Am 24.8.2020 verstarb unser langjähriger Kollege Prof. Dr. Ludwig Engelhard im Alter von 81 Jahren. Lutz, wie er meist genannt wurde, war seit 1963 an unserem Institut aktiv und hat es maßgeblich mitgeprägt. Seit seiner Habilitation im Jahre 1979 leitete er eine Arbeitsgruppe für Angewandte Geophysik. Prof. Kertz schreibt dazu in einem Beitrag zur Geschichte des Institutes: „Mit seinen Mitarbeitern widmete sich Prof. Engelhard sowohl theoretisch als auch experimentell den Effekten höherer Ordnung bei der Ausbreitung sprengseismischer Wellen, Effekte, an die sich bisher niemand so recht heran getraut hatte,...“. Tatsächlich wird eine der Arbeiten aus dieser Zeit heute noch regelmäßig zitiert. Neben der Sprengseismik war Lutz Engelhard noch an vielen anderen Themen interessiert: Für seine Abhandlung „Über die Möglichkeiten einer Definition des Begriffes des "Nichts" im kosmologischen Sinne“ erhielt er 1979 den mit 10000,- DM dotierten 1. Preis der Olbers-Gesellschaft. Die Abhandlung findet sich hier.
1984 erfolgte seine Ernennung zum apl. Professor und 1990 wurde er zum Hochschuldozenten ernannt. 1992 erhielt er einen Ruf auf eine Professur an der Bergakademie Freiberg, den er jedoch glücklicherweise ablehnte. Von April 1999 bis März 2001 war er Dekan des Fachbereiches Physik und Geowissenschaften unserer Universität und setzte sich sehr für die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Physik und Geowissenschaften ein.
Auch nach seiner Pensionierung im Jahre 2004 blieb er dem Institut verbunden, schaute regelmäßig herein und war immer bereit für Diskussionen zu allen Themen des Lebens. Noch 2009 hielt er anläßlich unseres 50-jährigen Institutsjubiläums einen heiteren Vortrag zur Geschichte des Institutes.
Wir verlieren mit Lutz Engelhard einen liebenswürdigen, warmherzigen Menschen, der auch bei den Studierenden für seine zugewandte Art beliebt war.