Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (Bachelor)

Vorpraktikum

Vor Beginn des Studiums absolvieren Sie ein achtwöchiges Betriebspraktikum. Hier erlernen Sie handwerkliche Grundfertigkeiten in der Metallverarbeitung und erhalten Einblicke in die verschiedenen Fertigungsverfahren und Arbeitsprozesse. So bekommen Sie ein erstes "Feeling" für industrielle Abläufe, welches Ihnen beim Verständnis der theoretischen Inhalte des Studiums helfen wird.

Bachelorarbeit

Die Bachelorarbeit ist die Abschlussarbeit Ihres Studiums und Ihre erste wissenschaftliche Arbeit. Sie besteht aus einem schriftlichen Teil und einer abschließenden Präsentation vor Fachpublikum. Im Rahmen dieser Arbeit setzen Sie sich über mehrere Monate intensiv mit einem selbstgewählten Thema auseinander und zeigen, dass Sie in Ihrem Studium gelernt haben mit Fachliteratur umzugehen, eigenständig zu recherchieren und zu analysieren und dass Sie Ihre Arbeitsergebnisse logisch darstellen und wissenschaftlich aufbereiten können. Ihre Bachelorarbeit können Sie auch in einem Unternehmen schreiben, wenn es an Ihrem betreuenden Institut entsprechende Forschungskooperationen gibt.

Vom Nanopartikel bis zum Passagierflugzeug - von Produktplanung bis Marketing

Ab dem vierten Semester entscheiden Sie sich für eine der folgenden sieben technischen Vertiefungsrichtungen

Allgemeiner Maschinenbau

In der Vertiefungsrichtung Allgemeiner Maschinenbau setzen Sie sich mit Maschinen- und Anlagenbau sowie der Entwicklung innovativer Produkte und Werkstoffe für die Fahrzeugtechnik, für die Energietechnik oder Biomechanik auseinander. In der Forschung finden Sie neue Wege für die Simulation, Konstruktion oder Modellbildung. Die umfassende und vielfältige Grundlagenausbildung sowie – je nach Neigung und Interessen – Einblicke in hochspezialisierte Forschungs- und Arbeitsgebiete machen die Besonderheit der Vertiefungsrichtung aus. In Ihrem späteren Berufsleben sind Sie gefragte Generalistinnen und Generalisten mit breitem Wissensspektrum für wegweisende Fragen der Zukunft.

Energie- und Verfahrenstechnik

In der Energie- und Verfahrenstechnik sind Sie eine gefragte Fachkraft – umso mehr in Zeiten knapp werdender Ressourcen. Energie- und Verfahrenstechniker entwickeln nachhaltige Produktionsprozesse und forschen daran, wie aus nachwachsenden Rohstoffen neue Wertstoffe gewonnen werden können. Sie lernen die Grundlagen der Wärme- und Stoffübertragung kennen und beschäftigen sich mit Herstellungsverfahren kleinster Partikel. Auch das Wärmemanagement von Gebäuden und Fahrzeugen ist Gegenstand Ihres Studiums. Klimaschutz wird für Sie ein Thema sein, ebenso wie die unterschiedlichsten Arten der Energiewandlung, -gewinnung und -speicherung.

Fahrzeugtechnik und mobile Systeme

Als Expertin und Experte für Fahrzeugtechnik und mobile Systeme betrachten Sie Fahrzeuge als umfassendes Gesamtsystem – von der Konzeption über die Konstruktion und Simulation bis hin zum Betrieb. Sie lernen die vielfältigen Einzelkomponenten kennen und gewinnen Wissen über deren Zusammenspiel. Sie erwerben spezielle Kenntnisse in Fahrwerktechnik, Motoren- und Antriebstechnik sowie Karosseriekonzeption und -konstruktion. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur aktiven und passiven Sicherheit von Kraftfahrzeugen werden Ihnen ebenso vermittelt, wie das Wissen darum, wie man eben diese ins Fahrzeug integriert. Auch Assistenzsysteme, Elektromobilität, Fahrzeugsimulation und technische Akustik gehören zu Ihren Kompetenzgebieten.

Luft- und Raumfahrttechnik

In dieser weltweit bedeutenden Schlüsselbranche beschäftigen Sie sich mit der Entwicklung, der Konstruktion und dem Einsatz von Luft- und Raumfahrzeugen aller Art. Dabei berücksichtigen Sie als äußere Umstände zum Beispiel Wetter, Schwerelosigkeit oder Vakuum sowie ökologische Aspekte. In Ihrer späteren beruflichen Tätigkeit sind Sie beispielsweise an der Entwicklung neuer Komponenten wie Triebwerke oder Tragflächen sowie der Erforschung und dem Einsatz neuer Werkstoffe beteiligt. Sie planen Luftverkehrssysteme und Infrastrukturen des Luftverkehrs und finden neue Wege für die Nutzung des Luftraums durch den Menschen.

Materialwissenschaften

In der Materialwissenschaft werden die Eigenschaften von Materialien optimiert, um so neue Werkstoffe zu erzeugen, die in technischen Produkten zum Einsatz kommen. Egal ob Smartphone, Elektroauto, leistungsstärkere Computer oder verbesserte Behandlungsmöglichkeiten in der Medizin –die Entwicklung neuartiger Materialien ist oft entscheidend für wichtige Innovationen in Technik und Alltag. Damit sind die Materialwissenschaften eine Schlüsseldisziplin bei der Lösung von gesellschaftlich relevanten Fragestellungen wie Mobilität und Energie, Umgang mit knappen Ressourcen oder Umwelt- und Klimaschutz.

Mechatronik

Der Begriff Mechatronik setzt sich zusammen aus Mechanik und Elektronik. Bereits am Namen wird also deutlich, wie interdisziplinär dieser Bereich aufgebaut ist: In der Mechatronik verbinden sich die Fachbereiche Mechanik, Elektrotechnik und Informationstechnik zu einer neuen, ganzheitlichen Disziplin. So können hier innovative und komplexe Lösungsansätze entwickelt werden, die aus unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken sind. Heutzutage enthalten nahezu alle leistungsstarken technischen Systeme mechatronische Komponenten – ob in Fahrzeugen, in der Medizintechnik oder in industriellen Produktionsstrecken.

Produktion, Automation und Systeme

Wie werden Maschinen hergestellt? Was passiert während des Lebenszyklus einer produktionstechnischen Anlage? Wie lassen sich Prozesse optimieren und überwachen? Diese Fragen und ihre Lösungen sind zentrale Bestandteile des Fachprofils Produktion, Automation und Systeme. Als Ingenieur und Ingenieurin in diesem Bereich beschäftigen Sie sich mit großen Produktionsstraßen und -prozessen und sorgen für reibungslose, automatisierte Abläufe in Unternehmen.

Zusätzlich dazu entscheiden Sie sich für zwei von zehn wirtschaftlichen Vertiefungsrichtungen:

Marketing

Wie unterscheidet sich das Marketing zwischen Unternehmen (B2B) vom Fall Unternehmen zu Kunden (B2C). Welche Arten von verschiedenen Fällen gibt es im Investitionsgütermarketing: Anzahl Nachfrager vs. Anzahl Anbieter? Wie kann ich meine Produkte bewerben? Themen der Vertiefungsrichtung: Käuferverhalten und Marktforschung, Management der vier Marketing-Instrumente: Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik, Strategisches Marketing, Internationales Marketing, Investitionsgütermarketing sowie Investitionsgüter- und Internetmarketing, E-Commerce.

Produktion und Logistik

Wie kann die Produktion geplant, gesteuert werden bzw. ablaufen? Welche Aspekte sind bei Entscheidungen in der Logistikkette zu berücksichtigen? Wie müssen betriebliche Planungssysteme gestaltet werden? Das sind zum Teil tägliche Fragestellungen, die in Industriebetrieben vorkommen. Folgende Lehrinhalte beinhaltet die Vertiefungsrichtung: Modellierung von Produktionssystemen, Produktionsplanung und -steuerung, Anlagenwirtschaft, Qualitätsmanagement, Logistik, Supply Chain Management, Kreislaufwirtschaft.

Decision Support (Wirtschaftsinformatik)

Den Studierenden wird die entscheidungsunterstützende Funktion von Informationssystemen (Decision Support) vermittelt. Sie sind so in der Lage, Abläufe aus Logistik und Verkehr in Entscheidungs- und Informationsmodelle abzubilden.

Finanzwirtschaft

Hier werden Fragen der Kapitalbeschaffung und -verwendung behandelt. Dies führt z.B. zu folgenden Themen: Investitionstheorie, Finanzierungstheorie, Risikomanagement, Internationales Finanzmanagement und Portfoliomanagement.

Unternehmensrechnung

Hier geht es um die Konzepte der Unternehmensrechnung, Planung und Kontrolle, z.B. Entscheidungsorientierte Kostenrechnungssysteme, Operatives Controlling, Strategisches Controlling, Erfolgs- und Bilanzanalyse. Wie kann man Erfolg messen? Wie können Abweichungen bzw. negative Effekte (frühzeitig) erkannt werden? Was sind die Anforderungen an entscheidungsorientierte Kostenrechnungssysteme? Welchen Einfluss kann man aus strategischer Sicht auf die Kosten nehmen?

Volkswirtschaftslehre

Die Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich mit der Funktionsweise von Märkten, also der Interaktion von Konsumenten und Unternehmen, aber auch mit der Konjunktur und gesamtwirtschaftlichen Größen wie dem Wirtschaftswachstum, der Inflation und der Arbeitslosigkeit.

Informationsmanagement (Wirtschaftsinformatik)

Unter Informationsmanagement versteht man unter anderem die zielgerichtete Sammlung von Informationen aus Wirtschaftsmärkten, deren Verarbeitung und Verbreitung in kundengerichteten Diensten (Customer E-Service).

Recht

Unterschiedliche Bereiche der Rechtswissenschaften werden behandelt: Bürgerliches Recht, Kartell-, Energie-, Medien-, Handels-, Kapitalmarktrecht, Verwaltungsrecht etc.

Dienstleistungsmanagement

Dienstleistungsmanagement befasst sich mit aktuellen Fragestellungen des Managements von Dienstleistungsbetrieben und der Vermarktung von Dienstleistungen. Wie kann man erfolgreich Dienstleistungen erbringen? Wie sind diese zu vermarkten? Welche Besonderheiten gibt es hier gegenüber dem Vertrieb von physischen Produkten.

Wer Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkompetenz mitbringt, ist in der Wirtschaft besonders gefragt. Große Firmen agieren heute global, in Forschungsprojekten wird in internationalen Teams gearbeitet, Fachliteratur wird in englischer Sprache verfasst. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihr Studium nutzen, um Auslandserfahrungen zu sammeln und Ihre Fremdsprachenkenntnisse zu professionalisieren.

Im Rahmen unserer internationalen Hochschulpartnerschaften bieten wir Ihnen viele Möglichkeiten zum Auslandsstudium an.

Austauschmöglichkeiten:

• Europa: mehr als 100 ERASMUS-Partneruniversitäten z.B. in Schweden, Spanien, Frankreich, Niederlande, Griechenland
• Amerika: Partnerhochschulen in Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko, USA und Kanada
• Asien: Partnerhochschulen in Indien, China, Japan und Korea

Darüber hinaus können Sie Praktika in ausländischen Unternehmen absolvieren.

Im Masterstudium werden zusätzlich weitere Möglichkeiten zum Sammeln von Auslandserfahrungen angeboten. In unseren Dual Degree Programmen können Sie einen zweiten, ausländischen Hochschulabschluss erwerben, ohne dass sich dadurch Ihre Studienzeit verlängert.

Studium im Ausland

Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau ist für Sie geeignet, wenn Sie:

• sowohl Spaß an Technik als auch an Ökonomie haben
• ein gutes mathematisches Grundverständnis mitbringen
• gerne analytisch und wirtschaftlich denken und arbeiten
• Spaß daran haben, Lösungen für komplexe Fragestellungen zu finden
• gerne verschiedene Fachbereiche miteinander verbinden
• interdisziplinär arbeiten möchten

Wie gut der Studiengang wirklich zu Ihnen passt, können Sie mit dem Online-Selfassessment Fit4TU überprüfen.

Vernetztes Denken

Der Aufgabenbereich für Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure ist breit gefächert und liegt immer dort, wo sich kaufmännische und technische Fragen überschneiden. Wenn nicht nur komplexe technische Herausforderungen gelöst werden sollen, sondern zugleich die Wirtschaftlichkeit einer Investition oder einer neuen Technik geprüft werden muss.

Weitere Beispiele:

• Klärung der Finanzen
• Planung und Sicherung einer reibungslosen und kostengünstigen Produktion
• Planung und Überwachung von Materialeinsatz und Energieverbrauch
• Optimierung der Nutzung von Anlagen oder von Arbeitsabläufen
• Umstellung auf die günstigste Form der Arbeit (z.B. von Einzel- auf Teamarbeit)
• Erstellung von Marktanalysen
• Produktplanung und Marketing hochwertiger technischer Güter und Systeme

Vielseitig sind die Einsatzbereiche, z.B. in Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, darunter auch in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder Unternehmensberatungen. Bei Banken ist die Kompetenz von Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieuren gefragt, wenn es bei der Kreditvergabe um die Einschätzung der Marktchancen eines technisch orientierten Unternehmens oder um eine Projektfinanzierung geht.