In meinem letzten Blogeintrag möchte ich euch eine weitere Tätigkeit vorstellen und meine anfängliche Frage, ob sich Studium und Arbeit in einem uninahen Bereich gut komplettieren, aufgreifen.
Meine zweite umfassendere Tätigkeit war die Realisierung eines Algorithmus zur Bestimmung der ökonomisch besten bzw. effizientesten Strecke zwischen Knotenpunkten in einem Straßennetz. Das Netz wurde durch einen beispielhaften Graphen dargestellt, der aus Knoten (Städten) und Kanten (Straßen) bestand. Als Basis wurde ein bestehender Ansatz zur Berechnung eines Effizienzkoeffizienten, der in einem Paper vorgestellt wurde, gewählt. Dieser verwendete jeweils die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges und die Strecke zwischen den Knoten. Die Berechnung bestand in einer einfachen Multiplikation aus beiden Faktoren. Jedoch musste diese Berechnung unter allen Knoten in einem Graphen mit weit mehr als 100 Knotenpunkten auch noch effizient durchzuführen sein. Das heißt es musste eine softwaretechnische Umsetzung entwickelt werden, die auch bei großen Straßennetzen in vertretbarer Rechenzeit und Ressourcenauslastung die beste Strecke von Punkt A nach Punkt B unter allen Strecken findet. Die Schwierigkeit bestand für mich darin mit grundlegenden Kenntnisse zu Routenalgorithmen und deren Programmierung, die in den Vorlesungen vermittelt wurden, eine funktionierende und optimierte Software zu entwickeln. Insgesamt konnte ich die Inhalte der „Programmieren“ und der „Algorithmen und Datenstrukturen“ Vorlesung in einem praktischen Kontext anwenden, sowie ein grundlegendes Projektmanagement ausprobieren.
Zurückkehrend zu meiner anfänglich gestellten Frage, ob sich das Studium und die Arbeit im gleichen Fachbereich ergänzen, kann ich nach etwa 1 ½ Jahren als Hilfswissenschaftler beim Decision Support Institut sagen, dass ich mit sehr viel eigenverantwortlicher Arbeit und selbstständigem Lernen konfrontiert wurde. Diese Aufgaben kamen während des recht theorielastigen Studiums zu kurz und helfen sowohl im Studienverlauf, wie „hoffentlich“ auch im späteren Arbeitsleben. Mir bat sich die Möglichkeit die direkte Interaktion mit Studenten zu erfahren und das Vermitteln von Inhalten zu lernen. Besonders die spontane Problemlösung mit begrenzten Fachwissen stellte zu Beginn ein Problem dar, wurde mit der Zeit jedoch einfacher und routinierter. Viele Inhalte der Vorlesungen konnte ich zum ersten Mal in einem praktischen Kontext anwenden und dadurch tiefer begreifen, sowie gänzlich neue Erkenntnisse erlangen. Ich kann jedem die Arbeit in diesem oder vergleichbaren Bereichen empfehlen, da sie interessant und zugleich lehrreich ist.
Das war es mit meiner Blogreihe. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Arbeit beim Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik geben und eine zukünftige Tätigkeit schmackhaft machen.