussiert, sondern auch auf die Einbindung in das Unternehmen und seine Unternehmenskultur und strategische Ausrichtung. Zum Geschäftsprozessmanagement gehören die Erhebung, Gestaltung, Dokumentation und Umsetzung von Prozessen.“ (https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geschaeftsprozess-35399)

Zur Ermittlung der Geschäftsprozesse  und deren Beziehungen zu den Unternehmensstrategien und Unternehmenszielen innerhalb eines Unternehmens zu verstehen, setzt sich das Geschäftsprozessmanagement mit der Kernfrage „Wer übt welche Tätigkeiten, wann mithilfe welcher Ressourcen aus?“ auseinander. Hierauf wird, zur Optimierung der Geschäftsprozesse, ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess aufgesetzt, welcher sich aus der Beobachtung und Steuerung der Geschäftsprozesse zusammensetzt. Somit sollen eine höhere Effizienz, bessere Qualität und geringere Kosten innerhalb des Unternehmens erreicht werden.

– Was genau sind Geschäftsprozesse und wie sehen diese aus?  

Mit Hilfe von Geschäftsprozessen versuchen Unternehmen das Ziel ein Produkt oder eine Dienstleistung wirtschaftlich anbieten zu können zu erfüllen. 

Ein Geschäftsprozess bildet eine Abfolge von Tätigkeiten, mit einem gegebenem Input als Auslöser zur Schaffung eines Outputs, welcher in einem Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung darstellt, ab. (Abbildung 1)  

Dabei wird ein Geschäftsprozess regelmäßig durchlaufen und führt meist arbeitsteilig durch mehrere Bereiche im Unternehmen. Somit findet man die Zusammenarbeit von Personen, verschiedenen Fachbereichen, Softwaresystemen und verschiedenen Ressourcen innerhalb eines Geschäftsprozesses. Diese sind ausgerichtet auf die Erreichung eines Outputs, welcher die Kundenorientierung innerhalb des Unternehmens fördert. Geschäftsprozesse, die keinen direkten Kundennutzen bieten, dienen anderen Geschäftsprozessen.

Um zurück zu meinen Tätigkeiten innerhalb des Unternehmens zu kommen, möchte ich kurz erläutern in welchem Zusammenhang ich mit Geschäftsprozessen gearbeitet habe. 

Wie im letzten Post erwähnt, gehörte die Aufnahme, Erstellung und Abstimmung mit den Fachbereichen von Geschäftsprozessen zu meinen Tätigkeiten im Prozessmanagement. 

Dabei kamen die Fachbereiche meist bei Prozessänderungen, Prozessoptimierungen und Einführung von neuen Tätigkeiten auf das Prozessmanagement zu. 

In einem Termin mit dem zuständigen Fachbereich wurden zunächst einmal die Tätigkeiten aufgenommen. Dabei wurden zunächst offene Fragen geklärt, indem geprüft wurde ob schon bestehende Prozesse vorhanden sind, eine Softwareeinführung geplant ist, welche Prozesse beeinflusst werden können, welche Rahmenbedingungen bestehen oder welche Ansprechpartner vorhanden sind. Nach der ersten Aufnahme wurde unter Betrachtung der Ziele der Prozessdurchführung, das Ergebnis des Prozesses, der Zwischenziele und der Schnittstellen ein Modellentwurf erstellt. Dieser Entwurf wurde mit den Fachbereichen besprochen und verbessert bis der Prozess den Vorstellungen des Fachbereiches entsprach. Hierbei spielte besonders die fachbereichsübergreifende Sicht des Prozessmanagers eine große Rolle, da somit viel Know How in den Prozessablauf einfließen konnte und Optimierungen vorgenommen werden konnte. 

Zur Modellierung wurde hierbei die EPK (ereignisgesteuerte Prozesskette) genutzt. Diese sollte als Unterstützungsinstrument dienen, sodass die Verständlichkeit, Aktualität und Zugänglichkeit auf die Prozesse für alle Anspruchsgruppen gewährleistet werden konnte. 

Da die Business Process Model and Notation (BPMN) ein erweitertes Anwendungsfeld bietet und immer mehr Unternehmen diese nutzen, möchte ich euch im nächsten Beitrag die BPMN als Modellierungsmethode näher bringen. 


Einkaufscontrolling bei der Siemens AG [1 von 3]

Hallo zusammen,

ich heiße Lukas und in meinen nächsten drei Blogeinträgen werde ich euch ein wenig über meine Werkstudententätigkeit im Einkaufscontrolling bei der Siemens AG erzählen. Dazu werde ich euch aber zuerst einen kleinen Überblick über das Unternehmen geben.

Die Siemens AG wurde im Jahre 1847 von Werner Siemens und Johann Georg Halske gegründet und ist nun ein börsennotierter Technologiekonzern. Das Unternehmen ist in ca. 190 Ländern vertreten, beschäftigte am 30. September 2017 ca. 372 Tsd. Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2017 Umsatzerlöse über 83,0 Mrd. €. Die Siemens AG unterteilt sich in verschiedene Divisionen wie zum Beispiel in Building Technologies, Digital Factory und Power and Gas.

Wie die Namen der Divisionen schon vermuten lassen, handelt es sich bei jeder Division um ein spezielles Themenfeld. Die Division Building Technologies ist beispielsweise weltweit führend auf dem Markt für sichere, energieeffiziente und umweltfreundliche Gebäude und Infrastrukturen. Die Digital Factory hingegen bietet ein umfassendes Angebot an durchgängig integrierter Hard- und Software sowie technologiebasierten Services für produzierende Unternehmen auf der ganzen Welt. Die Divisionen kann man somit als die verschiedenen Unternehmensbereiche der Siemens AG verstehen.

Als Werkstudent bin ich in der Division Mobility tätig. Wie auch hier der Name schon vermuten lässt, geht es bei dieser Division um das Thema Mobilität. Genauer gesagt um die effiziente und integrierte Beförderung von Personen und Gütern auf Schienen und Straßen. Dementsprechend enstehen in dieser Division alle Produkte, Lösungen und Services rund um die Mobilität wie zum Beispiel der ICE 4, die Metro Inspiro, Fahrleitungen oder generelle Bahnservices wie Fernüberwachung und Daten-Services für die maximale Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs.

Ich arbeite im Siemens-Werk Braunschweig und hier dreht es sich alles um das Gebiet der Bahnautomatisierung. Darunter fallen unter anderem Produkte wie automatische Zugbeeinflussungssysteme, Betriebsleitsysteme, elektronische Stellwerke oder signaltechnische Anlagen.

Damit solche Produkte hergestellt und diverse Projekte umgesetzt werden können, müssen Materialien und Dienstleistungen eingekauft werden. Und diese Beschaffung gilt es zu planen, zu steuern und zu kontrollieren, welches die Hauptaufgaben des Einkaufscontrollings sind.

Hiermit verabschiede ich mich nun erstmal und im nächsten Teil geht es dann um das wesentlich spannendere Thema, nämlich um meine eigentlichen Aufgaben dort.

Viele Grüße
Lukas