Research

Here you will find the following pages:

Institutes

Overview of the institutes of the faculty

Doctorates

Information about doctorates

Habilitations

Information on habilitations

IAK | Wenn Quallen über der Oker schweben

[Arch Publikationen, Arch Aktuelles]

TU Braunschweig mit zwei Lichtinstallationen beim Braunschweiger Lichtparcours

Wie Geister schweben sie über der Oker, werden vom Wind sanft hin und her bewegt: 20 transparente Quallen, die östlich der Wendentorbrücke zwischen den Bäumen hervorlugen. Die Installation „West auf Nordwest“ ist eins von 13 Kunstwerken, die ab 15. Juni beim Braunschweiger Lichtparcours gezeigt werden. Entstanden sind die Quallen am Institut für Architekturbezogene Kunst der TU Braunschweig, das sich in diesem Jahr gleich mit zwei Projekten an der Lichtkunst-Ausstellung beteiligt. Neben den Quallen sorgt „Betreten verboten“, zu sehen an der Sidonienbrücke, für Aufmerksamkeit.

Schon seit langem beschäftigt sich das Institut für Architekturbezogene Kunst (IAK) intensiv mit den Themen Ressourcenknappheit und Klimaschutz, die das IAK-Team auch durch künstlerische Projekte im öffentlichen Raum sichtbar macht. Für den Lichtparcours 2024 hat das Institut unter der Leitung von Professorin Folke Köbberling, Bernd Schulz und Sina Heffner zwei Projekte entwickelt. Im Vorfeld wurden Studierende gebeten, Ideen zu aktuellen gesellschaftlichen und Umweltthemen zu erarbeiten. Sechs der über 30 Entwürfe zeigte das Institut im vergangenen Sommer während der Lichtparcours-Modellausstellung im Braunschweiger Kunstverein. Daraus wählte eine Jury zwei aus, die sich mit der Privatisierung von Trinkwasser und der Erwärmung und Überfischung der Meere auseinandersetzen und gemeinsam mit den Studierenden umgesetzt wurden.

Quallen vermehren sich durch Erwärmung der Meere

Bereits vor dem Start des Lichtparcours sind die Quallen zu einem beliebten Fotomotiv geworden. Immer wieder machen Fußgänger*innen und Radler*innen auf der Wendentorbrücke Halt, freuen sich über das Kunstwerk und fotografieren mit ihren Smartphones.

Der Quallenschwarm über der Oker ist jedoch nicht nur ein Hingucker, sondern soll auf ein drängendes Problem aufmerksam machen: Die Erwärmung der Weltmeere setzt das Ökosystem unter Stress und bringt die Unterwasserwelt aus dem Gleichgewicht. Einige Meerestiere weichen in kältere Gewässer aus oder sterben sogar. Quallen dagegen vermehren sich durch die steigenden Temperaturen, durch Überfischung und wenige Fressfeinde explosionsartig.

Indikator für den Klimawandel

Die Architekturstudentin Alma Barwitzki hat mit den in der niedersächsischen Landschaft schwebenden Quallen ein eindrucksvolles Bild für diese komplexe Problematik geschaffen. „Bei den ersten Überlegungen zu unserem Stegreif-Thema ‚Nachhaltigkeit und Wasser‘ hatte ich direkt das Bild eines Quallenschwarms vor Augen“, erzählt Alma Barwitzki. „Sie sind ein Indikator für den Klimawandel.“ Die aus Stralsund stammende Studentin hat an der Ostseeküste selbst ihre Erfahrungen mit Quallenschwärmen gemacht.

Der Titel der Intervention „West auf Nordwest“ bezeichnet übrigens die Hauptwindrichtung in Nordeuropa, die jetzt mit dem Kunstwerk Quallen sogar bis nach Braunschweig bringt. Mit diesem Projekt wird auch Braunschweig zur Küstenstadt. Gemeinsam mit den Künstler*innen Sina Heffner und Bernd Schulz vom Team des Instituts für Architekturbezogene Kunst wurde die künstlerische Intervention weiterentwickelt und realisiert. Jetzt hängen die Quallen, gefertigt aus Ausschussware der Kunststoffindustrie, in unterschiedlichen Höhen an Seilen über dem Fluss. Schwarzlichtscheinwerfer lassen die Quallen an der Wendentorbrücke jeden Abend im Dunkeln leuchten.

(Meldung 1 von 2)

Meldung von Bianca Loschinsky aus dem MAGAZIN der TU Braunschweig