Langer Kamp 8
38106 Braunschweig
Raum: 309
In der Forschung beschäftigt sich Raphael Freund mit Kompatibilitätsprinzipien bei der Additiven Multimaterial Fertigung.
Additive Fertigung bietet aufgrund des Schichtweisen Materialauftrags neue konstruktive Freiheiten. Besonders Fused Deposition Modelling eröffnet dem Konstrukteur wegen der Möglichkeit zur Multimaterialfertigung auch in der gleichen Schicht neue Perspektiven. Durch geschicktes Kombinieren unterschiedlicher Werkstoffe lassen sich so Funktionen integrieren (z.B. Kombination Hart-Weich, leitfähige Materialien, etc.) und die Formfreiheit der Additiven Fertigung lässt sich damit möglichst effizient für Leichtbauanwendungen nutzen.
Diese konstruktiven Freiheiten werden wegen unzureichendem Verständnis über das Verhalten des Schichtverbunds allerdings oft nicht vollständig genutzt. Es ist weiterhin meist unklar inwiefern prozessbedingte Restriktionen durch konstruktive Maßnahmen umgangen werden können. Gerade beim Multimaterial-Druck ist es nur schwer möglich, die Güte des Schichtverbundes vorherzusagen. Darüber hinaus hat die Prozessführung bei der Additiven Fertigung erheblichen Einfluss auf die Bauteileigenschaften, wodurch es bereits während der Konstruktion wichtig ist, die relevanten Parameter und ihre Einflüsse zu kennen.
Ziel der Forschung ist es demnach einfache Gestaltungsregeln für die Verbesserung des Schichtverbunds von Multimaterial-Bauteilen abzuleiten. Dazu müssen die verschiedenen Prozessparameter und Materialeigenschaften, die sich auf den Schichtverbund auswirken, identifiziert und quantifiziert werden, womit eine Vorhersage über die Güte des Multimaterial-Schichtverbund getroffen werden soll. So können frühzeitig die zu verwendenden Materialien ausgewählt und, wenn nötig, konstruktive Maßnahmen zur Verbesserung des Schichtverbunds ergriffen werden. Dadurch wird die Bauteilauswahl für Additive Fertigung erleichtert und der Entwicklungsaufwand für additiv zu fertigende Bauteile reduziert.