Im letzten Teil meines Blogeintrags möchte ich auf ein paar Besonderheiten eingehen, die sich aus meiner Tätigkeit als Grenzgänger ergeben. In meinem Fall lebe ich in Deutschland und arbeite in Luxemburg. Am Ende des Blogeintrags möchte ich mit einem Fazit abschließen.
Vorteile als Grenzgänger
Weniger Steuerabgaben: Einer der größten Vorteile für Grenzgänger ist die in der Regel niedrigere Steuerlast im Vergleich zu Deutschland. Das bedeutet, dass man netto oft mehr von seinem Gehalt behält, was für viele Arbeitnehmer ein entscheidender Faktor ist.
Arbeitnehmerfreundliche Gesetze: Ein zentrales Merkmal ist die Indexierung der Löhne, bei der die Gehälter regelmäßig an die Inflation angepasst werden. Zusätzlich sind in Luxemburg elf gesetzliche Feiertage garantiert. Sollte einer dieser Feiertage auf einen arbeitsfreien Tag fallen, haben Arbeitnehmer das Recht, sich diesen Tag gutschreiben zu lassen.
Nachteile als Grenzgänger in Luxemburg
Pendeln: Ein großer Nachteil für viele Grenzgänger sind die langen Pendelstrecken. Luxemburg hat aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten, vor allem bei den Mieten, eine hohe Anzahl an Grenzgängern aus den Nachbarländern Deutschland, Belgien und Frankreich. Je nach Wohn- und Unternehmensstandort ist man oftmals auf ein Auto angewiesen. Das Verkehrsaufkommen, insbesondere zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags, führt oft zu langen Fahrtzeiten.
Komplexe Steuerfragen: Zwar existiert ein Abkommen zwischen Deutschland und Luxemburg, um eine doppelte Besteuerung zu vermeiden, dennoch gibt es in einigen Konstellationen bestimmte Dinge zu beachten. Zunächst wird in der Regel das Einkommen nur in Luxemburg versteuert. Allerdings können zusätzliche Einkünfte in Deutschland, wie aus Vermietung, Kapitaleinkünften oder Nebentätigkeiten dazuführen, dass man auch in Deutschland steuerpflichtig sein könnte.
Ein weiterer Nachteil ist das Thema Home Office. Für mich als Grenzgänger gibt es eine steuerliche Begrenzung. Im Jahr 2024 sind nur 34 Home-Office-Tage erlaubt (19 Tage waren es in den Jahren davor). Überschreitet man diese Grenze, müssen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland nachgezahlt werden. Unternehmen bieten theoretisch häufig die Möglichkeit mehr Home-Office-Tage zu nutzen, allerdings sollte man sich der steuerlichen Konsequenzen bewusst sein, sodass der Gang ins Büro eigentlich schon obligatorisch ist.
Abschließend möchte ich betonen, dass eine Tätigkeit als Werkstudent oder Praktika während des Studiums absolut empfehlenswert sind, um Praxiserfahrungen zu sammeln. Viele Arbeitgeber legen nicht ausschließlich Wert auf gute Noten, sondern achten verstärkt auf praktische Berufserfahrung. Mit „einem Fuß in der Tür“ ergeben sich oft Möglichkeiten für weiterführende Positionen wie Trainee- oder Juniorstellen im gleichen Unternehmen. Entgegen meiner damaligen Erwartung, besteht in der Finanz- und Versicherungsbranche durchaus ein hoher Bedarf an Fachkräften mit einem IT-Background. In meinem Falle ist der IT Bereich einer der größten Abteilungen bei uns und es werden stetig noch weitere Kollegen gesucht.