Wir bringen Forschung und Praxis zum Thema „kommunizierende Wissenschaftler*innen“ zusammen: Unsere zentralen Untersuchungsgegenstände sind ihre Rollen und institutionellen Kontexte, sowie ihre Kompetenzen zur Wissenschaftskommunikation. Ziel unserer Arbeit ist die Entwicklung eines evidenzbasierten Trainings für junge Wissenschaftler*innen, um diese zu erfolgreichen Vermittler*innen von Wissenschaft auszubilden.
Außerdem beschäftigen wir uns mit öffentlichem Vertrauen in Wissenschaftler*innen und Wissenschaft, unter anderem im BMBF-geförderten Projekt "Trust in Citizen Science (TiCS)".
Wissenschaftliche Erkenntnisse spielen eine zentrale Rolle bei der Lösung der gesellschaftlich wichtigen, großen Herausforderungen unserer Zeit, beispielsweise der COVID-19-Pandemie, des Klimawandels oder der Digitalisierung in Bereichen wie Verkehr und Gesundheit. Zu all diesen Themen sind Wissenschaftler*innen aufgerufen, ihr Expert*innenwissen einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Dabei liegen oft ganz unterschiedliche Ziele zugrunde, wie beispielsweise Wissensvermittlung, Beratung, Unterstützung privater und öffentlicher Entscheidungsfindung, Einbindung von Lai*innen in die Forschung, und auch Bildung von Vertrauen in Wissenschaft. So vielfältig die Ziele sind, so zahlreich sind auch die Situationen, in denen Wissenschaftler*innen Wissen an Andere weitergeben: beim Treffen mit Kolleg*innen entfernterer Disziplinen, beim Interview mit einer Journalistin zu aktuellen Forschungsergebnissen, aber auch im Gespräch mit Verwandten über die Feiertage. Jede dieser Möglichkeiten birgt andere Herausforderungen:
Kommunizierende Wissenschaftler*innen stehen im Mittelpunkt unserer Forschung. Wir untersuchen Kontexte, Ziele, Formen und Formate der Kommunikationsaktivitäten von Wissenschaftler*innen. Wir möchten herausfinden, warum sich manche Wissenschaftler*innen stärker mit der Öffentlichkeit auseinandersetzen als andere und welche Rolle wissenschaftliche Institutionen in diesem Zusammenhang spielen. Wir untersuchen, welche Botschaften Forschende vermitteln wollen und wie diese Botschaften effektiv kommuniziert werden können, sodass kommunizierende Wissenschafter*innen ihre Ziele erreichen. Unsere Forschung ist in ein evidenz-basiertes Trainingsprogramm eingeflossen, in dem wir junge Wissenschaftler*innen auf die eigene Wissenschaftskommunikation und den Austausch mit einer breiten Öffentlichkeit vorbereiten.
In der Nachwuchsforschungsgruppe fourC leben wir einen interdisziplinären Zugang, was sich in unserem methodischen Ansatz am deutlichsten zeigt: Wir triangulieren sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden. Einerseits untersuchen wir die Perspektiven der kommunizierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst, indem wir einen qualitativen Ansatz verfolgen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und in verschiedenen Karrierestadien interviewen. Auf der anderen Seite verwenden wir psychologische Interventionsdesigns, um unser Trainingsprogramm (das wir 2022 pilotiert haben) zu entwickeln und zu evaluieren. Schließlich werden wir experimentell untersuchen, wie Lai*innen kommunizierende Wissenschaftler*innen wahrnehmen und wie sie deren Wissenschaftskommunikation verstehen.
Unser Ansatz ist interdisziplinär: Wir vereinen Expertise aus Psychologie und Kommunikationswissenschaft.
Die Nachwuchsforschungsgruppe fourC wurde von der TU Braunschweig nach Antragsstellung durch Prof. Dr. Monika Taddicken (Institut für Kommunikationswissenschaft) und Prof. Dr. Barbara Thies (Institut für Pädagogische Psychologie) als eine von sieben im Rahmen der Deutschen Exzellenzstrategie geförderten Nachwuchsforschungsgruppen eingerichtet.
Die Nachwuchsforschungsgruppe wird geleitet von Dr. Friederike Hendriks. Wissenschaftliche Mitarbeiter sind Lennart Banse und Julian Fick. Zudem komplettieren unsere studentischen Hilfkräfte Carla Brandes, Kristina Brose, Johanna Marten, Malwina Lüttig, Marcel-Jesse Pascheka, Luca Rudolph und Sasha-Madena Schutkowski das Team.