Um die Temperatur eines Stoffes zu erhöhen, muß in diesen Energie in Form von Wärme gesteckt werden. Die Wärmemenge, die benötigt wird, um die gleiche Temperaturerhöhung in zwei verschiedenen Materialien, z.B. Blei und Diamant, zu erzielen, kann sehr unterschiedlich sein. Die maßgebliche Größe hierfür ist jeweils die "spezifische Wärmekapazität" des Stoffes. Diese kann ebenfalls mit einem Kalorimeter bestimmt werden. Dies geschieht im Vergleich zur gut bekannten Wärmekapazität eines Referenzmaterials, z.B. Saphir. Da aber auch der Ofen des Kalorimeters aus einem Stoff besteht, besitzt auch dieser eine eigene Wärmekapazität, die in den Messungen für ein unbekanntes Material zu berücksichtigen ist.
Antwortverhalten eines Kalorimeters während eines Stufenprogramms zur Bestimmung der Spezifischen Wärmekapazität
Eine Vorgehensweise besteht darin, die Probe in Stufen, z.B. in 10 Grad Schritten, aufzuheizen und aus der Fläche unter der Kalorimeterkurve zu bestimmen, wieviel Energie für jede einzelne Stufe notwendig ist. Für das gleiche Stufenprogramm müssen mindestens drei unterschiedliche Messungen durchgeführt werden: Eine Messung mit dem leeren Kalorimeter, eine mit der Referenzprobe und eine mit der eigentlichen Probe. Aus dem Vergleich der Messungen von Probe abzüglich leerem Gerät und Referenz abzüglich leerem Gerät läßt sich die gesuchte Wärmekapazität ermitteln.