Die Technische Universität Braunschweig hat sich ursprünglich aus der Technischen Hochschule Braunschweig und der Pädagogischen Hochschule Braunschweig entwickelt. Heute setzen die MINT-Fächer die Schwerpunkte in der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung und Forschung, wogegen die geisteswissenschaftlichen Fächer im Wesentlichen die Lehramtsstudiengänge anbieten. Die in den MINT-Fächer traditionell vorhandene geschlechterspezifische Verteilung von Studierenden sowie die geringe Zahl von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Dozentinnen führte an der Technischen Universität Braunschweig bereits früh zur Entwicklung von Gleichstellungsstandards und familiengerechten Arbeitsmöglichkeiten. Heute sind Gleichstellung und Familien-freundlichkeit im Leitbild und im Strategie-Prozess der Technischen Universität fest verankert. So ist die Technische Universität Braunschweig aufgrund der Entwicklung ihrer forschungsorientierten Gleichstellungsstandards von der DFG seit 2013 in das Stadium 3 eingestuft. Die mittelfristige Weiterentwicklung ist mit der Zielsetzung "Gleichstellung 2020" festgeschrieben. Die überaus positive Entwicklung der Gleichstellungsstandards ist mit der Zertifizierung zur familiengerechten Hochschule, dem Total-E-Quality-Prädikat sowie der Begutachtung im Rahmen des Professorinnen-Programms des BMBF belegt.
In den beteiligten Fachgebieten des Graduiertenkollegs und den zugehörigen Fakultäten ist die Chancengleichheit für Frauen und Männer bereits jetzt realisiert. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass insbesondere die grundlegenden und die konstruktiv ausgerichteten Fachgebiete des Bauingenieurwesens von vielen Studentinnen nachgefragt sind. Hierbei übernehmen auch Kolleginnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Vorbildfunktionen, sodass vielversprechende Studentinnen als Tutorin oder im Rahmen einer Hilfsassistententätigkeit früh an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden können. Dies führte in der Vergangenheit dazu, das die Promotion für Frauen in den am Kolleg beteiligten Fachgebieten zunehmend attraktiver wurde und fast selbstverständlich zu zahlreichen hervorragenden Dissertationen führte.