Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Werkstudent bei msg DAVID (3/3)

Im letzten Teil meines Beitrags in diesem Blog, möchte ich ein Fazit aus meiner Tätigkeit ziehen und darstellen, warum ihr auch dringend eine Beschäftigung neben des Studiums aufnehmen solltet.

Aus meiner Zeit bei der msg David habe ich wirklich sehr viel mitgenommen und vor allem viel gelernt. Allerdings war dieses Lernen hier natürlich anders als in der Universität. So ging es hier nicht darum Inhalte auswendig zu können oder exakt beschriebene Aufgaben zu Erfüllen, sondern viel mehr sein Vorwissen praktisch anzuwenden und relevante Aufgaben selbst zu erkennen. Besonders die Vorgehensweise und das Arbeiten in einem Großen IT-Projekt war für mich völlig neu. Ebenso musste ich mich in einige technische Themen einarbeiten, wie zum Beispiel die Python-Programmierung. Durch den Praxisbezug und das Wissen, ein nützliches Ergebnis zu liefern, konnte ich schnell neue Sachen lernen und anwenden. Natürlich hat mir das theoretische Wissen aus den Vorlesungen in einigen Situationen geholfen, besonders aber um mir den Gesamtzusammenhang zu erschließen.

Auch wenn es Wochen gab, in denen ich die Doppelbelastung aus Uni und Arbeit nicht so toll fand, hat diese Nebenbeschäftigung mein Studium unterstützt und meine Entwicklung vorangetrieben. Insbesondere da es eine Tätigkeit war, die zum Wirtschaftsinformatik Studium gepasst hat und ich somit auch eine mögliche Arbeitsumgebung kennengelernt habe.

Ich kann es jedem nur empfehlen sich neben dem Studium eine studiengangsnahe Nebentätigkeit zu suchen. Ihr habt dort die Möglichkeit noch einmal auf eine ganz andere Art Wissen zu erlangen und eure Fähigkeiten zu entwickeln. Selbst wenn ihr dort feststellt, dass euch das Unternehmen oder der Bereich nicht so zusagen, habt ihr daraus wichtige Erkenntnisse für eure zukünftige Laufbahn gewonnen.

Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute.

Leo


Werkstudent bei msg DAVID (2/3)

Das HMI-Projekt besteht aus vielen Komponenten an denen hunderte Entwickler arbeiten und es täglich Neuerungen gibt. Natürlich spielt dabei, wie auch in jedem anderen Softwareprojekt das Qualitäts- und Testmanagement eine große Rolle. Insbesondere da die Entwicklung für die msg DAVID als Dienstleister erfolgt, hat die Zufriedenstellung des Kunden hohe Priorität, da andernfalls die Zusammenarbeit und Bezahlung gefährdet werden kann. Um die Qualität zu gewährleisten gibt es einige Strategien und Tools welche das Testen der Funktionen und des dazugehörigen Codes unterstützen. Zum einen muss sichergestellt werden, dass der Code auf unterster Ebene funktioniert. Dies bedeutet, dass möglichst jede neue Zeile oder Methode auf ihren Output getestet wird. Dafür sind die Entwickler zuständig, die solche Tests direkt nach dem programmieren neuer Funktionen anfertigen.

Um jedoch die eigentlichen Funktionen der Software zu testen, die für den Endnutzer interessant sind, kommen in diesem Projekt Tester ins Spiel. Für den Multimedia Kontext habe ich diese Aufgabe übernommen und programmierte Tests, die das Bedienen der Benutzeroberfläche(UI) nachstellten. Dafür muss zunächst erst einmal ein Verständnis von der Funktionalität der Software herrschen, sodass ich mich erstmal mit den festgehaltenen Anforderungen auseinandersetzen durfte. Außerdem half natürlich das „Herumspielen“ innerhalb der Software, um zu erkennen was nach bestimmten Aktionen erwartet werden sollte.

Mit dem Wissen war ich in der Lage mir Testfälle auszudenken und diese dann umzusetzen. Das bedeutet hier konkret, dass ich ein Python-Skript programmiert habe, welches dann in die bestehende Testsuites integriert und somit täglich automatisiert ausgeführt wird. Mit den vorhandenen Monitoring-Tools konnte ich dann die Ergebnisse der Tests überwachen und Erfolg oder Fehlschlag erkennen. Wird ein Fehlschlag ausgemacht, muss anhand der Logs genau hingeguckt und identifiziert werden, ob es sich um einen Fehler im Test oder in der Software handelt. Um das zu erkennen ist oft ein enger Austausch mit den Entwicklern nötig. Wenn ein Fehler der Software erkannt wird, kann ein Ticket für die Entwickler erstellt und der Fehler behoben werden. In diesem Fall hat die Testautomatisierung seine Wirkung gezeigt.

Ein erheblicher Teil meiner Arbeit ist jedoch auch das ständige Verbessern und Warten der Tests. Denn durch die ständige Veränderung der Software, können die Tests evtl. nicht mehr stabil ablaufen und werden dann als Fehlschlag aufgezeigt, obwohl der Produktivcode und die Funktionen eigentlich in Ordnung sind. Das können manchmal banale Sachen wie die Umbenennung eines Buttons sein, der dann nicht mehr betätigt werden kann. Oft sind es aber auch komplexere Probleme, bei denen tiefer geguckt und die Stabilität des Tests überarbeitet werden muss.


Werkstudent bei msg DAVID (1/3)

Hallo zusammen,
mein Name ist Leo Smyrek und ich bin derzeit Masterstudent der Wirtschaftsinformatik. Neben meinem Studium arbeite ich nun seit über einem Jahr,
bei msg DAVID GmbH in Braunschweig als Werkstudent. In den folgenden Blogeinträgen möchte ich von meinen Aufgaben und Erfahrungen dieser Tätigkeit berichten.
Zunächst möchte ich das Unternehmen sowie das Projekt in dem ich arbeite vorstellen und euch erklären warum ich mich dafür entschieden habe.

Beim Besuch der Firmenkontaktmesse von bonding bin ich auf den Stand der msg DAVID gestoßen. Nach einem lockeren Gespräch und dem Austauschen von Kontaktdaten, wurde ich einige Tage später eingeladen mir den Standort in Braunschweig anzugucken. Die angenehmen Räumlichkeiten und die Offenheit der mir vorgestellten Mitarbeiter hat mich schon sehr früh überzeugt und ich konnte mir das Arbeiten dort gut vorstellen. Es folgt jedoch keine direkte Einstellung, sondern einige Gespräche mit verschiedenen Personal- und Projektverantwortlichen um eine wirklich passende Stelle für mich zu finden. Auch einen Tag Probearbeiten im vorgeschlagenen Projekt war nötig. Trotzdem sich die Einstellung dadurch ein bisschen hingezogen hat, fand ich dieses Vorgehen angemessen und es hat mich zu einer passenden Arbeitsstelle geführt.

Die msg DAVID GmbH ist ein seit 1991 stetig wachsender IT-Dienstleister, der für die Planung und Realisierung von individuellen Softwareentwicklungsprojekten von mittelständischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen bis hin zu weltweit operierenden Großkonzernen zuständig ist. Bevor das Unternehmen Teil der msg Gruppe wurde, kannte man es unter dem Namen DAVID Software. Die Msg Gruppe ist ein IT-Konzern mit verschiedenen Geschäftsbereichen, so werden unter anderem auch Branchen wie Versicherungen oder Logistik bedient. Hauptkundenbereich der msg DAVID GmbH ist die Automobil-Branche.

Eins der größten und beständigsten Projekte der msg DAVID ist das HMI-Projekt. HMI steht dabei für Human-Machine-Interface und das Projekt befasst sich mit der Infotainment-Software von Volkswagen. Das bedeutet, wenn ihr euch ein einen VW setzt und per Touchdisplay eure Musik wählt oder Anrufe tätigt, benutzt ihr in Braunschweig entstandene Software. Das Projekt ist an sich riesig, da es sehr viele Software- aber auch Hardwarekomponenten beinhaltet. Die msg DAVID steuert ihren Teil in Form der Media-, Phone-, und Online Kontexte bei. Für mich ist das ein spannendes Projekt welches durchaus komplex ist, man das Ergebnis aber vor Augen hat und mit der Bedienung schon gewissermaßen vertraut ist.


Werkstudent bei Volkswagen (3/3)

Hallo liebe Kommiliton:innen,

Den dritten und letzten Eintrag möchte ich nutzen, um darzustellen, was ich aus meinen Tätigkeiten für Lehren gezogen habe und was ihr konkret während des Studiums tun könnt, um euch auf den Beruf vorzubereiten.

Zuerst möchte ich darauf eingehen, was aus meiner Sicht das Studium vom Beruf unterscheidet. Da wäre zum einen die Tatsache, dass gerade in Projekten nicht immer klar ist, was überhaupt die Aufgabe ist. Während im Studium noch z.B. in Klausuren Aufgaben (mehr oder weniger) präzise formuliert werden, so muss im Beruf manchmal erst geklärt werden, was überhaupt getan werden soll. Das geht auch ein wenig damit einher, dass ihr euch selbst überlegen müsst, wie ihr ein bestimmtes Problem angeht. Man ist es gewohnt, dass in der Aufgabe steht, welchen Algorithmus man beispielsweise anwenden soll. Im Beruf habt ihr diese Vorgaben nicht. Das bedeutet zwar einen gewissen Grad an Freiheit, aber auch Verantwortung. Denn schon hier legt ihr den Grundstein für den späteren Erfolg oder Misserfolg eures Projekts. Ihr müsst in der Lage sein selbst zu entscheiden, welche Methode zum Ziel führt. Eine andere Sache ist, dass euch für Entscheidungen oft die Daten fehlen. Während des Studiums ist man es gewohnt, dass die benötigten Werte in der Aufgabe gegeben sind. Am Arbeitsplatz verbringt man oft erstmal Tage oder Wochen damit, Daten zu beschaffen und für die eigenen Zwecke aufzubereiten, und dann kommt es auch noch vor, dass sich Daten unterscheiden, je nachdem, woher sie kommen. Hierzu ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen und sich ein Netzwerk aufzubauen. Nichts erleichtert die Arbeit mehr als zu wissen, wen man fragen kann. Außerdem sollte man wissen, woher die Daten kommen und wie sie entstanden sind. Nur so könnt ihr später ein vernünftiges Urteil fällen. Außerdem kommt es nicht selten vor, dass ihr mehrere Aufgaben gleichzeitig habt. Manche Aufgaben haben nicht mal ein “Abgabedatum” wie im Studium. Während des Studiums habt ihr noch klare Vorgaben, was bis wann erledigt zu sein hat. Demnach kann man sich die Arbeit recht gut einteilen. Wenn aber die Aufgabe diffus ist und noch gar nicht so genau absehbar ist, wie viel Zeit etwas in Anspruch nimmt, ist es an euch eure Aufgaben zu priorisieren. Wichtig ist, die Aufgabe nicht der Aufgabe wegen zu erledigen. Der Fokus sollte darauf liegen, was gerade am wichtigsten ist und nicht, was als nächstes “abgegeben” werden muss. Aufgaben können auch mal unerledigt bleiben, wenn andere wichtiger sind.

Zuletzt möchte ich noch kurz meine Einschätzung geben, was ihr während des Studiums schon tun könnt, um besser vorbereitet zu sein. Legt beim Lernen von Methoden euren Fokus nicht nur darauf, wie die Methode funktioniert, sondern beachtet auch, wann sie angewendet werden sollte. In der Klausur mag es ausreichen, eine Methode anwenden zu können. Im Beruf müsst ihr erstmal selbst einschätzen, ob eine bestimmte Methode unter den gegebenen Umständen zum Ziel führt. Außerdem solltet ihr Dinge kritisch hinterfragen können, denn das ist es, was eure Chefs später tun werden. Seid darauf vorbereitet, zu erklären, was ihr getan bzw. vor habt zu tun und warum euer Weg der Richtige ist. Macht euch mit Excel und PowerPoint vertraut. So unliebsam sie auch sein mögen, so sind dies doch in vielen Unternehmen die vorherrschenden Tools, und man sollte wissen, wie sie zu bedienen sind. Belegt auch mal Kurse für Moderations- und Präsentationstechniken, denn das kommt garantiert auf euch zu. Und zum Schluss noch: Schaut über euren Tellerrand. Ihr werdet häufig mit Menschen zu tun haben, die aus einem anderen Bereich kommen und die nicht so ticken wie ihr. Lernt damit umzugehen und versucht, voneinander zu profitieren.

Ich wünsche euch für eure Zukunft alles erdenklich Gute.

Nils


Werkstudent bei Volkswagen (2/3)

Hallo liebe Kommiliton:innen,

In meinem zweiten Post möchte ich auf meine Aufgaben in der Abteilung Digital Finance im Volkswagen Konzern eingehen.

Ursprünglich eingestellt wurde ich als Praktikant während ich meine Bachelorarbeit schrieb. Meine Aufgabe waren die Unterstützung der Projektleitung im Projekt “Target IT-Landscape” und im Projektportfoliomanagement. Beim Projekt “Target IT-Landscape” ging es darum, die zukünftige Bebauung der IT-Systemlandschaft zu planen und markenübergreifend abzustimmen, sodass in den einzelnen Marken nicht unterschiedliche Technologien oder Softwareprodukte zum Einsatz kommen. Dort habe ich zum Beispiel die Koordination und Kommunikation im Projekt übernommen, Präsentationen in PowerPoint erstellt, den internen Social-Media Kanal bespielt und Workshops vor- und nachbereitet. Beim Thema Projektportfoliomanagement ging es darum auszuarbeiten, welche Projekte in der Finanz des Konzerns durchgeführt, verschoben, gar nicht erst begonnen oder abgebrochen werden. Außerdem ging es darum herauszufinden, ob es ähnliche Projekte in verschiedenen Marken gibt und ob diese nicht zusammenarbeiten könnten. Dazu habe ich mithilfe von Microsoft SharePoint Informationen zu den Projekten abgefragt, ausgewertet und daraus Entscheidungsvorlagen erstellt.

Nach dem Praktikum wurde ich als Werkstudent während des Masters weiter beschäftigt. Dieses mal waren die Aufgaben jedoch andere. Primär eingesetzt bin ich als Project Management Officer für das Programm Group ONE! Finance. Ziel des Programms ist es, die Standardisierung von Daten, Systemen und Prozessen über alle PKW-Marken des Konzerns hinaus voranzutreiben. In diesem Rahmen habe ich zum Beispiel mit Microsoft SharePoint eine Plattform erstellt, über die die Koordination des Programms erfolgt. Außerdem bereite ich Präsentationen in PowerPoint und das Protokoll für das Entscheidungsgremium des Programms vor und kümmere mich um den internen Social-Media-Auftritt und um alles, was sonst noch so anfällt. Da es hier mal mehr und mal weniger zu tun gibt, arbeite ich außerdem immer mal wieder in kleineren Projekten mit. So habe ich auch schon Anforderungen an ein kleines Tool zusammengetragen, das die Umsatzsteuernummer auf eingegangenen Rechnungen mit denen vergleicht, die beim Finanzamt hinterlegt sind, und an der Standardisierung von Zahlungsbedingungen im SAP mitgearbeitet. Zurzeit kümmere ich mich um die Automatisierung eines Teilprozesses beim Exportgeschäft, in dem Dokumente zusammengestellt und an eine Bank übermittelt werden sollen.


Werkstudent bei Volkswagen (1/3)

Hallo liebe Kommiliton:innen,

Meinen ersten Eintrag möchte ich nutzen, um das Unternehmen und die Abteilung, in der ich zurzeit arbeite, einzuordnen.

Ich bin Werkstudent bei der Volkswagen AG in Wolfsburg und eingesetzt in der Finanz des Konzerns in der Abteilung Digital Finance. Volkswagen ist mit einem Umsatz von 223 Milliarden Euro und einer Belegschaft von 663.000 weltweit einer der größten Automobilhersteller und ansässig am Standort Wolfsburg, wo etwa 52.000 Menschen arbeiten. Hier fallen der Konzern Volkswagen und die Marke Volkswagen zusammen. Zum Konzern Volkswagen AG gehören neben der auf den  gleichen Namen lautenden Marke auch Marken wie Audi, Porsche, Seat und Skoda, aber auch die Volkswagen Financial Services AG in Braunschweig, die Finanzdienstleistungen anbietet, und Traton, worin das LKW-Geschäft mit den Marken Scania und MAN gebündelt ist.

Die Finanz im Konzern Volkswagen AG übernimmt dabei eine andere Rolle als die Finanz in der Marke Volkswagen. Die Finanz der Marke beschäftigt sich beispielsweise mit der Verbuchung von Fahrzeugverkäufen oder der Kalkulation des Preises für Fahrzeuge bzw. einzelnen Teilen eines Fahrzeugs. Die Finanz des Konzerns hingegen verkauft selbst keine Fahrzeuge. Man betrachtet hier vielmehr den gesamten Konzern über alle Marken hinweg. So werden beispielsweise Finanzzahlen im Rechnungswesen konsolidiert. Wenn die Marke Volkswagen einen Motor an Audi verkauft, entstehen in der Buchhaltung für die Marke Volkswagen Erlöse und für Audi Aufwendungen. Da aber beide zu einem Konzern gehören, hebt sich dieser Vorgang auf Ebene des Konzerns wieder auf. Andere Abteilungen wie das Controlling, Treasury und Steuern und Zölle übernehmen ähnliche markenübergreifende Tätigkeiten.

Die Abteilung Digital Finance, in der ich arbeite, wurde 2018 gegründet, um die Finanzabteilungen im Konzern zu “digitalisieren”. Unser Aufgabenfeld umfasst dabei diverse Felder. Zum einen läuft in unserer Abteilung das Programm Group ONE! Finance, dessen Ziel die markenübergreifende Standardisierung von Daten, Systemen und Prozessen ist. Dazu arbeiten wir mit diversen Marken des Konzerns in Deutschland und Europa zusammen. Ein anderes Feld ist die Koordination der Digitalisierungsprojekte im Konzern und in den Marken. Zu diesem Zweck sammeln wir Informationen über die Projekte, priorisieren diese und berichten an das zuständige Entscheidungsgremium. Außerdem laufen bei uns diverse weitere Initiativen wie beispielsweise zur Prozessautomatisierung und zum Datenschutz zusammen und wir organisieren darüber hinaus zwei Entscheidungsgremien.


Werkstudentin bei der Protohaus gGmbH (3/3)

Rückblickend auf die vergangenen zwei Jahre kann ich nur sagen, dass ich die Entscheidung fürs Protohaus als Werkstudentin zu arbeiten, nur als richtig empfinde. Bisher hatte ich eine super spannende Zeit und kann das Protohaus als Arbeitgeber neben dem Studium und als Team nur empfehlen. Direkt vom ersten Tag an sind alle super herzlich und man bekommt sehr viele Freiheiten. Man sollte sich jedoch selbst organisieren können und sich selber Arbeitsziele setzen. Es wird von einem erwartet eigenständig die Themen zu bearbeiten und auch fertig zu bringen, ohne, dass viel nachgefragt wird, wie weit man bisher ist. Dafür ist die Flexibilität enorm und wer möchte kann auch abends arbeiten oder am Wochenende. Für mich ein perfektes Modell neben dem Studium und anderen Verpflichtungen. So können die Wochenstunden auch während der Klausurenphase reduziert werden und unterm Semester oder wenn man gerade mehr Zeit hat, wieder erhöht werden.

Darüber hinaus ist das Protohaus als Büro wohl einzigartig und super spannend. Neben vielen interessanten Maschinen und Technologien, wie einem Kuka-Roboter oder verschiedenen Drohnen, lernt man immer wieder neue Menschen kennen. Seien es Workshop-Teilnehmer, andere Studenten oder Kooperationspartner, die im Protohaus ein und ausgehen und wo sich immer wieder Community-Events zum Austausch finden.

Zudem wird sehr viel Rücksicht auf die persönlichen Interessen genommen und wer in einem speziellen Themengebiet arbeiten möchte und bestimmte Projekte umsetzen möchte, kann dies machen. So konnte ich nach meinem Studiengangswechsel auch im Rahmen meiner Werkstudentenstelle meine neuen Interessen integrieren und habe mit dem Plantogotchi viel in den Bereichen Programmierung mit Micro-Controllern, CAD und Produktentwicklung dazu gelernt.

Seit dem zweiten Lockdown arbeiten wir leider alle größtenteils vom Home-Office aus und der Austausch bei nem Kaffee oder einer Mate im Protohaus wird von uns allen schmerzlich vermisst. Die digitalen Meetings sind zwar nett, um sich gegenseitig auf dem aktuellen Stand zu halten, aber die Kreativität und Begeisterung, die man sonst im Protohaus hat, gehen so zum größten Teil verloren. Ich hoffe, dass sich dies in nächster Zeit wieder ändert und wir auch Teambuilding Events wieder genießen dürfen. Denn insgesamt fühle ich mich im Protohaus gut aufgehoben und unterstütze die verschiedenen Projekte gerne.


Werkstudentin bei der Protohaus gGmbH(2/3)

Nach meinem Studiengangs Wechsel vom Wirtschaftsingenieurwesen zur Wirtschaftsinformatik versuche ich auch im Rahmen meiner Werkstudententätigkeit im Protohause meine Kompetenzen in diese Richtung weiter auszubauen und hatte darum gebeten, ein IT-nahes Projekt bearbeiten zu dürfen.  Da zu dem Zeitpunkt auch einige Workshops mit Kindern für die MakerAcademy konzeptionell in Planung waren, konnte ich hier einsteigen: Ich habe die Umsetzung einer Workshop Idee übernommen. Hierbei geht es darum ein smartes Mini-Gewächshaus als Lehrkonzept anzubieten und mit diesem Gewächshaus Kompetenzen in den Bereichen Programmierung mit Micro-Controllern, Elektrotechnik 3D-Druck und Nachhaltigkeit bzw. Hydroponik zu vermitteln.

 

Aus der Idee ist mittlerweile ein Plantogotchi entstanden. Ein zylinderförmiges, selber designtes und zusammen-gebautes, smartes Mini-Gewächshaus. Es besteht aus einer 3D-gedruckten doppel-wendigen Wasserschale, die je nach Pflanzengröße Platz für eine oder mehrere Pflanzen bietet. Hier befindet sich zudem ein Wassersensor, der den aktuellen Wasserstand misst. Außerdem befindet sich hier auch das Netzteil. Dann gibt es ein Mittelteil, dieses besteht aus einem 20cm hohen Plexiglasrohr, sodass man der Pflanze beim wachsen zusehen kann und einem Verbindungsteil, welches die Kabel, zum Deckel führt. Ich auch gedruckten Deckel befindet sich dann der Micro-Controller (ein ESP32), auf dem die Funktionalität des Mini-Gewächshauses programmiert ist. Zudem sind im Deckel ein Lüfter, eine Led, Temperatur-Messgerät und Display mit Tasten angeordnet. Funktional bietet der Plantogotchi verschiedene Services: Die Messwerte können ausgelesen werden, Warnungen werden bei Über- oder Unterschreitung von Grenzwerten ausgegeben und Lüfter oder Lampe können an und ausgestellt werden, je nach Bedarf der Pflanze. Zudem wurde über den ESP eine Webpage aufgebaut, über welche auch mit Wlan Verbindung die Messwerte angezeigt werden und via Button Lüfter und Licht gesteuert werden können.

 

(Plantogotchi-Prototyp: Man sieht die aktuellen Messwerte auf dem Bildshirm)

Meine Rolle in diesem Projekt ist die Projektleitung und das Projektmanagement. Ich kümmere mich also um das Anforderungsmanagement mit Stake-Holdern, um die Zeitplanung und auch um die Aufgabenverteilung im Team. Dabei habe ich inhaltlich auch Teile der Programmierung übernommen und beim Design des Mini-Gewächshauses mitgearbeitet. Zwischendurch organisiere ich immer wieder Meetings mit erfahrenen Mitarbeitern die Input für das Projekt geben können und Hilfestellungen bieten.

So befindet sich der Plantogotchi aktuell in der Prototyping-Phase und erste Pflanzensamen werden in ihm großgezogen (siehe Abbildung). Dabei werden die Funktionalitäten langfristig getestet und einige Verbesserungen ergänzt.

Das Workshopkonzept wird aktuell dann noch verfeinert und soll in ca. 2 Monaten dann getestet werden.

In meinem letzten Blogpost werde ich dann noch auf das Fazit meiner bisherigen Werkstudentenzeit im Protohaus eingehen.


Werkstudentin bei der Protohaus gGmbH (1/3)

Hallo Zusammen,

Mein Name ist Antje Nettelbeck, ich bin 24 Jahre alt und arbeite seit April 2019 für die Protohaus gGmbH als Werkstudentin.

Das Protohaus ist 2016 als Braunschweiger Maker Space gegründet worden und bietet Studierenden die Möglichkeit eigene Projekte in seiner offenen High Tech Werkstatt umzusetzen. Von Maschinen zur Holz- und Metallbearbeitung, über moderne 3D-Drucker und Lasercutter bietet das Protohaus jegliche Geräte, um DIY Projekte eigenständig umzusetzen. Darüber hinaus hat das Protohaus mehrere Standbeine aufgebaut, die es immer vielseitiger werden lassen. Im Zentrum stehen dabei gesellschaftlicher, regionaler Nutzen, Nachhaltigkeit und Bildung.

  1. Es gibt den beispielsweise seit 1,5 Jahren den Protostore, einen Shop für Architekturbedarf in Braunschweig,
  2. die MakerAcademy, das Standbein des Protohauses, das Zuständig ist für Bildung. Durch die MakerAcademy werden Kindern und Jugendlichen (gelegentlich auch Studierenden) seit gut einem Jahr Schulungen und Workshops rund um digitale und nachhaltige Bildung angeboten. Oft in der Form von Ferien oder Nachmittagskursen.
  3. Aber auch unser Smart Digital Garden – Projekt, wo wir seit 2018 versuchen Urban Farming nach Braunschweig und in die köpfe unserer Community zu bringen. Zwei Smarte Gewächshäuser stehen schon auf unserem Gelände uns ein Ausbau ist geplant.

Mehr Informationen zum Protohaus und allen Projekten findet ihr hier: https://www.protohaus.org/

Nun zu meiner Rolle in diesen Entwicklungen: Ich bin als Unterstützung der Geschäftsführung und des Gründers Chris Töppe in den Werkstudentenjob gestartet. Habe für das damals noch sehr kleine Team Workshops zur Restrukturierung und Prozessaufnahme durchgeführt und als Sparring-Partner bei verschiedenen Umstrukturierungen und Projektkonzeptionen geholfen. So habe ich miterlebt, wie das Protohaus von zwei festangestellten Mitarbeitern auf aktuell fünf, plus zwei Teilzeitkräfte und mehrere Werkstudenten angewachsen ist. Dadurch, dass das Team so klein war, war meine Rolle sehr vielseitig und ich bin in den Genuss gekommen, bei jeglichen Veranstaltungen (sei es eine Fuck-Up Night oder ein Community-Flohmarkt) mitmachen und helfen zu können.

In meinen nächsten beiden Blog-Post möchte ich weiterhin auf ein Projekt eingehen, das ich aktuell im Protohaus bearbeite und zum Schluss noch ein Fazit zu meiner bisherigen Zeit ziehen.


Werkstudent bei MHP (3/3)

Hallo Zusammen,

wie in meinem zweiten Post erwähnt, habe ich mit meiner Tätigkeit während der Corona Pandemie angefangen. Ich war also ab November nur im Homeoffice und somit in meinem WG-Zimmer. Trotzdem hat sich mein Team (ca. 50 KollegenInnen) bestens um mich gekümmert. So wurde für mich die Aktion „16-First-Dates“ ins Leben gerufen, bei der man sich in 16 virtuellen Treffen mit je drei Kollegen für eine Stunde austauschen konnte.

Ich wurde von Anfang an immer in alle Projekte voll eingebunden und hatte nie das Gefühl, nur zum Kopieren eingestellt worden zu sein. Weiterhin war es immer selbstverständlich für mich und das Team, dass die Universität vor geht. Wenn Klausuren auf dem Plan standen, wurden automatisch jegliche Aufgaben von mir ferngehalten, so dass ich mich zum Lernen zurückziehen konnte. Für mich ist aber ganz klar, dass die Zusammenarbeit in Nach-Conorna-Zeiten in einem Büro noch offener, persönlicher und besser funktionieren werden.

Insgesamt fühle ich mich im Team sehr wohl und kann mir zu der aktuellen Zeit keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen.