Campuslizenz für das Geo-Informationssystem (ArcGIS)
Seit Anfang 2004 besteht eine überregionale Campuslizenz für alle Produkte der Firma ESRI. Darin enthalten ist u.a. das Geo-Informationssystem ArcGIS. Neben der TU Braunschweig nehmen die Universität Hannover und die Universität Lüneburg mit ihrem Standort Suderburg an der Lizenz teil. Geoinformationssysteme (GIS) gelten als eine wesentliche Zukunftstechnologie.
Mit-Vertragspartner für die Campuslizenz ist die Universität Hannover. Ansprechpartner dort ist im Wesentlichen das dortige GIS-Zentrum.
Nutzungsberechtigt sind alle Mitarbeiter der teilnehmenden Institute im Rahmen von Forschung und Lehre. Eine Weitergabe der Software an Studierende ist nicht zulässig, auch nicht etwa im Rahmen von Diplom- oder Studienarbeiten.
Für den Lizenzvertrag fallen jährliche Wartungskosten an. Die Finanzierung auf Braunscheiger Seite wird im Wesentlichen von den daran interessierten Instituten getragen; das sind bis zum jetzigen Zeitpunkt:
- Institut für Geoökologie,
- Leichtweiß-Institut für Wasserbau und
- Institut für Geodäsie und Photogrammetrie.
- Einen kleinen Kostenbeitrag steuert das IT-Zentrum bei.
Institute, die ebenfalls Interesse am Einsatz der GIS-Software von ESRI haben und an diesem Hochschulprogramm teilnehmen möchten, wenden sich bitte an Dr.-Ing. Helmut Schuck.
An den beteiligten Hochschulen werden GIS-Technologien in der Forschung und Lehre bereits seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt. Als Ansprechpartner stehen an der TU Braunschweig zur Verfügung:
- Prof. Dr.-Ing. Marc O. Löwner
- Dr. Gerhard Riedel
GIS-Marktführer ESRI
Die Fa. ESRI (Environmental Systems Research Institute) mit Hauptsitz in Redlands, Kalifornien, gilt als einer der ersten Anbieter von Standardsoftware im GIS-Bereich und hat sich zwischenzeitlich zum weltweiten Marktführer entwickelt.
Das Portfolio von ESRI stellt eine skalierbare GIS-Lösung bereit, die allen Aufgabenfeldern einer raumbezogenen Informationsverarbeitung gerecht wird.
Für die Bearbeitung, Analyse und Visualisierung von Geodaten am Arbeitsplatzrechner stehen die Desktop-Produkte mit gestaffeltem Funktionsumfang (ArcView, ArcEditor, ArcInfo) und speziellen Erweiterungen z. B. für Raster- oder 3D-Daten zur Verfügung.
Die Datenbearbeitung erfolgt lokal oder ist in einer Mehrbenutzerumgebung eingebunden, für die dann eine spezielle Server-Software (ArcSDE) als Gateway zu den gängigen, am Markt verfügbaren Datenbank-Managementsystemen (z. B. Oracle, SQL-Server, DB2) eingesetzt wird.
Das Anbieten von Daten oder interaktiven Karten über das Internet (sog. WebGIS) kann mittels der Server-Software ArcIMS realisiert werden.
Auch für mobile Anwendungen (Navigation, Datenerhebungen im Gelände) steht mit ArcPAD eine Lösung zur Verfügung.
Eine umfangreiche Programmierschnittstelle (ArcObjects) ermöglicht die Entwicklung eigener, auf der Standard-Funktionalität von ESRI aufbauender Lösungen.
Weitergehende Informationen zu den ESRI-Produkten finden sich unter
https://www.esri.de/de-de/arcgis/produkte/uebersicht
Raumbezogene Daten
Nach einer weit verbreiteten These besitzen rund 80 Prozent aller Daten einen Raumbezug. Raumbezogene Daten (auch: Geodaten) beschreiben Objekte der realen Welt, denen eine Position auf der Basis eines Bezugssystems (z. B. durch Gauß-Krüger-, UTM- oder GPS-Koordinaten) zugewiesen werden kann. Beispiele hierfür sind Gebäude, Ver- und Entsorgungsleitungen und Straßen ebenso wie Fließgewässer, Ackerflächen, Grundwasserkörper oder Brutstätten geschützter Vogelarten.
Die Bedeutung des Raumbezugs wird von einer stetig steigenden Zahl von Anwendern bzw. Fachdisziplinen erkannt: Nahezu alle menschlichen Aktivitäten erfolgen im "Raum" bzw. beanspruchen diesen, stehen dabei in vielfältigen Wechselbeziehungen zur Umwelt oder bedürfen ihrer gegenseitigen Abstimmung.
Um komplexe Fragestellungen dieser Art zu bearbeiten, werden Werkzeuge benötigt, mit denen Geodaten effizient verwaltet und ausgewertet werden können.
Geo-Informationssysteme
Geo-Informationssysteme (auch: Geographische Informationssysteme; abgekürzt: GIS) dienen der Erfassung, Verwaltung, Analyse sowie Visualisierung von raumbezogenen Daten.
Ihre Entwicklung reicht in die frühen 1980er Jahre zurück und folgt seither dem Ziel, Daten verschiedener Herkunft bzw. Thematik über einen einheitlichen Raumbezug zusammen zu führen (d. h. sie geometrisch zu überlagern bzw. zu "verschneiden") und aus derart integrierten Datenbeständen mittels vielfältiger Analysefunktionen neuartige Informationen zu generieren.
Breites Anwendungsspektrum
Das Spektrum potentieller Anwendungsgebiete ist dabei nahezu grenzenlos. So lassen sich unter Einsatz eines GIS beispielsweise
- in den planerischen Disziplinen (u. a. Stadt-, Regional- oder Verkehrsplanung) Nutzungskonflikte ermitteln oder Planungsalternativen vergleichen,
- zu Zwecken eines Infrastrukturmanagements (z. B. Liegenschaften und Betriebstechnik der TU) alle relevanten Flurstücke, Gebäude sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen mit ihren Eigenschaften erfassen und zu Planungs- und Wartungsaufgaben auswerten,
- in der Hydrologie Modelle z. B. zur Niederschlags-Abfluss- oder Grundwasser-Simulation mit einem GIS koppeln, indem diese ihren Datenbedarf aus dem GIS bedienen und ihre Ergebnisse wieder im GIS zur Visualisierung und weiteren Analyse eingliedern,
- in den Umweltwissenschaften (u. a. Geoökologie, Umweltgeologie, Biologie) - ebenfalls unter Einbeziehung von Modellen - die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt abschätzen und in ihren räumlichen Beziehungen untersuchen.
Weitere GIS-Anwendungsbereiche liegen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Geomarketing, Ursachenforschung zum Auftreten von Kriminalität, Krankheiten oder Unfällen etc.), dem Katastrophenmanagement (z. B. Hochwasser, Feuer) oder der Verkehrsnavigation.
Im Rahmen der Campus-Lizenz sind verfügbar (PDF-Download):
Aktuelle Informationen zu ArcGIS 9.0 (PDF-Download):